Gold-Haut - nur im Film ersticken Menschen daran
Nicht nur bei Science-Fiction, auch realitätsnähere Filme haben teilweise Szenen, die aufregend sind, aber den Zuschauer gleichzeitig erschaudern lassen. So muss eine junge Dame in dem Film "Goldfinger" an einer ihren Körper nahezu komplett bedeckenden Gold-Haut ersticken. Aber ist das wirklich vom wissenschaftlichen Standpunkt her wahr?
- Wie schon Kinder wissen, atmet der Mensch durch die Lunge. Nur so werden die inneren Organe mit Sauerstoff versorgt.
- Zwar gibt es auch eine (nicht sehr ausgeprägte, nur etwa 2-3 % wissenschaftlichen Studien entsprechend) Hautatmung. Diese spielt jedoch für das Überleben nur eine untergeordnete Rolle, da sie nur die oberen Schichten der Haut mit Sauerstoff versorgt und damit nicht lebensnotwendig ist.
- Würde ein Ersticken über die Haut zutreffen, wäre faktischer jeder Taucher in seinem Anzug betroffen: Nicht nur der Anzug schirmt ihn ja vom Sauerstoff (auch an Land) ab, sondern bei längeren Tauchgängen auch das ihn umgebende Wasser. Korrekte Handhabung von Sauerstoffflasche und Atemgerät vorausgesetzt, ist noch kein Taucher dort unten wegen mangelnder Hautatmung umgekommen.
- Allerdings ersticken Personen, wenn man sie am Atmen hindert, beispielsweise indem man ihnen den Mund zuhält.
- Ob man allerdings (sehr spektakulär) Gold-Haut oder einfach nur Folie nutzt, ist egal.
- Allerdings: Amphibien wie Frösche atmen in großen Teilen über die Haut - hier wäre also solch ein Goldüberzug durchaus tödlich. Und auch Insekten, die über Luftzugänge in ihrem Panzer bzw. in ihrer Haut (sog. Tracheen) verfügen, hätten bei Verstopfung durch eine Gold-Haut das Problem, zu ersticken.
Gold-Haut - trotzdem ein Problem
- Egal, ob Gold-Haut oder ein anderer, luft- und wärmeundurchlässiger Überzug: Wenn der gesamte Körper damit bedeckt ist, kann es trotzdem zu ernsten gesundheitlichen Problemen kommen.
- So ist beispielsweise mit einer Überhitzung der Person zu rechnen, da die normale Wärmeabgabe über die Haut nicht mehr funktioniert - Überhitzung und daraus resultierend die Gefahr für einen Hitzeschlag sind die Folgen.
- Eine amerikanische Fernsehsendung (MythBusters - die Wissensjäger) ist in einer Folge der Sache auf den Grund gegangen: Sie überzogen einen Probanden komplett mit einer Gold-Haut. Allerdings musste das Experiment schon nach kurzer Zeit abgebrochen werden, da der Proband nicht nur ins Schwitzen geriet, sondern auch sehr kurzatmig wurde.
- Dies könnte übrigens auch der Grund gewesen sein, warum bei den Filmarbeiten der Rücken der Dame goldfrei blieb.
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