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Krankhaft veränderte Fingernägel - wie sie entstehen

Übertriebene Maniküre kann den Nägeln schaden.
Übertriebene Maniküre kann den Nägeln schaden.
Krankhafte Veränderungen der Fingernägel finden sich bei rund 20 % der Bevölkerung, wobei Frauen doppelt so häufig davon betroffen sind wie Männer. Sie sind also alles andere als selten und können eine Vielzahl von Ursachen haben, von banalen Pflegefehlern bis hin zu inneren Erkrankungen. Sie müssen nicht zwangsläufig Beschwerden bereiten, können aber in kosmetischer Hinsicht außerordentlich störend sein.

Veränderungen der Nageloberfläche - Rillen, Dellen, Grübchen und Co.

  • Entwickelt Ihr Fingernagel Längsrillen, weist das auf ein lange bestehendes Problem hin. Ursächlich können verschiedene Hauterkrankungen sein, aber auch Rheuma und periphere Durchblutungsstörungen. Längsrillen können aber auch einfach so entstehen, insbesondere im Alter. Findet Ihr Arzt keine auslösende Erkrankung, kann mitunter eine Verbesserung durch Massage des Nagelwalls und Einreiben der Nägel mit Olivenöl erzielt werden.
  • Längs verlaufende Furchen im Nagel entstehen durch Druck auf den diesen, z. B. durch knötchenartige Gewebeveränderungen am oder unter dem Nagelwall, zu denen im Übrigen auch einfache Warzen gehören können. Lassen Sie die Veränderungen operativ entfernen, wächst die Furche langsam heraus und der Fingernagel sieht wieder normal aus.
  • Rillen- und Furchenbildung können Sie auch durch das überflüssige Entfernen oder Zurückschieben des Nagelhäutchens provozieren. Verzichtet man auf die unnötigen Manipulationen, wachsen Rillen und Furchen langsam wieder aus.
  • Quer verlaufende Rillen entstehen immer dann, wenn es zu einer vorübergehenden Verlangsamung des Nagelwachstums gekommen ist, was passieren kann, wenn Sie sich am Finger verletzt haben oder ein operativer Eingriff am Finger erforderlich war. Auch quer verlaufende Rillen wachsen langsam aus, spezielle Maßnahmen sind nicht erforderlich.
  • Querrillen der Fingernägel können Sie aber auch infolge von Viruserkrankungen wie z. B. Masern entwickeln. Auch Zinkmangel, Schuppenflechte, Ekzeme und Nagelverletzungen können als Ursache dahinterstecken. Bekommt man den Auslöser in den Griff, wachsen die Querrillen heraus. Quer verlaufende Furchen in dichten Abständen hintereinander sprechen meist für Maniküreschäden.
  • Grübchen in der Nageloberfläche sind ein Hinweis darauf, dass Ihre Nagelbildung dort, wo der Nagel unter der Haut des Nagelwalls herauswächst, fehlerhaft ist. Tritt ab und an mal ein Grübchen auf, ist das belanglos, da es langsam herauswachsen wird. Treten die Grübchen in Scharen auf und verändern den Fingernagel wellenförmig oder verwandeln ihn in eine Kraterlandschaft, könnte auch eine Schuppenflechte oder ein Ekzem dahinterstecken. Besonders ästhetisch störende Grübchen können Sie mit Schleif- und Polierkissen glätten oder mit Nagellack abdecken.
  • Bei stark juckenden Hautkrankheiten wie Ekzemen können Fingernägel durch chronisches Kratzen regelrecht poliert werden und glänzender erscheinen. Meist führt das aber auch dazu, das Ihre Fingernägel am freien Nagelrand stark abgenutzt sind. Hier steht die Behandlung der Hautkrankheit im Vordergrund.
  • Raue Fingernägel verlieren nicht nur ihre Transparenz, sie sind meist auch spröde bis brüchig und splittern am freien Nagelrand. Derartige Veränderungen können der Vorbote zahlreicher Hauterkrankungen sein, selbst dann, wenn eine solche klinisch bei Ihnen noch nicht in Erscheinung getreten ist. Meist bildet sich das Problem nicht mit Behandlung der Hauterkrankung zurück, sodass Ihnen nur die Behandlung der Nägel mit einem Polierkissen übrig bleibt.
  • Kommt es zu weißlich-grauen oder gelblichen Verfärbungen des Nagels, die zum Beispiel fleckförmig beginnen und langsam größer werden, sollte auch an einen Nagelpilz gedacht werden, der unbehandelt zu einer Zerstörung des ganzen Nagels führen kann. In diesen Fällen ist die Konsultation eines Hautarztes ratsam, damit beizeiten eine antimykotische Behandlung eingeleitet werden kann.

Mit der richtigen Pflege und Biotin brüchige Nägel stärken

  • Ihre Fingernägel können auch durch äußere Einwirkungen schichtweise von Ihrem freien Rand aus absplittern, was nicht selten als Folge von Austrocknung, oft aber auch durch viel Feuchtarbeit oder mechanische Einwirkung bedingt ist. Auch durch Chemikalien, Zement, Lösungsmittel, Säuren, Salz und Zuckerlösung können Ihre Fingernägel brüchig werden.
  • Nicht selten führen Nagelkosmetika wie Nagellackentferner und Nagelhärter, übertriebene Maniküre und künstliche Fingernägel zu brüchigen Nägeln. Selbst angepriesene Nagelpflegeprodukte können durch Kontaktekzeme zu einem lamellenartigen Absplittern der Nägel führen.
  • Wichtigste Maßnahme bei brüchigen Nägeln ist das Vermeiden von häufigen Feuchtkontakten und wiederholter Schädigungen der Nägel. Dazu gehören auch sogenannte Mikrotraumata, die Sie Ihren Fingernägeln zufügen, wenn Sie mit langen Nägeln an der PC-Tastatur arbeiten. Um Beeinträchtigungen des Nagelwachstums zu verhindern, müssen die Nägel gekürzt werden.
  • Bei brüchigen Nägeln können Sie das Nagelwachstum mit einfachen pflegenden Ölen und Cremes unterstützen, vor allem mit solchen, die Phospholipide enthalten. Auch die Einnahme von Biotin (Vitamin B7) - sei es über die Ernährung (Hirse) oder als Nahrungsergänzungsmittel (Kapseln) - ist sinnvoll.

In jedem Fall müssen Sie ausreichend Geduld aufbringen, da sich Veränderungen der Nägel und somit auch Verbesserungen erst nach einem Nachwachsen des Nagels, also nach einem Zeitraum von drei bis sechs Monaten, beurteilen lassen.

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