Ein Vereinsvorsitzender ist auch dafür verantwortlich, dass niemand im Verein unter Mobbing oder einer demütigenden Kommunikation leiden muss. Gibt es Hinweise darauf, dass ein einzelnes Mitglied von den anderen Vereinsmitgliedern ausgegrenzt wird, gehören solche Situationen daher auf die Tagesordnung der nächsten Vereinssitzung.
Gegen Mobbing im Sportverein vorgehen
Ausgrenzendes Verhalten vieler gegen einen einzelnen kann sich besonders dort gut entwickeln, wo es von den daran nicht Beteiligten toleriert wird bzw. wo diese dagegen nicht entschieden vorgehen. Und auch in einem Sportverein gibt es keine Garantie gegen ein solches beschämendes Verhalten.
- Wenn aus dem Motto "Einer für alle und alle für einen" im Sportverein "Alle gegen Einen" wird, dann ist die Vereinsspitze gefordert. Sie sollte sich nicht auf der Einstellung ausruhen, dass der Betreffende ja zur Not aus dem Verein austreten kann.
- Wenn der Betroffene sich nicht selbst an ein unbeteiligtes Vereinsmitglied oder den Vorsitzenden wendet, sollte dieser die Initiative ergreifen. Das Gespräch sollte dann zunächst mit dem Opfer gesucht werden. So erhalten die Täter keine Gelegenheit, mit ihren Versionen ein falsches Bild zu vermitteln.
- Handelt es sich wirklich um Mobbing, dann hat ein Vermittlungs- oder "Versöhnungsversuch" erst einmal wenig Zweck - denn bei Mobbing gibt es klare Opfer- und Täterrollen. Für das Opfer ist es wohl zu viel verlangt, wenn es sich gleich mit den Tätern versöhnen soll.
Auch ein Vereinsausschluss kann nötig sein
- In manchen Fällen kann es nötig sein, die Täter aus dem Sportverein auszuschließen. Dann nämlich, wenn es an ihren Umtrieben keine Zweifel geben kann und sie sich völlig uneinsichtig zeigen.
- Damit es erst gar nicht zu einer solchen Eskalation kommt, sollte jedem Hinweis auf diskriminierendes und ausgrenzendes Verhalten im Verein nachgegangen werden. So können die führenden Täter frühzeitig isoliert werden, bevor sie noch andere zum Mitmachen animieren können.
Mobbing ist kein Kavaliersdelikt, sondern kann für den Betroffenen großen Leidensdruck bedeuten. Auch in einem Sportverein sollte ein solches Verhalten keinen Platz haben.
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