Warum heißt das Meerschweinchen Meerschweinchen?
Genau wie das Wort selbst teilt sich auch dessen Herkunft in zwei Teile auf. Da die Geschichte des Meerschweinchens bis in die Antike zurückreicht, ist eine genaue Überlieferung nicht gegeben.
Aus der englischen Bezeichnung „Guinea Pig“ wird jedoch die Vermutung abgeleitet, dass das Wort Guinea im Namen auf den Verkaufspreis eines Meerschweinchens zurückzuführen ist – im England des 16. Jahrhunderts kostete ein Meerschweinchen (Guinea Pig) einen Guinea. Die Bezeichnung Pig (Schweinchen) geht vermutlich auf die quietschenden Geräusche zurück, die ein Meerschweinchen von sich gibt.
Im deutschsprachigen Raum werden die kleinen Nager Meerschweinchen genannt, da sie mit hoher Wahrscheinlichkeit von spanischen Seeleuten über das Meer aus Südamerika nach Europa gekommen sind.
Eine unschöne Spekulation besagt, dass der Zusatz "Schweinchen" daher kommt, dass der Geschmack von gebratenen Meerschweinchen an den Geschmack von Spanferkel erinnert. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass der zweite Teil des Namens durch die Lautsprache der kleinen Nager geprägt wurde.
Die Herkunft der Meerschweinchen - so wurden sie unsere Haustiere
Archäologische Ausgrabungen geben viele Hinweise darauf, dass Meerschweinchen um 5000 v. Chr. als Haustiere domestiziert wurden. Als Ursprungsregionen gelten demnach Peru, die Anden, Bolivien und Ecuador. Die Ureinwohner dieser Länder hielten Meerschweinchen zu Nahrungszwecken.
Insbesondere in Peru schrieb man den kleinen Nagern besondere Kräfte zu. Lange hielt sich der Glaube, dass in Anwesenheit eines Meerschweinchens Krankheiten zuverlässig diagnostiziert werden konnten, vor allem Meerschweinchen mit schwarzem Fell galten als zuverlässige Helfer dabei.
Auch gab es eine Zeit, in der Meerschweinchen in Peru religiös verehrt wurden. Im Norden Perus wurden Statuen und ähnliche Kunstwerke in Gestalt der Tiere errichtet.
Selektive Züchtungen von Meerschweinchen
Es ist kein Zufall, dass die heute bekannten Meerschweinchen mitunter große Ähnlichkeit miteinander haben, auch wenn keine Blutsverwandtschaft besteht. In der Zeit von 1200 bis 1500 n. Chr. begann die selektive Verpaarung der kleinen Nager, wobei auf bestimmte Felltypen und Fellfarben geachtet wurde. Als Urheber der selektiven Meerschweinchenzucht gilt das Volk der Inka.
Der Weg nach Europa
Als im 16. Jahrhundert der Handel mit dem damaligen Europa erblühte, wurden auch Meerschweinchen aus ihren Ursprungsländern über den Seeweg nach Europa gebracht. Damals waren sie noch den Reichen und Adeligen als Haustiere vorbehalten. Königin Elizabeth I. galt als eine der ersten bekannten Verehrerin der liebenswerten Nager.
Heute ist es zum Glück nicht mehr so, dass Meerschweinchen nur zu Vergnügungszwecken von reichen Menschen gehalten werden – viel mehr gelten sie heute für viele Menschen aller Schichten als liebenswerte und vollwertige Familienmitglieder.
In diesem Sinne wünschen wir Ihnen eine möglichst lange, unbeschwerte Zeit mit Ihren kleinen Mitbewohnern!
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