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Musikarten - Übersicht

U- oder E-Musik - die Unterteilung ist manchmal nicht einfach.
U- oder E-Musik - die Unterteilung ist manchmal nicht einfach.
Es gibt keine E- und U-Musik, sondern nur gute und schlechte - pflegen aufgeschlossene Klassikliebhaber zu sagen. Wie wahr, denn in solche Schubladen passte Musik noch nie, und daher ist eine Übersicht über Musikarten vielfach Ansichtssache.

Wie können Sie Musikarten unterteilen?

  • Die Kategorien E für ernste und U für Unterhaltungsmusik sind immer noch eine gängige Einteilung. Unter ernster Musik werden Klassik und Jazz erfasst. Als Unterhaltungsmusik gelten Rock, Pop und Schlager. Wenn Sie Schlager als Unterhaltungsmusik bezeichnen, ist dies zutreffend. Bei Rock wird es schon schwieriger. Hören Sie Deep Purple oder Emerson Lake and Palmer, so wissen Sie, dass Jon Lord und Keith Emerson immer die Grenzen zur klassischen Musik ausgelotet haben.
  • Im Jazz gilt das Gleiche für Eberhard Schöner. Und wenn Jan Garbarek mit dem Hilliard Ensemble mittelalterliche Gesänge aufführt, hören Sie zwei Musikarten aus dem Bereich der ernsten Musik. Aber würden Sie ELPs Bearbeitung von Mussorgskys "Bilder einer Ausstellung" als Unterhaltungsmusik bezeichnen? Selbst im Bereich Pop finden Sie Grenzfälle wie die Gregorianik-Bearbeitungen von Michael Cretu.

Versuch einer Übersicht

  • Bei der ernsten Musik haben Sie es noch recht einfach. Hier ist die Entwicklung zumindest vorläufig abgeschlossen: Beginnend mit dem ausgehenden Mittelalter über Renaissance, Barock, Klassik und Romantik bis zur Neuen Musik können Sie die Musikarten nach Epochen einteilen. Inhaltlich kann diese Musik natürlich ernst und heiter, ja durchaus gefällig sein. Mozart wäre heute vermutlich in den Charts.
  • Free Jazz, Cool Jazz und viele andere Jazz-Stile können Sie ohne Weiteres als ernste Musik bezeichnen. Bei Bee Bop oder Dixieland handelt es sich sicher um Unterhaltungsmusik.
  • Bei der Popmusik finden Sie Schlager. Da ist die Kategorisierung einfach. Die Grenzen sind aber durchaus fließend: Country ist im Ursprungsland unserem Schlager vergleichbar. Und manchen Rocktitel könnten Sie genau so gut als Schlager bezeichnen.
  • Volksmusik ist sicher Unterhaltungsmusik. Unterscheiden Sie hier zwischen Volksmusik und volkstümlicher Musik. Alte Volkslieder wurden sowohl in der Klassik (z.B. Schubert) als auch im Rock (z.B. Achim Reichel) bearbeitet. Volkstümliche Musik à la Musikantenstadel und Florian Silbereisen kommt im Gegensatz zur echten Volksmusik nicht aus dem Volk, sondern ist Schlager mit einer speziellen Aufführungspraxis.
  • Die umfangreichste und natürlich noch lange nicht abgeschlossene Liste finden Sie im Bereich des Rock: Hard Rock und Heavy Metal sind eindeutig zuzuordnen. Blues werden sicher auch Jazzfans für sich reklamieren. Alpenrock und Ostrock sind regionale Phänomene mit Bezügen zu Rock und Pop.
  • Reggae, Salsa oder Rai werden heute Weltmusik genannt. In Ihren Ursprungsländern sind sie Pop.
  • Hip-Hop und Neue Deutsche Welle, aber auch Techno und House können Sie getrost als Popmusik bezeichnen.

Sie sehen: Die Grenzen sind fließend. Und seien Sie sicher, dass jeder erfolgreiche Musiker seine Musik ernst nimmt. Das gilt für die Silbereisens genau so wie für die Stockhausens dieser Welt.

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