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Michelangelo: Hände - Informatives

Nur eine kurze Berührung?
Nur eine kurze Berührung?
Dieses berühmte Bild von Michelangelo, wo sich zwei Hände fast berühren, kennt jeder. Oft wird nur dieser kleine Ausschnitt eines viel größeren Werkes reproduziert. Es hat auch heute noch eine enorme Ausstrahlungskraft.

Wer war Michelangelo?

  • Michelangelo, mit vollem Namen Michelangelo di Lodovico Buonarrotti Simoni, wurde am 6. März 1475 in Caprese (Toskana) geboren und verstarb am 18. Februar 1564 in Rom. Schon als Kind wollte er, gegen den Willen seines Vaters, Künstler werden. Er war Bildhauer, Maler, Architekt und Dichter zu gleichen Teilen. Seine Wirkungsstätten lagen hauptsächlich in Florenz und Rom.
  • Michelangelo selbst sah sich hauptsächlich als Bildhauer. Er gilt als einer der bedeutendsten Künstler aller Zeiten und wirkte in der Zeit der Hochrenaissance Italiens bis zum Beginn des Barock.
  • Zu seinen berühmtesten Werken gehören die Pieta im Petersdom in Rom, die David - Skulptur in Florenz, das Julius - Grabmonument, die Kuppel des Petersdoms und die Deckengemälde der Sixtinischen Kapelle des Vatikans.

Zwei Hände als Sinnbild der Schöpfung

  • Dieser kleine Ausschnitt aus dem riesigen Deckenfresko in der Sixtinischen Kapelle, stellt die bildliche Umsetzung der Schöpfungsgeschichte dar und heißt "Die Erschaffung Adams" oder einfach "Schöpfungsgeschichte". Dargestellt wird, wie Gottvater seine Hand mit ausgestrecktem Zeigefinger der Hand Adams, die dieser ebenfalls ausstreckt, nähert. Mit einem überspringenden Funken haucht Gott damit Adam Leben ein.
  • Die Malerei dieser Hände ist so real und lebensecht, dass der Betrachter den überspringenden Funken knistern hört. Dieses Gemälde hat seine unglaubliche, fast magische Ausstrahlungskraft über die Jahrhunderte behalten. Der kleine Ausschnitt der sich fast berührenden Hände ist zum Sinnbild von Liebe, Güte, Zuwendung und Schutz geworden.
  • Das gesamte Fresko entstand in der Zeit von 1508 bis 1512. Michelangelo sollte eigentlich "nur" die zwölf Apostel malen. Er schlug dem damaligen Papst vor, die ganze Schöpfungsgeschichte bis zur Sintflut darzustellen.
  • Die Malereien sind sehr umfangreich. Hunderte Figuren wurden sehr detailgetreu gemalt. Zu Beginn der Arbeiten standen Michelangelo einige Gehilfen zur Seite. Da er mit ihrer Arbeit nicht zufrieden war, entließ er sie und setzte die Arbeit allein fort. Unter schwersten Arbeitsbedingungen, er musste den ganzen Tag Kopf und Rücken nach hinten biegen, malte er 4 Jahre lang eine Figur nach der anderen. Perspektivisch genau und lebendig nach Skizzen von Menschen, die er in den Straßen der Stadt machte.
  • In den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde das gesamte Fresko restauriert. Es erstrahlt seitdem wieder in seiner ganzen Schönheit und kann besichtigt werden.
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