Was Sie benötigen
- Flach- und Rundpinsel in unterschiedlichen Größen
- Aquarellfarben (Farbkasten, Näpfchen oder Tuben)
- geleimter Zeichen- und Aquarellblock (mittlere Körnung, 220g/m²)
- Plastikpalette oder andere Plastikflächen zum Mischen bei Tubenfarben
- zwei Gläser mit Wasser (zum Nässen des Motives, zum Auswaschen der Pinsel)
- Mallappen oder Küchenpapier
- weicher Bleistift und Radiergummi
Kunstarten verlangen gepflegte Pinsel
Wer nett zu seiner Pinselsammlung ist, wird von dieser durch eine saubere Strichführung ohne „Querschlägern“ belohnt.
- Bei neuen Pinseln für die Kunstarten müssen Sie vor dem Gebrauch einmalig die Schutzschicht, eine leichte Gummierung, mit reichlich klarem Wasser entfernen.
- Beim Malen fassen Sie den Pinsel mit Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger eher weiter oben an und achten dabei auf eine lockere Handführung aus dem Gelenk heraus. Bei Aquarellbildern sollen Malpinsel tanzen.
- Beginnen Sie mit Lockerungsübungen, ziehen Kreise, Schleifen und Schlängellinien, testen Ihren Bewegungsradius und die leichte Handführung aus. Das wäre ebenso für Kinder wichtig.
- Testen Sie ebenso die schmale Strichführung.
- Jeder Pinsel muss nach dem Malen intensiv gereinigt werden.
- Die Pinselspitze formen Sie vor dem Trocknen mit den Fingern nach.
- Pinsel dürfen bei allen Kunstarten niemals auf Borsten/Haaren stehend trocknen. Dann biegen sich unangenehm die Spitzen zur Seite weg und sind schwer zu richten.
- Nach der Trocknung achten Sie bitte darauf, dass die Pinselspitzen stets geschützt lagern.
Mit der Pinselübung klappt es bereits prima. Nun kann das Aquarellbild in Angriff genommen werden.
Bei Kunstarten kommt nach dem Üben die Generalprobe
Aquarellbilder leben weniger vom Detail als mehr von der Stimmung eines Gesamteindruckes. Vielfach lassen sich Motive erahnen und Träume können hinein gewebt werden.
- Der Block ist rundherum geleimt, damit sich der Zeichenbogen nicht durch die Feuchtigkeit beim Malen wölbt. Einzelne Bögen müssen zuvor auf eine Arbeitsplatte aufgespannt werden. Das erreichen Sie mit Tesa-Krepp.
- Mit dünnen Bleistiftstrichen skizzieren nun Sie die wichtigsten Bildmotive auf das Spezialpapier. Achten Sie dabei auf die Dynamik des Bildes. Wege sollten sich im Bogen schwingend nach hinter Verjüngen, Häuser leicht schräg in der Landschaft stehen und Berge farblich sich voneinander abgrenzen, die vorderen sind etwas farbintensiver (mehre Farbschichten) und in der Entfernung wird das Gebirge blasser.
- Anschließend tragen Sie nach und nach die Farben auf. Weiße Flächen müssen frei bleiben. Die Kunstarten der Aquarellmalerei arbeiten in der Regel nicht mit Deckweiß. Eine Schwarznuance wird von Spezialisten ebenfalls lieber eingemischt. Durch nachträgliches Auswaschen eines Baumstammes in bestimmten Bereichen, z. B. Verästelungen, wird der Anblick lebendiger. Grasflächen und Gewässer erhalten so Strukturen.
- Wolken können Sie nun im feuchten Zustand mit einem Schwamm oder relativ trockenem Pinsel betupfen und so interessante Wolkengebilde herausarbeiten.
- Setzte Sie jetzt einige rote und blaue Farbtupfer am Wegesrand, die erinnern an Mohn- und Kornblumen.
- Abschließend lassen Sie die Aquarelle gut durchtrocknen und trennen dann erst den Bogen vorsichtig vom geleimten Zeichen- und Aquarellblock ab oder entfernen bei Einzelblättern den Tesa-Krepp.
Sie können auch beim Malen mit Kindern die Techniken bei diesen Kunstarten vermischen. So laufen die Farben ineinander, oder sie werden nach dem Zwischentrocknen als Lasurtechnik übereinander gesetzt und es entstehen Abstufungen. Ebenso nach dem Trocknen können Sie das Motiv erneut anfeuchten und weiter verändern, hellere Flächen einarbeiten, Linien ziehen, Konturen erzeugen. Bei jedem Motiv sollte stets ein Randbereich für eine Passepartouteinfassung beachtet werden. Besonders bei kleinen Bildern ist dieser Randbereich wichtig, damit nicht große Teile vom Motiv beim Rahmen abgedeckt werden.
Bei Kunstarten bewusst unterschiedliche Aquarelltechniken nutzen
Wer seine Vorliebe für diese Maltechniken entdeckte, der möchte nun gezielter verschiedene Techniken einsetzen.
- Auf das trockene Aquarellpapier tragen Sie bei der Lasurtechnik stark verdünnte Farben auf, die dann abtrocknen. Durch viele Farbaufträge (Lasuren) werden die Farbnuancen verstärkt. In Überlappungsbereichen von unterschiedlichen Farben entsteht eine neue.
- Bei Kunstarten in Verlaufstechnik entstehen fließende Übergänge zwischen Farben mit hoher Sättigung und transparenten Malereien.
- Mit der Nass-in-Nass-Technik schaffen Sie ineinander hineinfließende Farbflächen, in denen Flächen ausgespart werden können, neue Farbmischungen entstehen und Sie nach dem Antrocknen mit sauberen angefeuchteten Pinseln Konturen (z. B. Baumstämme und Äste, Wegandeutungen, Blattmaserungen) einarbeiten. Erinnert etwas an Seidenmalerei. Diese Technik der Aquarellmalerei ist ideal für Kinder zum Einstieg in diese Kunstart auf Basis von Farbpigmenten.
- Bei der Granuliertechnik bewegen Sie Ihren Pinsel mit viel Farbe und wenig Wasser über die raue Papierfläche. Die Erhöhungen der Papierstruktur färben sich ein und das „Tal“ bleibt weiß.
Egal welche Technik, und wie das Motiv am Ende aussieht, wichtig bei Kindern ist die Freude am Umgang mit Farben und Pinseln sowie das Ausleben ihrer Fantasien.
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