Wie ist der normale Puls und Herzschlag?
In der Regel liegt der Herzschlag bei einem gesunden Menschen zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute im Ruhezustand. Wenn dieser Wert dauerhaft unter 60 liegt, spricht man von einer Bradykardie. Der Herzschlag (Puls) wird am besten am Handgelenk oder an der Halsschlagader gemessen. Hierzu bei anderen Personen nicht mit dem Daumen messen, da spürt man nur den eigenen Puls.
Normalwerte:
- Neugeborene 120 bis 140 bpm
- Kleinkinder 100 bis 120 bpm
- Ältere Kinder und Jugendliche 80 bis 100 bpm
- Erwachsene 60 bis 80 bpm
Ursachen von (zu) niedrigem Herzschlag
Es gibt unterschiedliche Gründe von niedrigem Puls, harmlose und Behandlungsbedürftige:
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Pathologische Gründe können sein, dass die elektrischen Impulse für den Herzschlag im Sinusknoten gestört sind oder ausfallen. Möglicherweise liegt das an der Impulserzeugung selbst oder an der Impulsweiterleitung. Es kann hier also eine Rhythmusstörung vorliegen, die behandelt werden muss.
- Eine Schilddrüsenunterfunktion beeinflusst viele Stoffwechselvorgänge. Wenn das Organ dauerhaft einer Unterfunktion unterliegt, hat das auch Einfluss auf den Herzschlag.
- Durch erhöhten Hirndruck, etwa verursacht durch einen Tumor kann die Herzfrequenz sinken. Ebenso wenn der Kaliumspiegel durch einen gestörten Elektrolythaushalt zu hoch ist, besteht die Gefahr eines dauerhaft zu niedrigen Herzschlags.
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Unterkühlung führt auch zu einem niedrigen Herzschlag.
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Medikamente, die für das Herz eingenommen werden oder auch Beruhigungsmittel verursachen gegebenenfalls eine zu niedrige Herzfrequenz. Hier sollte man auch an pflanzliche Mittel, wie Beruhigungstees denken.
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Physiologische Ursachen sind keine Erkrankung, sie können bei sehr trainierten Ausdauersportlern ursächlich sein. Das Herz von Ausdauersportlern, die hohe Leistungen erbringen ist oftmals vergrößert durch das Training, denn das Herz ist auch ein Muskel, der wachsen kann.
- Nachts kann der Ruhepuls unter 60 Schläge sinken, auch bei jungen oder alten Menschen kann das im normalen Bereich liegen.
Wann ist der niedrige Puls von Vorteil und wann ist er gefährlich?
Sollte der Ruhepuls regelmäßig unter 50 liegen, sollte man das beim Kardiologen abklären, wenn die Werte unter 40 sinken, ist möglicherweise ein Herzschrittmacher notwendig.
Wenn die Herzfrequenz zu niedrig ist, dann kann sich das mit Kopfschmerzen, Schwindel, Erbrechen, Übelkeit oder sogar Bewusstlosigkeit äußern. Zudem kommen Symptome wie allgemeine Schwäche und Vergesslichkeit, da zu wenig Sauerstoff in den Kreislauf gelangt.
Allerdings hat eine leicht zu niedrige Herzfrequenz auch Vorteile, denn Studien belegen, dass diese Menschen im Schnitt länger leben.
Eine Behandlung ist im Prinzip erst notwendig, wenn man Beschwerden wie Atemnot bei sich feststellt. Um sicherzugehen, kann man einen Termin beim Kardiologen machen, um abzuklären, ob Handlungsbedarf besteht. Eine etwas niedrigere Herzfrequenz, vor allem wenn man gut trainierter Ausdauersportler ist, ist kein Grund zur Sorge.
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