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Nacktmull halten - Hinweise zur Pflege

Der Abfall vom Nacktmull wird von Arbeitern an Ausgängen herausgeworfen.
Der Abfall vom Nacktmull wird von Arbeitern an Ausgängen herausgeworfen.
Wenn Sie darüber nachdenken, einen Nacktmull als Haustier zu halten, werden Sie bei dem Einholen von Informationen erkennen, dass dieses Nagetier nur in erfahrere Hände gehört. Außerdem benötigt es einen besonderen Lebensraum, sodass es in unseren Breiten in einigen zoologischen Gärten aufgezogen und gepflegt wird.

Aussehen und Lebensweise vom Nacktmull kennenlernen

  • Wollen Sie sich einen Nacktmull in einem Zoo anschauen, müssen Sie sich in Räumlichkeiten begeben, die fast dunkel sind. Der Grund dafür liegt in der Lebensweise der Tiere. Sie gehören zu den Sandgräbern und halten sich ihr Leben lang nur unter der Erde in Tunnelsystemen auf. Diese wurden von den Betreibern der zoologischen Gärten eingerichtet, wobei einige Tunnelregionen hinter Glas liegen, schwach beleuchtet sind und die Nager so von den Besuchern beobachtet werden können.
  • Der Körper weist eine Größe von 5 bis 15 Zentimetern auf, ist von einer faltigen, rosa-bräunlichen Haut bedeckt, die ein feines Haarkleid trägt, sodass die Tiere fast nackt aussehen und durch dieses Aussehen ihren Namen erhielten. Die Körperbedeckung schützt nicht nur die inneren Organe und vor den Parasitenbefall, sondern ermöglicht den Säugetieren, schnell vorwärts und rückwärts zu laufen. Durch das Fehlen der Substanz P, ein Aminosäuremolekül, sind die Tiere zudem schmerzunempfindlich.
  • Die Nager besitzen sowohl am Gesicht als auch an den Beinen Tasthaare, die Sie Vibrissen nennen. Sie dienen der Orientierung in der Dunkelheit.
  • Betrachten Sie den kegelförmigen Kopf des Tieres, wird Ihnen auffallen, dass er eine flache Schnauze und kleine Augen aufweist, die von dicken Augenlidern bedeckt sind, sodass die Fähigkeit, zu sehen, nur eingeschränkt vorhanden ist. Die Ohren besitzen keine Ohrmuscheln und die Nasenlöcher werden durch eine Hautfalte geschützt.  
  • Beachten Sie, dass die beim Nacktmull vorzufindenden vier großen Nagezähne ständig nachwachsen und einzeln beweglich sind. Sie werden durch die Grabetätigkeiten abgewetzt und befinden sich vor der Lippe, sodass die Mundhöhle durch Hautfalten vor dem Eindringen von Schmutz geschützt ist. Die Nahrung wird durch zwölf Backenzähne zermahlen.
  • Sie sollten wissen, dass sich die Tiere ihrem Leben unter der Erde besonders gut angepasst haben. So reicht der geringe Sauerstoffgehalt in den Höhlengängen für das Überleben der Nager aus, weil dieser mit kleinen Lungen durch die Atemluft aufgenommen und im Körper hervorragend verteilt wird, da das Hämoglobin im Blut Sauerstoff gut binden kann.
  • Obwohl die Säugetiere zu der wechselwarmen Spezies gehören, können sie ihre Körpertemperatur der Außentemperatur anpassen. Beachten Sie, dass dabei die dünne Haut und eine kaum vorhandene Fettschicht die Änderung der Körperwärme, die bei 12 bis 32 Grad Celsius liegen kann, unterstützt.
  • In der freien Natur leben Nacktmulle in Kolonien, die bis zu 200 Tiere umfassen können. Sie sollten wissen, dass bei den Tieren ähnlich wie bei Insekten eine Arbeitsteilung vorzufinden ist, sodass in einer Gruppe nur eine Königin lebt und die anderen Nager als Brutpfleger, Arbeiter und Soldaten leben. Diese Form des Zusammenlebens nennen Sie Eusozialität.
  • Beachten Sie, dass nur die Königin fruchtbar ist, sie von bis zu drei Männchen begattet und von Arbeiterinnen umsorgt wird, sowie ungefähr alle zwei Monate Junge zur Welt bringt. Die restlichen Tiere sind steril, wobei dieses Phänomen bis heute noch nicht ausreichend begründet werden konnte.

Das Nagetier halten und pflegen

  • Da der Nacktmull ein großes unterirdisches Gebiet benötigt, um artgerecht zu leben, ist es Ihnen nicht möglich, die Nager als Haustiere zu halten. Für Tierpfleger in einem Zoo, in dem diese Tiere gehalten und vermehrt werden, gehören zur Pflege nicht nur die tiergerechte Ernährung, sondern auch das Überwachen der Gesundheit dazu.
  • Der natürliche Lebensraum der Nager liegt in heißen Wüstengebieten, in denen selten Regen fällt und der Boden daher meist sehr hart ist. Diese Gegebenheiten werden bei der Haltung berücksichtigt, sodass das künstliche Gehege die gleichen Bodeneigenschaften haben sollte. Sie müssen bei den Tieren nicht wie beispielsweise bei Reptilien auf eine hohe Luftfeuchtigkeit achten.
  • Es ist notwendig, das Nagerdomizil täglich zu säubern. Sie können beobachten, dass Abfälle von den Arbeitern aus den Gängen transportiert und an den Ausgängen herausgeworfen werden.
  • Die Nagetiere benötigen kein Trinkwasser, sondern beziehen ihren Flüssigkeitsbedarf aus der Nahrung. Dazu gehören Knollen und Wurzeln aber auch Insekten und Insektenlarven. Um das Futter verwerten zu können, wird der Blinddarmkot aufgenommen und so ein zweiter Verdauungsvorgang durchgeführt, was Sie Koprophagie nennen. Zu Ihren Aufgaben gehört es, für täglich frisches Futter zu sorgen.
  • Es ist interessant zu wissen, dass Sie bei den Nachtmullen kaum auf einen Parasitenbefall achten müssen. Durch die wenig behaarte Haut kann sich das Ungeziefer nur schlecht festsetzen und sich dort vermehren.
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