Esoterik - stark verbunden mit dem Übernatürlichen
Der Bereich der Esoterik, der vor allen Dingen durch die New-Age-Bewegung der Siebziger Jahre populär wurde, ist sehr breit gefächert. Als esoterisch angehaucht werden oft schon Menschen beschrieben, die sich viel mit Yoga, Meditation und geistigen Wegen zu einem gesunden Selbst befassen. Noch weniger greifbar für extrem rational denkende Menschen sind esoterische Phänomene wie das "Aura sehen" und der damit verbundene Glaube an die Existenz sogenannter Indigokinder. Doch es gibt Bereiche der Esoterik, die mit der realen, für das Auge ersichtlichen Welt noch weniger zu tun haben - all jene Themengebiete, bei denen es ums Übernatürliche geht. Als übernatürlich werden die Dinge zwischen Himmel und Erde beschrieben, die nicht beweisbar sind, also zum Beispiel der Glaube an Geister oder Engel. Und mit diesem Glauben hat auch der Begriff des Mediums zu tun.
Ein Medium als Empfänger und Sprachrohr
Wer von sich behauptet, ein Medium zu sein, meint damit, dass er in der Lage ist, Botschaften von Wesenheiten zu empfangen, die nicht aus Fleisch und Blut sind und die dementsprechend für das menschliche Auge weder wahrnehmbar noch für das menschliche Ohr hörbar sind.
- Gemeint sein können verschiedene Arten von Wesen. Klassischerweise behaupten Medien meist, dass sie mit Geistern kommunizieren können, manche sind aber auch überzeugt, dass sie Botschaften von Engeln empfangen.
- Manche von ihnen "erhalten" diese Nachrichten schriftlich, andere gar mündlich, sodass ein Geist oder ein anderes übersinnliches Wesen "durch sie spricht". Andere können einfach im Kopf Gespräche mit den Wesenheiten führen und diese dann wiedergeben.
- Per Definitionem sind demnach auch biblische Persönlichkeiten wie Jesus und Moses Medien, denn auch sie empfingen Botschaften aus einer anderen Welt, in dem Fall göttlicher Natur.
- Die heutigen Medien versuchen im Gegensatz zu diesen Persönlichkeiten häufig, ihre angeblichen Fähigkeiten zu Geld zu machen. So empfangen viele Medien Menschen, die sich nach einem letzten Gespräch mit einem Verstorbenen sehnen. Die "Engelseher" hingegen bieten meist Lebenshilfe und Beratung an.
- Natürlich stecken dahinter häufig Scharlatane, die ein gutes Einfühlungsvermögen haben und den Menschen einfach genau das erzählen, was sie hören wollen. Wenn beispielsweise ein verzweifelter Hinterbliebener zu einem Medium kommt, der mit einem Verstorbenen im Streit auseinander gegangen ist, wird der Geisterseher etwas sagen wie "Sie haben Ihren Angehörigen zuletzt schwer enttäuscht, aber er hat Ihnen verziehen."
- Oft geben sie ihren Kunden das Gefühl, mehr zu wissen, als der jeweilige Kunde ihnen im Vorgespräch erzählt hat, was schnell den Eindruck vermittelt, dass sie tatsächlich eine Verbindung ins Jenseits haben. Oft erlaubt ihnen aber einfach ihre Menschenkenntnis, geschickt zu raten und so ins Schwarze zu treffen.
Meist handelt es sich bei den selbsternannten Medien also um Trickser, die geschickt Geld mit einer angeblichen Gabe verdienen. Manche Medien sind aber auch durch eine real anmutende Begabung auf diesem Gebiet bekannt geworden. Lorraine Warren, die Frau des Dämonologen Ed Warren, soll beispielsweise in der Lage sein, mit Geistern zu kommunizieren. Gemeinsam mit ihrem Mann ermittelte sie unter Anderem im Falle des Amityville Horror. Als Esoteriker bezeichneten sich die beiden derweil nie - vielmehr waren und sind sie strenggläubige Katholiken.
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