"Den" JCM 900 gibt es nicht - Hinweise zur Reihe
- JCM 900 ist die Bezeichnung für eine Reihe von vielen ähnlichen Gitarrenverstärkern mit unterschiedlicher Ausstattung.
- Die beiden Klassiker der Reihe sind der 4100 und der 4500, die sich lediglich in der Leistung unterscheiden. Ersterer verfügt über satte 100 Watt, Letzterer über 50 Watt. Es ging Marshall bei der Produkteinführung um eine moderner klingende Zerre als es beim Vorgänger JCM 800 der Fall war.
- Die Palette wurde recht bald um den 2100 SL-X und den 2500 SL-X erweitert, in deren Vorstufe eine zusätzliche Röhre verbaut wurde. Damit übersteuert das Signal im Verstärker noch mehr, der Ton ist heftiger verzerrt. Da die Vorstufe den Klang am stärksten beeinflusst, macht sich eine zusätzliche Röhre durchaus bemerkbar. Das US-Modell des SL-X ist übrigens mit EL34-Röhren ausgestattet, je nach Geschmack kann sich ein Import hier lohnen.
- Der 6100 hat einen Kanal mehr als die anderen JCM 900 und damit insgesamt drei: Clean, Crunch und Lead.
Typisch Marshall - Wissenswertes zu den Verstärkern
- Abgesehen von den Dual Reverb Combos handelt es sich bei allen Modellen - ganz im von Marhsall gewohnten Stil - um Vollröhrentopteile. Das bedeutet, dass sowohl die Vor- als auch die Endstufe Röhrenverstärker sind, was deutlichen Einfluss auf den Klang und das Spielgefühl hat. In der Vorstufe glühen ECC83-Röhren, die Endstufe verfügt über 5881-Röhren.
- Der Umgang mit einem JCM 900 erfordert ein wenig Geschick. Die Zerre wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst. So können Sie bewusst in alter Hardrock-Manier die Endstufe übersteuen ("Clipping"), indem Sie den Preamp-Volume-Regler voll aufdrehen. Und dann gibt es da noch den normalen Gain-Regler, bei dem die Zerre in der Vorstufe entsteht, jedoch ein wenig glatter klingt.
Prinzipiell liegt man mit einem Marshall selten falsch. Der JCM 900 ist für den klassischen britischen Sound nicht unbedingt die erste Wahl, denn er liegt eigentlich schon im Hi-Gain-Bereich.
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