Nonkonformismus: Begriffserklärung
- Nonkonformismus bezeichnet die Unangepasstheit von etwas oder jemandem. D.h. dass ein Objekt oder eine Person anders ist, als das, was als "normal" gilt.
- Eine andere Bezeichnung für das Wort ist der Begriff Nonkonformität. Der Gegensatz zu diesen beiden Bezeichnungen ist Konformismus. Konformismus bezeichnet demnach die Übereinstimmung oder auch Angepasstheit an das, was z.B. in einer Gesellschaft im Denken und Handeln vorherrscht.
- Menschen verhalten sich z.B. konform, wenn sie zu einer Gruppe von Menschen zugehören wollen. Daher passen sie sich an das Denken und Verhalten dieser Menschen an. Nonkonformes Verhalten hingegen kann z.B. daran liegen, dass ein Mensch sich von einer Gruppe distanzieren möchte.
Beispiele für Nonkonformität
- In Deutschland trägt wohl die Mehrheit der Männer keine Röcke. Trägt ein Mann doch einen Rock, so könnte man ihn als nonkonform bezeichnen, da er sich anders verhält als die meisten anderen Männer.
- Gleiches gilt z.B. auch für den Alkoholkonsum: Die Mehrheit der Deutschen, die Alkohol legal trinken dürfen, tun dies auch. Personen, die abstinent leben (also keinen Alkohol trinken), könnten demnach als Nonkonformisten bezeichnet werden.
Nonkonformität: Gut oder schlecht?
- Die Frage, ob Nonkonformismus etwas Gutes oder etwas Schlechtes ist, lässt sich nicht generell beantworten. Die Antwort hierauf ist immer abhängig von der jeweiligen Situation.
- Vor gar nicht allzu langer Zeit war es z.B. noch normal, dass Schüler von ihren LehrerInnen körperlich bestraft wurden. Ein nonkonformer Lehrer bzw. eine nonkonforme Lehrerin wäre in diesem Fall etwas Gutes.
- Rechte politische Richtungen jedoch, die von einer Minderheitengruppe vertreten werden, können ebenso als nonkonform angesehen werden. Diese jedoch würden von der Mehrheit der Bevölkerung sicher als negativ bewertet.
- Problematisch ist auch die Frage, was denn "normal" ist und was nicht. So könnte man eine Person, die als einzige in einer Gruppe z.B. ein Nasenpiercing hat, möglicherweise als nonkonform bezeichnen - aber von der Gruppe ausschließen sollte man sie deswegen natürlich nicht.
- Sie sehen also, dass Nonkonformität zwei Seiten haben kann. Wenn man dies im Kopf behält, wird hoffentlich niemand, der sich "anders" verhält, ungerechtfertigt ausgegrenzt.
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