Mecklenburg-Vorpommern - das große und kleine Landeswappen
- Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern (MV) nutzt zwei Hoheitszeichen, das große und kleine Wappen. Das große Hoheitszeichen wird vom Landtag sowie von den oberen Landesbehörden genutzt, zu diesen zählen etwa die Ministerien sowie die Landesämter für Landwirtschaft und Gesundheit. Das kleine Zeichen wird von den unteren Landesbehörden genutzt, zu diesen zählen beispielsweise die Polizeipräsidien, die Straßenbauämter sowie die Finanzämter.
- Das große Zeichen besteht aus einem heraldischen Schild, der viergeteilt ist. Auf dem rechten oberen sowie linken unteren Feld ist ein Stierkopf auf goldenem Grund zu sehen. Im rechten oberen Feld befindet sich der rote Greif auf silbernem Grund, im linken unteren Feld ist ein roter Adler zu sehen. Das kleine Landeswappen ist ein zweigeteilter Schild, auf der linken Seite zeigt sich der Stierkopf auf goldenem Grund, rechts befindet sich der Greif.
- Die drei Figuren Stier, Greif und Adler sind nicht nur hier zu sehen, sondern auch auf der Landesflagge, die in den Landesfarben Rot, Blau und Weiß erscheint. Diese Farben sollen die hanseatische Tradition des Landes verdeutlichen. Auch auf dem Stadtwappen von Wismar erscheint der Stierkopf, hier auf einer Kogge. Der Greif ist das Rostocker Schutztier und findet sich an vielen Stellen der Stadt.
- Historisch sind weitere Figuren belegt, die jedoch heute nicht mehr erscheinen. So zeigt das Zeichen des Herzogtums und späteren Freistaats Mecklenburg-Schwerin außerdem ein hanseatisches Kreuz, auf dem Zeichen eines anderen ehemaligen Freistaats war außerdem ein silberner Turm zu sehen.
Erklärung für die Tiere auf dem Wappen
Das heutige Erscheinungsbild des Hoheitszeichens findet seine Erklärung in der Historie des Bundeslandes, diese war sehr wechselhaft.
- Vor der Wiedervereinigung im Jahr 1990 gab es zwei separate Länder: Mecklenburg und Pommern, die nun zu einem Bundesland zusammengelegt wurden. Bis zum Jahr 1945 entwickelten sich beide Territorien eigenständig. In diesem Jahr kam es zu einer Zusammenführung, die jedoch später wieder aufgelöst wurde. 1952 wurde das Gebiet im Rahmen der Verwaltungsreform in die Bezirke Schwerin, Rostock und Neubrandenburg aufgeteilt.
- Ursprünglich gab es mehrere Großherzogtümer, später Freistaaten, unter anderem Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz. An diese beiden Gebiete erinnert der Stierkopf, der im großen Zeichen zweimal erscheint. Er ist rot bezungt, was vermutlich mit den strengen heraldischen Regeln zusammenhängt. Weshalb der Stier - dieser erinnert im Aussehen an einen Auerochsen - überhaupt seine Zunge zeigt? Für diese Tatsache haben Heraldiker noch immer keine einleuchtende Erklärung gefunden.
- Besonders im südlichen Ostseeraum ist der rote Greif weit verbreitet, er steht auf dem Hoheitszeichen für Vorpommern. Bereits seit dem 13. Jahrhundert wird der Greif als Figur von den mecklenburgischen Fürsten geführt, seit 1880 ist er das Symbol der der preußischen Provinz Pommern. Das Fabelwesen mit dem Leib eines Löwen und den Schwingen eines Vogels drückt Macht und Stärke auf dem Wappen aus.
- Auch der Adler erinnert an historische Zusammenhänge zwischen Pommern und Brandenburg. Noch heute ist er auf dem Landessymbol von Brandenburg zu finden, der Adler steht außerdem für Landesteile der Uckermark, die lange zur preußischen Provinz Brandenburg gehörten.
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