Mit dem Steigeisen eine Baum hinauf - so klappt's

Beim Arbeiten mit Steigeisen sollten Sie immer bestimmte Sicherheitsvorkehrungen treffen, damit Sie nicht abrutschen. Benutzt werden dürfen diese Hilfsmittel nur von Fachleuten, die über eine entsprechende Ausbildung und Erfahrung verfügen. Bäume hobbymäßig mit Steigeisen zu besteigen, ist nur über Vereine möglich. Wichtig ist außer Handschuhen und einem festen Schuhwerk auch das passende Steigeisen. Es muss eine stabile Auftrittsfläche haben und Spitzen aus dickem Werkzeugstahl. Zu dünne Spitzen könnten sich verbiegen, oder sich nicht richtig im Baum verankern. Je nach Größe des Baumes und Dicke des Stammes können Sie ein Steigeisen mit einer oder drei Spitzen (Dorn) wählen.

Die richtige Wahl des Steigeisens

Beim Kauf eines Steigeisens sollten Sie nicht sparen, sondern vor allem auf die Qualität achten. Es muss perfekt sitzen und darf sich nicht verdrehen oder abrutschen. Die Lederriemen um das Bein dürfen nicht einschneiden oder unbequem sein, sonst wird das Arbeiten zur Qual. Besonders vorteilhaft sind eine abgepolsterte Beriemung für den Fuß und eine stabile Schale mit einer Edelstahlplatte. Bei einem Arbeiten mit Steigeisen wird durch das Einhaken des Dorns in der Baumrinde der Baum irreparabel geschädigt. Deshalb sollten Sie vorher Nutzen und Risiko sorgfältig gegeneinander abwägen.

Steigeisen für Profis haben eine Doppeldorntechnik. Hierdurch entsteht ein sicherer Halt und festerer Sitz. Sie sind bei dicken und dünnen Stämmen gleichermaßen gut geeignet. Die Gurte besitzen einen Metallverschluss und sind extrem reißfest. Passende Klemmgurte gibt es in unterschiedlichen Größen und Farben, je nach Modell.

Für Anfänger eignen sich am besten höhenverstellbare Beinpolster und ein ca. 45 mm breiter Schaftsteg. So verteilt sich die Last sehr gut und längere Standzeiten werden ermöglicht. Bei einem zu kleinen Schaftsteg schmerzt nach einer Weile der Mittelfuß. Der Schuhbereich sollte etwas Bewegungsfreiheit haben und daher etwas geweitet sein.

Für Holzmasten gibt es spezielle Bügel-Steigeisen, die aber nicht für Bäume genutzt werden dürfen. Sie umfassen lediglich die Masten und haben nur eine Tragfähigkeit von etwa 400 Kilogramm.

Unterschiede beim Arbeiten an lebendigen und abzutragenden Bäumen

Bei einem abzutragenden Baum kann man unbedenklich auch Steigeisen mit Dornen verwenden. Unterschieden werden Steigeisen aber nicht nur nach der unterschiedlichen Anzahl an Dornen oder der verschiedenen Größe, sondern auch nach dem Material. Besonders geeignet sind eine stabile Chromleder-Beriemung und ein langer Dorn, der auch für dickborkige Stämme geeignet ist. Die meisten Steigeisen tragen bis zu 1000 Kilogramm.

Bei einem lebendigen Baum sollte man gänzlich auf Steigeisen verzichten, denn auch kleinere Dornen verletzen diesen. Hier kann mit einer Hebebühne oder mit Kletterseilen gearbeitet werden.

Gefahrenquellen beim Arbeiten an Bäumen

Schwierige Arbeiten an Bäumen sollten Fachleuten überlassen werden. Besonders gefährlich können abgerissene oder zurückschleudernde Äste werden. Auch bei schlechter Witterung sollte man keine Bäume besteigen (starker Wind, Schnee, Glätte, Regen), da das Risiko eines Unfalls zu groß ist. Trotz des richtigen Steigeisens sollten Sie beim Besteigen eines Baumes grundsätzlich sehr vorsichtig sein.

Vorteilhaft ist das Arbeiten zu zweit. Auch kurze Pausen können hilfreich sein, um neue Kraft zu sammeln und die Konzentration zu fördern. Gefahren sollten immer richtig eingeschätzt werden, gerade wenn Sie mit gefährlichen Werkzeugen wie z. B. Motorsägen arbeiten möchten. Festes Schuhwerk, Schutzkleidung vor Zecken, Bandwürmern, oder Dornen und arbeitstaugliche Handschuhe sind unverzichtbar.

Klettertipps für Baumbesteiger

1. Zuerst werden die Dornen des Steigeisens im schulterbreiten Abstand in den Baum gesetzt. Sie sollten einen Winkel von 45 Grad haben.
2. Danach können Sie sich auf den Metallbügel stellen. Das Knie wird hierbei leicht gebeugt.
3. Jetzt wird das zweite Bein nachgezogen, ähnlich wie wenn Sie eine hohe Leiter heraufklettern. Die Dornen müssen immer fest sitzen. Vorteilhaft sind kleine Schritte. Diese sind auch nicht so anstrengend und bedürfen weniger Kraft.

Die zusätzlich genutzte Kurzsicherung rund um den Baumstamm sollte immer gleichmäßig mitgeschoben werden. Diese Sicherung ist extrem wichtig und kann ein Abrutschen verhindern.  Ihre Hände sollten sich nahe am Stamm befinden, um die Kurzsicherung besser halten zu können. Durch die scharfkantige Baumrinde ist ein Tragen von Sicherheitshandschuhen notwendig. Um Kraft zu sparen, sollten Sie während des Arbeitens die Beine und Füße entlasten, indem Sie mit einem Knie blockieren.