Alle Kategorien
Suche

Leistenzerrung behandeln - das sollten Sie tun

Inhaltsverzeichnis

Die Leistengegend eines Mannes
Die Leistengegend eines Mannes © bravor1x / pixabay.com
Manche Menschen leiden unter einer Leistenzerrung, beispielsweise nach dem Sport. Erfahren Sie, welche Symptome eine Leistenzerrung hat, weshalb die Adduktoren in der Leiste schmerzen und wie Sie eine Leistenzerrung behandeln können.

Welche Symptome hat eine Leistenzerrung?

Die Adduktoren sind eine Muskelgruppe, bestehend aus sechs Muskeln an der Oberschenkelinnenseite. Diese Adduktorenmuskeln sind schichtweise angeordnet und entspringen an der Hüfte. Der längste, kräftigste und tiefste Muskel der Adduktoren reicht dabei bis ans Knie und wird auch "großer Schenkelanzieher" genannt (lateinisch: Musculus adductor magnus). Häufig schmerzt der "lange Hinführer" (Musculus adductor longus).

Der Fachbegriff für eine Leistenzerrung ist "Adduktorenzerrung". Eine Leistenzerrung kann verschiedene Symptome haben.

  • Plötzliche, stechende Schmerzen in der Innenseite des Oberschenkels
  • Plötzliche, scharfe Schmerzen in der Leiste/Leistengegend
  • In den Bauchraum ausstrahlende Schmerzen
  • Blutergüsse in Leiste und Innenseite der Oberschenkel
  • Schmerzen am Sehnenansatz im Becken und in der Schambeinregion

Es kann sich um dauerhafte Schmerzen handeln, zumeist jedoch um Bewegungsschmerzen. Eine gewisse Bewegungseinschränkung liegt bei der Adduktorenzerrung vor. Bei Bewegung, vor allem beim Abspreizen oder nach innen Ziehen des Beines, schmerzt es stark.

Weshalb schmerzen die Adduktoren?

Eine Adduktorenzerrung tritt typischerweise bei Sportverletzungen auf. Ein besonderes hohes Risiko besteht bei Sportarten mit vielen Tempowechseln oder abrupten Gegenbewegungen beim Laufen (Fußball, Handball, Hockey).

Die Adduktoren schmerzen, weil abrupte Bewegungen nach außen ausgeführt wurden. Häufigster Grund für die Muskelverletzungen sind abrupte Bewegungen nach außen, also eine Abduktion (eine Bewegung von der Körperachse weg) oder Ausfallschritte. Bei solchen Außenrotationen sind die Adduktoren zum einen aus Reflex angespannt, zum anderen gewaltsam überdehnt, wie zum Beispiel bei einer plötzlichen Grätsche.

Wie können Sie eine Leistenzerrung am besten behandeln?

Der Orthopäde unterscheidet zwischen Leistenzerrungen 1. bis 3. Grades. Bei einer Adduktorenzerrung 1. Grades handelt es sich um eine Überdehnung, bei der weniger als fünf Prozent der Muskelfasern überbeansprucht sind. Die Symptome sind schwach ausgeprägt. Das Bein seitwärts zu drehen, schmerzt etwas.

Bei einer Leistenzerrung 2. Grades sind mehr als fünf Prozent der Muskelfasern gerissen. Diese Verletzung verursacht starke Schmerzen, die Beinrotation ist eingeschränkt.

Im schlimmsten Fall, bei einer Adduktorenzerrung 3. Grades, sind mehrere Adduktorenfasern gerissen. Die Schmerzen sind heftig, Blutergüsse (Hämatome) können auftreten. Das Bein lässt sich nur schwer drehen. Die Schmerzen halten auch dann an, wenn das Bein nicht bewegt oder belastet wird.

Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es beim Facharzt oder in einer orthopädischen Klinik:

  • Physiotherapie oder Krankengymnastik (wird vom Hausarzt oder Orthopäden verordnet)
  • Behandlung mit Schmerzmedikamenten
  • Wärmetherapie
  • Reizstromtherapie
  • Salbenverbände mit Zink
  • Salbentherapie gegen die Schmerzen
  • Lymphdrainage

Eine Leistenzerrung kann sehr schmerzhaft und unangenehm sein. Vor allem machen die Bewegungseinschränkungen den Menschen zu schaffen. Auch ein Sportler ist deprimiert, wenn er wegen einer Adduktorenzerrung nicht an einem geplanten Wettkampf teilnehmen kann. Wenn Sie die oben gegebenen Tipps beherzigen, werden Sie jedoch rasch wieder auf die Beine kommen. Gute Besserung!

helpster.de Autor:in
Martina Ledermann
Martina LedermannMartina ist durch Ihre Bildung im Webdesign, JavaScript, HTML, CSS und Grafikdesign eine Expertin für Elektronik & Computer. Ihre Kenntnisse im Bereich Gesundheit sind durch ihre jahrelange Mitarbeit bei Deutschen Roten Kreuz beträchtlich.
Teilen: