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Encephalitozoon cuniculi - Kopfschiefhaltung
Die häufigste Ursache für eine Kopfschiefhaltung ist ein parasitärer Einzeller (Mikrosporidien). Dieser befällt Gehirn und Nieren, kann aber in jedem Organ vorkommen. Die Erkrankung nennt sich Enzephalitozoonose. Die Sporen sind widerstandsfähig. Bei zehn Grad Celsius überleben Sie drei Monate. Kochen tötet sie nach fünf Minuten ab. Es handelt sich um eine Zoonose. Dies bedeutet, dass sich andere Tiere und Menschen anstecken. Gefährlich ist die Erkrankung für immungeschwächte Menschen. Vorsicht ist geboten bei HIV-Positiven und krebskranken Menschen. Für alle anderen ist Hygiene wichtig. Desinfektionsmittel mit Alkohol tötet die Parasiten nach fünf Minuten ab. Halten Sie andere Haustiere fern.
- Ein Kaninchen scheidet den Erreger als Sporen über den Urin aus. Ein anderes Tier kann sich anstecken, indem es infiziertes Futter zu sich nimmt.
- Symptome sind Kopfschiefhaltung, Orientierungslosigkeit, Anfälle oder Lähmungen. Die Kaninchen fallen um, drehen sich im Kreis oder wackeln mit dem Kopf. Viele Patienten wollen nichts essen, magern ab und bekommen Magen-Darm-Störungen.
- Stellen Sie Ihr Tier bei dem kleinsten Verdacht einem Tierarzt vor, da eine frühe Therapie die Heilungschancen erhöht. Der Veterinärmediziner untersucht Ihr Kaninchen. Blutuntersuchungen auf Antikörper bestätigen die Diagnose. Da über 80 Prozent der Kaninchen Antikörperpositiv sind, ist das klinische Bild entscheidend.
- Das wichtigste Medikament ist ein Anti-Wurmmittel (Panacur), das Sie mindestens vier Wochen lang geben, und dies an alle Kaninchen, die Kontakt haben. Damit sich nicht noch ein Erreger breitmachen kann, verabreichen Sie ein Antibiotikum. Bei schlechtem Allgemeinbefinden bekommt das Kaninchen Infusionen. Der Tierarzt kann Ihrem Haustier ein Vitamin-B-Komplex und ein Kortison geben. Wenn Ihr Kaninchen nicht frisst, müssen Sie es mit Critical Care zwangsfüttern.
Bei frühzeitiger Therapie besteht eine Chance auf Heilung. Zwar bleiben die Parasiten ein Leben lang im Körper, aber das Kaninchen kann gut damit klar kommen. Problematisch wird es, wenn die Parasiten die Nieren befallen. Hinweis darauf ist vermehrtes Trinken und starker Gewichtsverlust.
Ohrräude bei Ihrem Kaninchen
Dabei handelt es sich um einen Ohrmilbenbefall mit den Milben Psoroptes cuniculi. Die Parasiten verursachen eine Entzündung des äußeren Ohres (Otitis extrena). Bei starkem Befall besiedeln die Milben die Haut oder führen zu einer Mittel- oder Innenohrentzündung.
- Kaninchen stecken sich durch direkten Kontakt zu erkrankten Tieren an. Auch eine Übertragung über Einstreu oder Gegenstände ist möglich.
- Zuerst zeigen die Tiere krümelige Auflagerungen in der Ohrmuschel. Dies ist eine Mischung aus Ohrenschmalz, Sekret und Milben. Bei stärkerem Befall bilden sich braune Borken. Ein starker Juckreiz stellt eine Belastung für die Kaninchen dar. Eine Ohrräude kann schmerzhaft sein. Durch den Juckreiz halten die Tiere den Kopf zu der betroffenen Seite. Bei einer Mittel- oder Innenohrentzündung (Otitis media oder externa) zeigen die Heimtiere eine Kopfschiefhaltung und schütteln die langen Löffel. Sie fressen schlecht und nehmen stark ab.
- Der Tierarzt kann Milben durch eine Untersuchung der Ohren mit einem Otoskop sehen. Gewissheit gibt ihm eine Tupferprobe, die er unter dem Mikroskop betrachtet. Bei starker Entzündung wird er diese in ein Labor schicken, da meist Bakterien vorliegen.
- Die Behandlung erfolgt nach Reinigung des Ohres durch bestimmte Antimilbenmittel (Akarizide), die der Tierarzt als Spot-On-Präparate aufträgt. Bei einer Entzündung verabreichen Sie ein Antibiotikum. Die Behandlung erstreckt sich über mehrere Wochen.
Die Prognose ist bei richtiger Behandlung gut. Befolgen Sie die Anweisungen Ihres Tierarztes, wird Ihr Kaninchen die Ohrmilben in wenigen Wochen los.
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