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"Mein Kind ist frech" - so setzen Sie sich durch

Inhaltsverzeichnis

Arbeiten Sie an einer harmonischen Beziehung.
Arbeiten Sie an einer harmonischen Beziehung.
Sind Sie der Meinung, dass Ihr Kind häufig frech ist und die unerwünschten Verhaltensweisen drastisch zunehmen? Wichtig ist, dass Sie jetzt in jedem Fall handeln! Überprüfen Sie dazu Ihr eigenes Verhalten und das Ihres Kindes.

Was Sie benötigen

  • Konsequentes Verhalten
  • Authentische Körpersprache
  • Einfühlungsvermögen
  • Motivation
  • Zeit

"Mein Kind ist frech!"- Setzen Sie Grenzen

Lassen Sie untadeliges Verhalten nicht einfach so durchgehen.

  • Überprüfen Sie Ihre eigene Körpersprache! Wie treten Sie Ihrem Kind gegenüber auf, wenn dieses frech wird? Sie wirken nicht authentisch, wenn Sie das Kind für sein freches Verhalten tadeln, dabei aber lächeln und mit schwacher Stimme auftreten.
  • Besser ist es, wenn Sie sich hinknien, um auf gleicher Augenhöhe mit Ihrem Kind zu reden. Fassen Sie es eventuell leicht an die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen. Suchen Sie den stetigen Blickkontakt und sprechen Sie mit klarer und fester Stimme zu Ihrem Kind. Das heißt nicht, dass Sie schreien oder einen aggressiven Unterton annehmen sollen, Sie sollen einfach bestimmt auftreten. Machen Sie dazu ein ernstes Gesicht, immerhin handelt es sich um eine sehr ernste Angelegenheit. Auf diese Weise können Sie davon ausgehen, dass Ihr Kind Ihre Botschaft zumindest hört und wahrnimmt.
  • Während Sie mit Ihrem Kind sprechen, wiederholen Sie zunächst, was es eigentlich Freches getan hat. Somit wird es mit seinem Verhalten konfrontiert und kann diesem nicht ausweichen. Sagen Sie außerdem, weshalb es jenes Verhalten unterlassen soll. Machen Sie Ihrem Kind deutlich, welche Konsequenzen aus seinem Verhalten entstanden sind oder entstehen könnten. "Du hast Lisa geschubst, sie hätte die Treppe hinunterfallen und sich ein Bein brechen können". "Weil du Mark gekratzt hast, blutet er und hat eine Verletzung".
  • Kinder können die Folgen Ihres Verhaltens nicht immer vorhersehen. Entweder weil Sie aus dem Impuls heraus handeln und gar nicht darüber nachdenken, was passieren kann oder weil sie noch nicht weitsichtig genug sind, um sich vorzustellen, was alles passieren kann. Deshalb lernt Ihr Kind durch Ihre Ansprachen, warum sein Verhalten nicht erwünscht und sogar gefährlich sein kann.
  • Ältere Kinder können Sie dazu anregen selbst über Ihr eigenes Verhalten nachzudenken, indem Sie diese Fragen: "Was hätte jetzt alles passieren können, als du Lisa geschubst hast?" Das Kind wird so angehalten, sein Verhalten und mögliche Konsequenzen zu reflektieren. Langfristig gesehen lernt es, insbesondere die Folgen seiner eventuellen Taten abzuschätzen.
  • Nennen Sie Ihrem Kind eine Konsequenz, die sein Verhalten nach sich zieht, insofern es das nicht ändert. Halten Sie diese Konsequenz unbedingt ein! Sonst lernt Ihr Kind schnell das Mama "nur so daher redet" und keine Taten folgen. Kleinkinder erkennen den Zusammenhang einer Konsequenz und Ihrem Verhalten nicht mehr, wenn eine zu große zeitliche Distanz dazwischen liegt. Am wirksamsten sind Konsequenzen bei jüngeren Kindern, wenn diese sofort folgen.
  • Je früher Sie Ihrem Kind konsequent seine Grenzen aufzeigen umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich zu einem dauerhaft frechen Kind entwickelt.
  • Vielleicht fehlen Ihrem Kind darüber hinaus Verhaltensalternativen. Es weiß sich nicht durchzusetzen oder mitzuteilen, ohne dabei unerwünschtes Verhalten an den Tag zu legen und frech zu werden. In diesem Fall ist es umso wichtiger, mit eigenem vorbildlichem Verhalten voranzugehen und Ihrem Kind Alternativen beizubringen.

Unerwünschtem Verhalten vorbeugen

Folgende Tipps beugen während der gesamten kindlichen Entwicklung einer gehäufte Zunahme unerwünschter Verhaltensweisen vor.

  • Wenn ein Kind frech wird, spricht man von einer unerwünschten Verhaltensweise. Da Sie als Eltern am liebsten nur erwünschtes Verhalten an Ihrem Kind sehen wollen, müssen Sie ebendies erkennen, fördern und auch anerkennen. Loben Sie Ihr Kind, wenn es "erwünschte" Dinge vollbringt, wenn es seine Schuhe ordentlich wegpackt, Ihnen die Tür aufhält oder seinen Keks mit jemand anderem teilt. Nehmen Sie diese Dinge nicht als selbstverständlich hin. Bis Ihr Kind so weit war, diese Dinge aus eigenem Antrieb heraus zu bewerkstelligen, hat es eine lange Lernphase hinter sich.
  • Sie haben es sicherlich schon selbst erlebt, dass Ihr Kind sich nach einem Lob noch mal so sehr "ins Zeug gelegt hat" eine Sache gut zu machen. Ein ernst gemeintes Lob wirkt demnach stark motivierend. Loben Sie Ihr Kind natürlich nicht übermäßig, sonst wirkt das Lob inflationär und hat bald keine Bedeutung mehr.
  • Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen. Wenn Sie als Eltern nur darauf bedacht sind sich auf die Schwächen des Kindes zu konzentrieren, spürt Ihr Kind wohlmöglich nur wenige oder überhaupt keine Erfolgserlebnisse. Es fühlt sich einzig und alleine auf seine Schwächen reduziert.
  • Um sich in eine positive Richtung zu entwickeln brauchen Kinder Erfolgserlebnisse! Fördern Sie deshalb die Stärken Ihres Kindes und konzentrieren sich überwiegend darauf! Häufig gleichen sich sogenannte "Schwächen" über die Monate oder Jahre von alleine aus.
  • Reservieren Sie konsequent einen festen Nachmittag in der Woche, in der Sie einzig Zeit mit Ihrem Kind verbringen. Nutzen Sie die Stunden intensiv, um die Beziehung zu Ihrem Kind zu vertiefen und zu erfahren, was seine Ängste, Sorgen aber auch Freuden sind.
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