Magnetismus und Schwingungen: So entsteht die Energie in der Mikrowelle
Um das Prinzip der Mikrowelle in Grundzügen zu verstehen, muss man kein Physikgenie sein. Einfach erklärt verhält es sich nämlich so: Eine Mikrowelle nutzt - worauf der Name bereits schließen lässt - sogenannte Mikrowellen, um Wärme zu erzeugen. Diese Schwingungen sind mit den Wellen des Lichts oder Radios verwandt, besitzen jedoch eine zum Teil deutlich größere Wellenlänge. Als elektromagnetische Wellen tragen auch Mikrowellen ein elektrisches und magnetische Feld mit sich, was eine Bewegung der Moleküle zur Folge hat. Die Energie, die die Moleküle dabei erhalten, geben sie in Form von Stößen an ihr Umfeld weiter.
Die Folge: Wasserhaltige Lebensmittel erwärmen sich. Metalle dagegen reflektieren diese Energie, anstatt sie zu absorbieren, und entwickeln Stromflüsse auf ihrer Oberfläche. Dadurch entsteht Spannung.
Wenn Metall in der Mikrowelle zur Gefahr wird
Die entstehende Spannung ist es auch, was Metall in der Mikrowelle schnell gefährlich werden lässt - denn sobald die entstehende Spannung einen gewissen Wert erreicht, kann es passieren, das sie sich entlädt. Dies kann in Form von sprühenden Funken und Blitzen passieren - etwas, was jeder in der eigenen Küche gewiss tunlichst vermeiden will.
Sollte ein Metallgegegenstand in der Mikrowelle außerdem mit deren Wänden in Kontakt kommen, kann sich ein Lichtbogen bilden, also quasi ein dünner, elektrisch leitender Kanal in der Luft, der hell aufleuchtet. Oft tritt dieser Lichtbogen auch in Kombination mit einem Knall auf. Sowohl das, als auch die Funken und Blitze, können dafür sorgen, dass Ihre Mikrowelle kaputtgeht oder im schlimmsten Fall womöglich sogar Brände auslösen.
Dieses Metall darf in die Mikrowelle
Doch nicht jedes Metall in der Mikrowelle ist gleich gefährlich, weshalb Experten auch kein generelles Metallverbot in der Mikrowelle ausrufen. Im Gegenteil: Manch einer rät sogar dazu, beim Erwärmen von Flüssigkeiten einen Löffel mit in den Behälter zu geben. Als Erklärung wird hierbei das Fachwort "Siedeverzug" angeführt: Wenn Flüssigkeiten in der Mikrowelle erwärmt werden, kann es passieren, dass diese überhitzen - sie würden also mehr als 100 Grad Celsius erreichen, ohne zu kochen zu beginnen. Wenn Sie die Flüssigkeit später aus der Mikrowelle holen, könnte sie spritzen und Sie dabei verbrennen. Diese Überhitzung beziehungsweise diesem Siedeverzug kann ein Löffel verhindern, da sich die Wasserdampfblasen an dessen Oberfläche bereits während des Erhitzens bilden. Da der Löffel außerdem keine scharfen Kanten besitzt, ist ein Funkenflug eher unwahrscheinlich.
Auch wenn Sie Fertiggerichte in einer Aluschale in der Mikrowelle erwärmen wollen, müssen Sie sich der Meinung einiger Forscher nach keine Sorgen machen. Solange Sie den Deckel komplett entfernen, die Aluschale eine große, weite Öffnung hat und in der Mitte des Glastellers mit ausreichend Platz zu den Mikrowellenwänden positioniert wird. Dann sei das Erhitzen weitgehend unproblematisch.
Nichtsdestotrotz: Bei Metall in der Mikrowelle ist definitiv Vorsicht geboten! So ließe sich das altbekannte Sprichwort "Feuer, Wasser, Schere, Licht sind für kleine Kinder nicht" auch noch um diesen modernen Hinweis ergänzen. Wenn Sie aber ein wenig Acht geben, was Sie in die Mikrowelle stellen und sich der möglichen Gefahren bewusst sind, können Sie diese modernen und praktischen Küchengeräte ohne Angst nutzen.
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