Was ist Mikado?
Mikado ist ein Geschicklichkeitsspiel, das wohl in Europa entstanden sein soll und sich bereits bei den Römern einiger Beliebtheit erfreut hat. Allerdings könnte das Spiel auch noch sehr viel älter sein und aus dem japanischen Orakelwerfen kommen, wie der Name Mikado vermuten lässt. Gespielt wird mit Holzstäbchen, bei denen das wichtigste "Mikado" (eine veraltete Bezeichnung des japanischen Kaisers) heißt und blau gestreift ist. Die anderen Stäbchen haben ebenfalls unterschiedliche Farbstreifen und dementsprechend unterschiedliche Werte.
Das Spiel besteht aus 41 Stäbchen, die 18 Zentimeter lang und drei Millimeter dick sind. Sie sind an beiden Enden zugespitzt. Es gibt jedoch mittlerweile zahlreiche Varianten bezüglich der Länge und Dicke der Spielstäbe.
Die Anzahl und Wertigkeiten der Mikadostäbchen sind folgendermaßen:
- 1 Mal Mikado: schwarze Streifen oder dünne blaue spiralförmige Linie (Wert 20)
- 5 Mal Mandarin: blau - rot - blau (Wert 10)
- 5 Mal Bonzen: rot - blau - rot - blau - rot (Wert 5)
- 15 Mal Samurai: rot - gelb - blau oder rot - grün - blau (Wert 3)
- 15 Mal Kuli: rot - blau (Wert 2)
Insgesamt macht das 170 mögliche Punkte.
So sind die Spielregeln beim Mikado
Man braucht mindestens zwei Spieler und einen glatten Tisch oder Boden, auf jeden Fall eine glatte Oberfläche mit wenig Reibung.
Der beginnende Spieler (hier kann man individuell regeln, wer werfen darf) nimmt die Stäbchen gebündelt gleichmäßig an den Enden in eine Hand und lässt sie umfallen oder er nimmt beide Hände und dreht sie leicht, bevor er sie umfallen lässt. Die Stäbe sollten jetzt ziemlich chaotisch auf dem Tisch liegen.
Ein Stäbchen nach dem anderen wegnehmen
Um die Stäbchen wegzunehmen, kann man verschiedene Techniken anwenden:
- Einfach wegnehmen, sofern der Stab ohne Berührung zu anderen zum Liegen kam.
- Achtsames Wegrollen eines Stäbchens mit den Fingerspitzen, wenn mehrere nebeneinander liegen.
- Herausziehen eines freien Stabes aus dem Haufen.
- Aufstellen des Stäbchens mittels drücken auf die Spitze (hoch hebeln).
- Gleichzeitig an beiden Enden das Stäbchen hochheben.
Wer bereits den Mikado oder ein Mandarin hat, darf diesen als „Helfer“ benutzen, um ein anderes Stäbchen besser erreichen zu können oder hoch zu schnipsen. Wenn beim Versuch ein Stäbchen zu nehmen gewackelt wird, wird das von den anderen Spielern laut kundgetan. Es wird entweder so lange gespielt, bis alle Stäbe aufgenommen wurden oder man legt vorher eine Anzahl von Runden fest, die jeder Spieler nacheinander absolvieren muss.
Welche Regelvariationen gibt es?
- Bei einem schlechten Wurf darf wiederholt werden.
- Wer gewackelt hat, verliert alle bisher erzielten Punkte.
- Kuli, Samurai, Bonzen, Mandarin - wer die Stäbchen in exakt dieser Reihenfolge ergattert hat, bekommt Bonuspunkte.
- Der Mikado darf nur als Helfer verwendet werden, wenn der Spieler im Besitz sämtlicher Stäbe ist (also Kuli, Samurai, Bonzen, Mandarin).
- Man darf den Helfer nur verwenden, wenn er genau dem aufzunehmendem Stab entspricht. Wer den falschen Stab verwendet, verliert seine Punkte.
Erlaubte Helfer
- Traditionell nur der Mikado
- Vereinfacht: zusätzlich zum Mikado auch noch Mandarin und Bonzen
Das klingt vielleicht ein bisschen kompliziert, aber man hat die Farben und Werte schnell im Kopf, wenn man das ein paar Mal gespielt hat. Zudem wird man immer geschickter und es können alle Altersgruppen miteinander spielen. Und das Beste, es macht Spaß!
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