Was Sie benötigen
- Mähnenkamm
- Verziehmesser
- Pferdeshampoo
Generell sollten Sie die Mähne mit einem Pferdeshampoo waschen, bevor Sie sie in Form bringen. Das Verziehen bzw. Zurechtstutzen fällt Ihnen so wesentlich leichter. Achten Sie jedoch darauf, das Shampoo rückstandslos auszuwaschen, denn verbleibende Reste verursachen einen hartnäckigen Juckreiz.
Eine dichte Mähne können Sie zunächst verziehen
Haben Sie sich dazu entschlossen, die dichte Prachtmähne Ihres Pferdes turnierfein herzurichten, sollten Sie zu einem Verziehmesser greifen. Mit diesem stutzen Sie das Langhaar nicht nur zurück, sondern dünnen es gleichzeitig etwas aus, wodurch die Haarpracht gepflegter aussieht und sich einfacher und schöner einflechten lässt. Hierfür benötigen Sie einen Mähnenkamm aus Eisen, der für eine einfache und effektive Handhabung nicht breiter als 2 cm sein sollte. Beim Verziehen rupfen Sie dem Pferd einen Teil der Haare aus, was dem Tier aber nicht weh tut, weil der Mähnenkamm frei von schmerzleitenden Nerven ist. Dennoch empfinden manche Pferde den ausgeübten Zug als unangenehm und sträuben sich. Sie müssen deshalb entsprechend vorsichtig arbeiten.
- Beginnen Sie entweder am Widerrist oder im Genick und arbeiten Sie sich in die jeweils andere Richtung vor. Bedenken aber, dass sowohl das Genick als auch der Widerrist empfindlicher sind als der übrige Mähnenkamm.
- Nehmen Sie einen kleinen, vielleicht 2 Zentimeter breiten Mähnenteil und kämmen Sie diesen glatt herunter, bis Sie nur noch die unteren, längeren Haare in der Hand halten.
- Schieben Sie nun mit dem Kamm die übrigen, kürzeren Haare nach oben, ähnlich wie bei einem Toupieren, um die langen Haare freizulegen.
- Kämmen Sie die lange Strähne noch einmal fast bis ganz nach unten, ziehen Sie den Kamm jedoch nicht durch, sondern wickeln Sie die Strähne über den Kamm - so weit wie möglich bis an den Haaransatz heran.
- Jetzt können Sie mit einem leichten, gleichmäßigen Zug die Strähne aus dem Mähnenkamm herausziehen. Begehen sie nicht den Fehler und hängen Sie sich an die Haare, um diese zu lösen. Sollten diese nicht leicht nachgeben, müssen Sie die Strähne noch feiner wählen.
- So arbeiten Sie sich Strähne für Strähne über den gesamten Mähnenkamm vor und dünnen die Mähne langsam aus.
Es kann durchaus nötig sein, den Durchgang komplett zu wiederholen, wenn Ihr Pferd eine besonders dichte Haarpracht hat.
Mit dem Verziehmesser bringen Sie das Langhaar in Form
- Das Verziehmesser ist einer Schere unbedingt vorzuziehen, da Sie mit diesem das Mähnenhaar kürzen können, ohne eine glatte, unschön wirkende Schnittkante zu erzeugen. Die Handhabung ist leicht. Sie setzen das Messer von innen an den Haaren an und ziehen es durch diese hindurch nach vorne. Hiebei werden die langen Haare an der Spitze gekappt, durch die Form der Klinge alle ganz leicht unterschiedlich lang, sodass die Mähne natürlich wirkt und schön fällt.
- Hat Ihr Pferd eine weniger üppig ausfallende Mähne, sollten Sie auf das Verziehen ganz verzichten und nur mit dem Verziehmesser arbeiten, um die vorhandene Dichte zu erhalten.
Die Länge richtig wählen
Es gibt keine Norm für die Bestimmung der richtigen Länge einer Mähne, aber unterschiedliche Ansichten und Betrachtungsweisen.
- Bei einem dressurmäßig gerittenen Pferd möchte man gerne von beiden Seiten den schön gewölbten Hals sowie die ausgeprägte Halsmuskulatur sehen, entsprechend kurz sollten Sie die Mähne verziehen. Passen Sie die Länge dem Ansatz des Muskelstrangs an, im Schnitt sind hier 5 bis 7 Zentimeter ausreichend.
- Möchten Sie die Mähne für ein Turnier klassisch einflechten, sollten die Haare nicht länger als 10 Zentimeter sein, denn sonst würden die geflochtenen "Knubbel" zu voluminös ausfallen.
- Anders verhält es sich jedoch, wenn Sie die Mähne einnähen möchten. Bei dieser äußerst aparten Methode wird ein sehr viel breiterer Mähnenstreifen zum Zopf geflochten, entsprechend länger müssen die einzelnen Haare sein, um in dem Geflecht Halt zu finden. Sie sollten die Mähne mindestens 15 Zentimeter lang belassen.
- Als reiner Freizeitreiter können Sie die Mähne natürlich deutlich länger belassen. Hier reicht es vollkommen aus, wenn Sie die Haare im unteren Bereich mit dem Verziehmesser leicht in Form bringen, damit das Gesamtbild nicht ausgefranst, sondern ordentlich wirkt.
Den Schopf sollten Sie vorsichtig bearbeiten
Am Schopf lassen sich nicht alle Pferde gerne frisieren, sie reagieren schreckhaft oder auch unwirsch. Deshalb sollten Sie nur das Verziehmesser zum Einsatz bringen und es ganz zart durch die Haare ziehen. Geben Sie dem Schopf eine leicht traubenförmige Form, halten Sie die Haare über den Augen etwas kürzer und lassen Sie sie zum Nasenrücken hin länger werden. Dies schmeichelt dem Pferdegesicht.
Gehen Sie stets mit ausreichend Geduld und Vorsicht vor und brechen Sie das Frisieren ab, wenn Ihr Pferd nicht mehr stillhalten mag. Es ist besser, den noch ausstehenden Rest an einem folgenden Tag zu bearbeiten, als ein unruhig werdendes Pferd nötigen zu wollen, stillzuhalten. Das Pferd ist immer stärker, auf einen Machtkampf sollten Sie sich nicht einlassen. Mit Geduld und Feingefühl kommen Sie weiter und bekommen die Chance, die Mähne komplett in Form zu bringen.
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?