Eine Rübe und ein Stück Kohle - die erste Jack O'Lantern
Im Englischen werden die ausgehöhlten Kürbisse, mit eingeschnitzter Fratze, die wir von Halloween kennen "Jack O'Lantern" genannt. Seinen Ursprung findet der Name, wie auch der Brauch des Halloween Kürbis selbst, in den USA. Irische Einwanderer brachten den Brauch mit in die Vereinigten Staaten, der auf eine alten Legende zurück geht.
Die Geschichte berichtet von einem geizigen, gerissenen irischen Hufschmied namens Jack Oldfields, der vom Teufel geholt werden sollte, diesen aber austrickst. Jack Oldfield verhandelt daraufhin mit dem Teufel, dass er noch zehn weitere Jahre seine Seele behalten darf. Nachdem die zehn Jahre verstrichen sind, kommt der Teufel erneut, um den Hufschmied zu holen. Dieser führt ihn abermals hinters Licht.
Jack bittet den Teufel, ihm für seine Henkersmahlzeit einen Apfel vom Baum zu pflücken. Der Teufel tut ihm den Gefallen, wird aber auf dem Baum gefangen, als Jack ein Kreuz in die Rinde ritzt, nachdem der Teufel gerade hochgeklettert war. Der gerissene Hufschmied verhandelt nun erneut und lässt sich versichern, dass seine Seele niemals vom Teufel geholt werden soll.
Als Jacks Tag gekommen ist und er im hohen Alter stirbt, wird er an der Himmelspforte abgewiesen, da er kein frommes Leben geführt hat. So wird er an die Tore der Hölle geschickt, doch auch dort findet er keinen Einlass, denn der Teufel hatte ihm vor vielen Jahren versprochen, seine Seele nicht zu holen. Jack ist also auf ewig zwischen Himmel und Hölle gefangen.
Aus Mitleid gibt ihm der Teufel eine Rübe und ein Stück Kohle aus den Höllenfeuer. Der Hufschmied höhlt die Rübe daraufhin aus und steckt die Kohle hinein, um sie so als Laterne nutzen zu können. Die Legende besagt, dass die verdammte Seele von Jack Oldfield seit dem, jedes Jahr am Vorabend von Allerheiligen mit seiner Rübenlaterne umher wandelt.
Diese Geschichte hat die Menschen dazu gebracht, jedes Jahr am 31. Oktober, eine ausgehöhlte Rübe / einen ausgehöhlten Kürbis mit einer Kohle oder einer Kerze darin vor ihr Haus zu stellen, da sie so glaubten, den Teufel und andere Geister verscheuchen zu können.
Dass wir heute vor allem Kürbislaternen sehen, kommt daher, dass den irischen Einwanderern in den USA vorrangig Kürbisse zur Verfügung standen, statt Rüben. Seit den 1990er-Jahren schwappten dann US-amerikanische Halloween Bräuche auch zu uns nach Deutschland, weshalb auch hier die Halloween Kürbisse im Oktober überall zu sehen sind.
Was bedeutet eigentlich Halloween?
Jetzt wissen Sie, woher der Brauch stammt, an Halloween Kürbislaternen zu schnitzen und anzuzünden - die Bedeutung des Wortes "Halloween" ist damit aber noch nicht erklärt.
Der Begriff "Halloween" leitet sich von dem englischsprachigen "All Hallow's Eve" ab, was den Abend vor Allerheiligen bezeichnet. Allerheiligen ist ein christliches Fest, das am 1. November gefeiert wird, an dem, wie der Name es verrät, aller Heiligen gedacht wird. All Hallow's Eve wurde ursprünglich besonders in Irland gefeiert.
Halloween Kürbis selber schnitzen
Heute legen immer weniger Leute eine religiöse Bedeutung auf Halloween. Es ist vielmehr ein ein fröhliches Fest zum Verkleiden und zum Erzählen von Spukgeschichten. Um einen Halloween Kürbis zu schnitzen müssen Sie also weder Allerheiligen feiern, noch an die Legende von Jack Oldfield glauben.
Sie können im Herbst ganz einfach im Supermarkt, auf Wochenmärkten oder bei Landwirten Halloween Kürbisse kaufen und diese zuhause aushöhlen.
Haben Sie das Innere entfernt, können sie mit einer Schablone oder Freihand ein Gesicht oder anderes Motiv vorzeichnen und dann in den Kürbis schnitzen. Eine genaue Anleitung, wie Sie zum Beispiel einen gruseligen Kürbis schnitzen können, finden Sie hier. Sie können sich außerdem noch in diesem Artikel Tipps holen, wie Sie Ihr Halloween Kunstwerk länger haltbar machen.
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