Kaufen Sie eine Uhr, gibt es nicht nur diese in vielen verschiedenen Formen. Das gilt auch für die Uhrengläser. Je hochwertiger eine Uhr angeboten wird, desto mehr Aufmerksamkeit hat der Hersteller in der Regel auch den Gläsern gewidmet.
Uhrengläser für verschiedene Anwendungen
- Bei preiswerten Uhren kommen nicht selten Kunststoffgläser zum Einsatz. Der Kunststoff nennt sich Polymethylmethacrylat (PMMA). Gehandelt wird das Glas unter den Namen Hesalithglas, Acrylglas und Plexiglas.
- Zu den Vorteilen der Kunststoffgläser gehört, dass sie leicht und relativ schlagfest sind. Ihre geringe Härte dürfte der größte Nachteil sein. Leichtes Verkratzen ist die Folge. Auch wenn Kunststoffgläser nicht unbedingt kratzfest sind, können kleinere Kratzer auspoliert werden.
- Damit Kunststoffgläser bei Taucheruhren eingesetzt werden können, muss das Glas relativ dick sein. Zusätzlich müssen wasserdichte Uhren ihre Kunststoffgläser durch eine Armierung vor Verformung schützen.
- Die Qualität von Kunststoffgläsern ist gering, wenn sie aus Granulat gegossen werden. Hochwertiger ist sie, wenn Gläser aus Plattenmaterial geformt werden.
Oberflächengehärtetes Mineralglas ist relativ kratzfest - jedoch nicht bruchfest
- Mineralgläser (chemische Bezeichnung Siliziumoxid SiO2) sind von gleicher Art wie normales Fensterglas. Aus einfachem Fensterglas wird veredeltes Mineralglas durch Zugabe spezieller Oxide (Boroxid/Aluminiumoxid). Hardlex ist ein Handelsname für ein veredeltes Mineralglas.
- Mineralgläser sind gegenüber Kunststoffgläser härter und auch kratzfest. Das heißt nicht, dass man - ohne Kratzer zu bekommen - an einer Steinmauer entlangschrammen kann.
- Polieren lohnt sich nicht, da ein Ersatzglas preiswerter einzubauen ist. Mineralgläser sind nicht bruchfest. Dabei können kleine Glassplitter in das Uhrwerk kommen und dort Schaden anrichten. Hochwertige Mineralgläser sind chemisch gehärtet und daher nicht einfaches Fensterglas.
Saphirglas - der König unter den Uhrengläsern
- Bei einer teuren Uhr gehört ein ebensolches Glas dazu. Dazu wird Saphirglas verwendet, welches als König unter den Uhrgläsern gilt. Die Härte von synthetisch hergestelltem Saphirglas entspricht der eines Saphirs.
- Bis auf den fast fünf Mal härteren Diamanten gibt es nur wenige Materialien, die es mit der Härte von Saphirglas aufnehmen können. Saphirglas ist so kratzfest, dass ihnen nur Diamanten (diamantbeschichtete Werkzeuge, Beton, bestimmte Schleifmittel) gefährlich werden können.
- Saphirgläser werden mitunter zusätzlich bei hochwertigen Uhren entspiegelt, um störende Reflexionen zu verhindern. Da die Anti-Reflexbeschichtung nicht die gleiche Härte wie Saphirglas hat, nehmen einige Hersteller eine Entspiegelung nur an der Unterseite des Glases vor.
Fazit: Mineralglas ist das hauptsächlich verwendete Uhrenglas, weil es preiswert gefertigt werden kann. Absolut kratzfestes Saphirglas ist meist ein Merkmal hochwertiger Uhren. Selbst spitzes Metall kann dem Glas nichts anhaben.
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