Kupferrohr weich machen - so geht's

Kupferrohr mit unterschiedlichen Eigenschaften

• Als Massenware wird Kupferrohr in einem relativ harten, unflexiblen Zustand gehandelt. Die erforderlichen Biegungen können nur durch die Verwendung von Formstücken erreicht werden. Wer komplizierte Richtungsänderungen zu meistern hat, kann dafür auf ein spezielles Material zurückgreifen, das sich gut von Hand biegen lässt.
• Hat man kein solches weiches Kupferrohr zur Hand oder handelt es sich nur um eine ausnahmsweise auftretende Situation, können Sie als Heimwerker auch auf den Trick der Profis zurückgreifen und das Kupferrohr durch Wärmebehandlung vorübergehend weich machen. Kupfer verliert bei einer Temperatur von ca. 500° seine ursprüngliche molekulare Struktur, es wird - wie etwa auch Eisen - verformbar.

So machen Sie eine Stelle im Kupferrohr weich

• Legen Sie das Kupferrohr spannungslos so hin, dass es von allen Seiten mit einer Flamme erwärmt werden kann. Es kommt darauf an, die entsprechende Partie gleichmäßig auf die erforderliche Temperatur zu bringen. Das Material verfärbt sich dann dunkelrot, die Ränder sind blass violett. 
• Hier müssen Sie das Aufheizen abbrechen, weitere Hitze bringt keine Vorteile, kann aber das Rohr zerstören. An der Luft entsteht beim "Weichglühen" Zunder. Das lässt sich nur durch Einsatz von Schutzgas vermeiden.
• Sie müssen nicht befürchten, dass die behandelte Stelle nur weich ist, während sie glüht und sich nach dem Abkühlen gleich wieder erhärtet. Das Kupfer kehrt nur langsam wieder in den alten, molekularen Zustand zurück und kann bis dahin bedenkenlos verformt werden. Genügt die Zeitspanne nicht für die vorgesehene Operation, wiederholen Sie die Prozedur.
• Zum Verformen von einem Kupferrohr benötigen Sie eine Vorrichtung, die das Zusammenfalten der Wandung verhindert. Das kann eine Wendelspirale sein, die eng über das Kupferrohr gestreift wird, oder Sie stabilisieren das Rohr mit einem innen liegenden Drahtwendel, der sich danach wieder herausziehen lässt.