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Maibaum - die Bedeutung einfach erklärt

Oft wird eine Birke als Maibaum genutzt.
Oft wird eine Birke als Maibaum genutzt.
Die Aufstellung eines Maibaums ist weit verbreitet. Die Bedeutung dieses Brauchs geht sehr weit zurück, wobei die Forschung verschiedene Ursprünge ausfindig gemacht hat, die, obwohl zum Teil umstritten, durchaus plausible Erklärungen darstellen und in diesem Artikel aufgelistet sind.

Es gibt mehrere Bedeutungen der Maibaumaufstellung

  • Der Maibaum soll auf heidnische Bräuche der Germanen zurückgehen, die zur Verehrung von Gottheiten des Waldes dienten. Durch den Transport eines Baumes, meist einer Birke aus dem Wald in den Wohnort der Menschen sollte die Fruchtbarkeit der Natur zu den Menschen geholt werden.
  • In der germanischen Mythologie spielt der Weltenbaum eine große Rolle. Eine weitere Deutung sieht darin die symbolische Darstellung des Weltenbaums, der, gemäß der heidnischen Vorstellung, die Welt und den Kosmos symbolisierte und dessen verschiedenen Teile, Asgard, Midgard und Utgard miteinander verband. So könnte versucht worden sein, eine Verbindung zum Göttlichen herzustellen.
  • Die Art und Form des geschmückten Stammes und noch heute damit verbundene Bräuche sprechen dafür, die Bedeutung des Maibaums in der Darstellung eines riesigen Phallus-Symbols, also des erigierten männlichen Glieds, zu sehen. Phallische Symbole gibt es weltweit und in allen Kulturen. Ihre Bedeutung ist in der Huldigung und des Herbeirufens der Fruchtbarkeit sowohl des Menschen als auch der Natur zu sehen. Die Bedeutung von Nachwuchs in vergangenen Zeiten war ungleich höher als heute. Viele Kinder bedeuteten viele Arbeitskräfte. Die Alterssicherung für die Eltern und Großeltern stellten sie ebenfalls dar und von der Fruchtbarkeit des Bodens hing nicht selten das Überleben ab. Das Erwachen der Natur mit entsprechenden Bräuchen zu feiern und zu beschwören, scheint daher logisch.

Das Brauchtum lebt und ist vielschichtig

  • Eine ganze Reihe von Bräuchen sind mit der Maibaumaufstellung und darüber hinaus mit dem 1. Mai verbunden. Einiges ist auch hier eindeutig, anderes hat sich im Laufe der Zeit dazugesellt. Die Bräuche sind deutschlandweit oft auch sehr unterschiedlich.
  • An einigen Orten wird die Maibaumaufstellung in Ihrer Bedeutung als Fruchtbarkeitssymbol und somit der "fruchtbaren" Verbindung von Mann und Frau besonders deutlich. Mancherorts ist es immer noch üblich, dass junge Männer dort kleine Maibäume vor dem Haus aufstellen, in dem eine junge Frau wohnt, die sie umwerben möchten.
  • Die Nacht auf den 1. Mai ist auch als Walpurgisnacht bekannt, da der 1. Mai im römisch-katholischen Sinne der Gedenktag für die Heilige Walburga darstellt. In den neun davor liegenden Tagen, die auch Walpurgistage genannt wurden, sollen dem Volksglauben nach Hexen ihr Unwesen getrieben haben. Als ein gutes Mittel, sich und sein Heim zu schützen, stellten viele einen eigenen Maibaum vor ihrem Haus oder Hof auf.
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