Politische Diskussion können schnell im Schlagabtausch enden. Dann hört niemand dem Gesprächspartner mehr wirklich zu und jeder versucht nur noch, seinen Standpunkt durchzusetzen - kritisch Stellung zu nehmen geht jedoch anders.
Kritisch Stellung beziehen in einer Diskussionsrunde
- Wenn Sie in einer Diskussionsrunde Ihren eigenen Standpunkt mit sachlichen Argumenten vertreten wollen, dann gehört dazu vor aller eigenen Redekunst zunächst die Kunst des Zuhörens.
- Denn mit eigenen kritischen Ansichten können Sie vor allem dann wirkungsvoll Stellung beziehen, wenn Sie die Argumentation Ihres Gegenübers verstehen und deren Schwachpunkte offenlegen können.
- Hören Sie also zunächst einmal genau auf das, was Ihr Gesprächspartner sagt - vielleicht hat er kaum treffende Argumente und verliert sich nur in Behauptungen.
- Dann können Sie besonders wirkungsvoll einhaken, indem Sie kritische Rückfragen stellen. Schon das kann jemanden aus dem Konzept bringen, der argumentativ nicht Stellung nehmen kann.
- Wenn Sie auf der anderen Seite jedoch auch überzeugende Argumente hören, müssen Ihre eigenen Argumente noch überzeugender sein. Wägen Sie allerdings genau ab, wann Sie welches Argument in die Diskussion einbringen.
Sich Zeit für die treffendsten Argumente nehmen
- Wenn Sie Ihren Standpunkt mit mehreren überzeugenden Argumenten untermauern können, verschießen Sie Ihr "Pulver" nicht sofort auf einmal.
- Bringen Sie lieber ein Argument nach dem anderen in die Diskussion ein, dann merken Sie zudem, wie die Gegenseite reagiert.
- Wenn Ihre Argumente unterschiedlich gewichtig sind, dann sollten Sie sich das stärkste Argument bis zum Schluss aufheben, um ihre kritische Stellungnahme damit zu untermauern - denn das zuletzt Gesagte bleibt meist am längsten im Gedächtnis.
- Auch wenn Sie zu einem kontroversen Thema kritisch Stellung nehmen, sollten Sie die Regeln der Höflichkeit beachten. Wer seinem Gesprächspartner zum Beispiel ständig ins Wort fällt, wirkt oft nicht sehr überzeugend.
Kritisch Stellung zu nehmen und dabei sachlich zu bleiben, wenn die Emotionen eigentlich mit einem durchgehen, ist eine hohe Kunst. Sie zu beherrschen, wird Ihnen allerdings nicht nur im Beruf Vorteile bringen.
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