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Moralist - Definition

Moralisten entscheiden gerne über Recht und Unrecht.
Moralisten entscheiden gerne über Recht und Unrecht.
Es gibt Begriffe, die sich in ihrer Bedeutung im Laufe der Zeit wandeln. "Moralist" ist ein perfektes Beispiel. Früher war ein moralisch denkender Mensch ein angesehener Bürger, heute wird dies Bezeichnung eher abwertend genutzt.

Der Begriff "Moralist" geht ursprünglich auf das französische Adjektiv "moraliste" zurück. Im 17. Jahrhundert entstand in Anlehnung daran dessen Vertreter: der Moralist. 

Was ist ein Moralist?

  • Wer sich selbst als Moralist bezeichnet, dürfte nicht allzu viele Freunde haben. Generell bedeutet der Begriff, dass es sich um einen Sittenlehrer oder Moralapostel handelt.
  • Es ist ein Unterschied, ob jemand moralisch einwandfrei handelt oder ob er dieses Handeln nur bei anderen überwacht - ohne jedoch selbst so zu agieren. Aus diesem Grund ist der Begriff für viele Menschen eher abwertend gemeint. 
  • Um es an einem Beispiel zu veranschaulichen: Im Verkehr werden viele Menschen zu Moralisten. Sie sehen das Fehlverhalten anderer, sie selbst verhalten sich stets korrekt. Wenn dann doch mal das eigene Handy benutzt wird, dann hat dies in den Augen der Moralisten einen wichtigen und vor allem vertretbaren Grund. Dies ist bei den anderen Verkehrsteilnehmern natürlich nicht der Fall. 

Weisheiten und berühmte Aussagen

  • Der irische Schriftsteller Samuel Beckett (April 1906 - Dezember 1989) verpackte seine Meinung zu einem Sittenlehrer in drastische Worte: "Moralisten sind Menschen, die sich dort kratzen, wo es andere juckt.” 
  • Eine ähnliche Ansicht schien der britische Philosoph, Mathematiker und Logiker Betrand Russell (Mai 1872 - Februar 1970) zu diesem Thema gehabt zu haben. Von ihm stammt folgendes Zitat: "Moralisten sind Leute, die sich jedes Vergnügen versagen, außer jenem, sich in das Vergnügen anderer Leute einzumischen."
  • Dennoch gibt es Moralisten, die nicht unbedingt das Schlechteste anstreben. Ronald Dworkin (Dezember 1931 - Februar 2013) zum Beispiel vertrat die Auffassung, dass die Gesellschaft keine Regeln brauche, da die Würde des Menschen ihm automatisch gewisse Rechte verleihe. Ihm lag sehr viel an der Gleichbehandlung und der Gleichberechtigung. Er galt quasi als ein "positiver" Moralist. 
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