Korallenfreundliche Sonnencreme - das sollten Sie wissen

Warum sind korallenfreundliche Sonnencremes wichtig?

Sonnenschutzmittel sind unverzichtbar beim Aufenthalt im Freien im Sommer. Doch viele Produkte haben negative Auswirkungen für die Umwelt. Alljährlich gelangen mehr als 10.000 Tonnen Sonnencreme in die Meere der Welt. 

Verschiedene Inhaltsstoffe, die beim Baden im Meer oder beim anschließenden Duschen in das Wasser gelangen, schädigen und zerstören ökologisch bedeutende Korallenriffe. Dazu gehören synthetische UV-Filter, beispielsweise:

• Octocrylen
• Oxybenzon

Im US-Staat Hawaii beispielsweise sind seit dem Jahr 2021 Sonnenschutzmittel verboten, in denen Oxybenzon oder Octinoxat enthalten sind. Die Stoffe lassen sich nur langsam abbauen und können das Wachstum von Grünalgen, die auf eine gute Wasserqualität hindeuten, verhindern. Algen sind wichtig für die Meere und die Grundlage der Nahrungskette. 

Wählen Sie korallenfreundliche Sonnencreme und meiden Sie außerdem folgende Inhaltsstoffe:

• Butyl Methoxydibenzoylmethane
• Phenylbenzimidazol-Sulfonsäure
• Benzophenon-3
• Ethylhexylmethoxycinnamat

Warum sind Korallen wertvoll?

Korallenriffe zählen zu den artenreichsten Ökosystemen. Zahlreiche Meerestiere und -pflanzen finden hier ihren Lebensraum. Laut Schätzungen leben rund 25 Prozent der Fische und wirbellosen Meerestiere in den Riffen. Doch leider schreitet die Zerstörung der Riffe voran. 

Dafür sorgt ebenso der Klimawandel, der die Wassertemperatur ansteigen und das Wasser verschmutzen lässt. 

Letzteres geschieht ebenso durch verschiedene Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten, wie Sonnencremes. Auch die Überfischung bedroht die Korallenriffe.

Wie erkennt man korallenfreundliche Sonnencreme?

Das Thema ist komplex. Es gibt keine offizielle Zertifizierung. Die Hersteller werben zur Deutlichmachung, mit Siegeln, an denen Sie sich orientieren können:

• Reef safe
• Reef friendly

Da die Begriffe nicht geschützt sind, gibt es zwei Möglichkeiten: 

Sie überprüfen die Inhaltsstoffe, beispielsweise mit der Hilfe der App Codecheck und dem Barcode am Produkt, oder Sie entscheiden sich, was noch empfehlenswerter ist, für eine Sonnencreme mit mineralischen UV-Filtern.

Chemische Filter versus mineralische Filter - der Vergleich

Chemische Filter können auch für Ihre Gesundheit ein Risiko darstellen. Sie dringen in Ihre Haut ein. Hier wandeln sie die UV-Strahlung in Wärme um, während natürliche mineralische Filter auf Ihrer Haut einen Schutz bilden, der die UV-Strahlung reflektiert. 

Laut Wissenschaftlern gelangen die chemischen Stoffe in das Blut, wo sie die Gesundheit beeinträchtigen und beispielsweise die Hormone stören können. Meiden Sie jedoch Sonnencreme mit viel Titandioxid, da dieser Mineralfilter nicht biologisch abbaubar ist.

Die beste Wahl sind nanofreie mineralische Sonnencremes aus zertifizierter Naturkosmetik mit Siegeln, wie BDIH oder NATRUE. Sie enthalten auch keine Kunststoffe, denn mineralölbasierte Stoffe kommen hier nicht zum Einsatz, beispielsweise:

• i+m Sun Protect Sonnenschutzpflege
• Eubiona Bio-Sonnencreme
• Eco Cosmetics Sonnenlotion
• Lavera Bio-Sonnenschutz

Ein ausreichender Sonnenschutz ist unabdingbar, doch achten Sie bei der Auswahl Ihrer Sonnencreme auf die Inhaltsstoffe. Bestimmte, wie chemische Filter, können den Hormonhaushalt negativ beeinflussen und die Meereswelt, vor allem die Korallenriffe, belasten. Mit der richtigen Wahl steht aber dem Spaß in der Sonne nichts im Weg.