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Nelken pflanzen, pflegen & überwintern

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Lila Nelken in einem großen Nelkenbeet
Lila Nelken in einem großen Nelkenbeet © pdimaria / pixabay.com
Nelken sind überaus pflegeleicht, robust und dabei wunderschön. Deshalb zählen sie auch zu den beliebtesten Pflanzen für den Garten und Balkon. Ihr angestaubtes Image haben sie komplett abgelegt, denn die eleganten Schönheiten sind echte Klassiker und haben herrliche, wundervolle und prächtige Blüten in vielen Formen und Farben. Wie pflanzt und pflegt man Nelken? Sind sie winterhart oder müssen sie ins Winterquartier? Gibt es mehrjährige Nelkensorten, von den man dann lange was hat?

Woher kommen Nelken?

Nelken kommen aus dem Mittelmeerraum und werden bereits seit dem Altertum als Zierpflanzen kultiviert. Sehr verbreitete Arten sind Heidenelken, Bartnelken und Federnelken. Die Vielfalt der Nelkensorten ist dabei ungeschlagen, denn es existieren über 27.000 registrierte Nelkensorten. 

Die meisten Gartennelken blühen ab Ende Mai oder Juni den ganzen Sommer hindurch bis weit in den Herbst.

Der botanische Gattungsname Dianthus bedeutet Zeusblume oder auch Gottesblume und kommt aus dem Altgriechischen. Nelken sind auch sehr symbolträchtige Blumen, denn Nelken waren früher auch das Erkennungszeichen der sozialistischen Arbeiterbewegung in der DDR, seit dem 15. Jahrhundert sind außerdem weiße Nelken ein Zeichen der Liebe und der Ehe.

Welche Nelkenarten gibt es?

Insgesamt gibt es über 27.000 Arten. Hier alle aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen. Zu den beliebtesten gehören aber die Folgenden:

Die Bartnelke gehört seit jeher in jeden Bauerngarten, ist meist zweijährig und sät sich an guten Standorten von selbst aus.

Am herrlichsten duften die Pfingstnelken und die von ihnen abstammenden englischen Gartennelken. Die Pflanzen fühlen sich sowohl im Kübel oder Kasten auf dem Balkon, als auch an sonnigen Plätzen im Beet oder Steingarten pudelwohl.

Die Steinnelke ist, wie der Name schon sagt, für steinige Böschungen die Idealbesetzung. Sie sorgt ebenso wie die Sorten der Sommernelken auch zwischen Steinen und Kies für bunte Farben.

Wo ist der beste Standort für Nelken?

Nelken bevorzugen einen sonnigen Standort. Im durchlässigen und humusreichen Boden zeigen sich besonders viele wohlriechende Blüten. Staunässe ist aber zu vermeiden, da sonst Wurzelfäule droht. Mischen Sie Hornspäne oder Kompost unter das Substrat.

Sie sind so neben der Freilandhaltung auch bestens für den Topf, Blumenkasten oder Kübel auf dem Balkon oder der Terrasse geeignet.

Wie und wann pflanzt man Nelken?

Die ideale Pflanzzeit für Nelken ist das Frühjahr. Halten Sie bei der Pflanzung von Nelken im Freilandbeet je nach Art und Sorte einen Abstand von 20 bis 30 cm ein. Auf einen Quadratmeter kommen so im Schnitt zwischen 10 und 18 Pflanzen. Alle Informationen zum richtigen individuellen Pflanzabstand der jeweiligen Nelkensorte finden Sie auch auf dem Pflanzetikett aus der Gärtnerei.

Nelken lassen sich auf unterschiedliche Arten vermehren. Stecklinge sind dabei die einfachste Möglichkeit, dafür werden im Frühsommer Triebspitzen ohne Blüten in 8 bis 10 cm Länge abgeschnitten. An der unteren Hälfte des Stecklings werden alle Blätter entfernt. Die Stecklinge werden in frische Blumenerde mit 50 % grobem Sand eingesetzt.

Kurzlebige Arten wie Heide- oder Bartnelken lassen sich auch gut säen, oft säen sie sich sogar selber wieder aus.

Wie pflegt man Nelken richtig?

Nelken benötigen wenig Wasser, denn durch die grasartigen Blätter verdunstet nur wenig Feuchtigkeit, dabei sind die Blätter auch zusätzlich noch mit einer Wachsschicht überzogen. Auf eine Düngung kann weitestgehend verzichtet werden, denn sie ist nicht unbedingt notwendig. Verwelkte Blütenstiele sollten Sie jedoch regelmäßig entfernen, um Platz für neue Blüten zu schaffen.

Auch im Topf brauchen Nelken nur wenig Pflege. Wichtig in Topfkultur ist durchlässige Erde, am besten mischt man Gartenerde mit 20 bis 30 % grobem Sand. So fühlen die Nelken sich auch im Kübel wohl. Ist der Sommer besonders trocken, braucht die sonst pflegeleichte Bartnelke regelmäßig kalkfreies Wasser.

Können Nelken draußen überwintern?

Beim Thema Winter kommt es ganz auf die jeweilige Nelkensorte an. Fast alle mehrjährigen Nelkensorten zeigen eine gute Winterhärte, sofern der Boden durchlässig genug ist und im Winter nicht zu nass wird. Steingartenarten leiden gelegentlich unter schneefreien Frösten, weil ihnen ihr natürlicher Winterschutz, die Schneedecke, fehlt. Diese Arten sollten im Winter mit einer Vliesabdeckung geschützt werden.

Staudennelken brauchen einen geschützten Standort im Freiland zum Überwintern. Sie können auch mit Tannenzweigen abgedeckt werden. Im Pflanzgefäß können sie an einem regenarmen, geschützten Standort gut überwintern.

Nelken gibt es in allen erdenklichen Formen und Farben. Die Sortenvielfalt ist immens und dabei sind sie absolut anspruchslos und pflegeleicht. Es gibt sie als einjährige, aber auch mehrjährige und sogar winterharte Pflanzen. Nelken sind ein Traum an klassischer, eleganter Schönheit und wieder sehr im Kommen. Sie brauchen sich nur noch für Ihre persönliche farbige, blütenreiche Variante für Garten und Balkon entscheiden.

helpster.de Autor:in
 Ines Kieselhorst
Ines KieselhorstInes hat als Ausgleich zu Ihrer Tätigkeit als Autorin und Texterin die Gartenarbeit entdeckt. Als Kind einer Handwerkerfamilie ist sie mit dem Heimwerken aufgewachsen und bastelt gerne im Allgemeinen aber auch mal praktische Konstruktionen für den Garten.
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