Wie Pferde schwimmen
Wie fast alle Säugetiere, können sich auch Pferde von Natur aus über Wasser halten. Unter Wasser bewegen sich Pferde, indem sie, ähnlich wie Hunde, mit den Beinen rudern. Dabei bewegen sich oftmals Vorder- und Hinterbeine nicht synchron. Der komplette Körper befindet sich beim Schwimmen unter Wasser, die Hinterbeine liegen meist tiefer als die Vorderbeine. Natürlich ist es auch für Pferde unangenehm, wenn sie Wasser in die Nase oder die Ohren bekommen. Daher schützen sie sie, indem sie die Oberlippe hochziehen - dabei sehen die Tiere aus, als würden sie grinsen. So kommt kein Wasser in die Nüstern, obwohl nur der Kopf über Wasser ist.
Schwimmen als Training und Therapie
Das Laufen und Schwimmen unter Wasser ist für Pferdebesitzer eine gute Möglichkeit, damit das Pferd seine Muskeln stärkt, ohne dass es von seinem Gewicht belastet ist. So werden in Pferdekliniken Laufbänder oder Swimmingpools eingesetzt, die unter Wasser stehen. Damit können Pferde, die beispielsweise nach Beinverletzungen lang in Hängegeschirren standen oder Boxenruhe hatten, wieder Muskulatur aufbauen, die den circa 600 Kilogramm schweren Körper trägt.
Auch für Rennpferde kommt ein Swimmingpool zum Einsatz. Dieser muss tief genug sein - circa 3 Meter - und mit einem rutschfesten Ein- und Ausgang ausgestattet sein. Schon in der Antike wurden Pferde zum Schwimmtraining geschickt. So trainierten schon die alten Römer ihre Pferde für Kriegseinsätze in sogenannten Pferdeschwemmen.
So können Sie mit Ihrem Pferd schwimmen
Um mit Ihrem Pferd schwimmen zu gehen, sollten Sie es sehr gut kennen. Natürlich sollten Sie selbst ein sicherer Schwimmer sein. Gehen Sie langsam an die Sache heran. Zunächst können Sie am Ufer eines Sees entlangreiten. Es gibt auch Pferde, die wasserscheu sind. Diese können und sollten Sie nicht zwingen, ins Wasser zu gehen, da Panik für Sie und das Tier tödlich sein können.
Sie können allerdings versuchen, die Tiere mit regelmäßigen Duschen ans Wasser zu gewöhnen. Verwenden Sie zum Schwimmen nur eine Trense oder ein Halfter und keinen Sattel. Erstens ist dieser unnötiges Gewicht und zweitens würde das Material darunter sehr leiden. Sie können einen Halsriemen verwenden, an dem Sie sich im Wasser festhalten können.
Wenn Sie nun ins Wasser gehen, empfiehlt es sich, sobald das Pferd den Boden unter den Füßen verliert, abzusteigen und über ihm zu schwimmen. Halten Sie sich dabei am Hals fest und achten Sie darauf, nicht von den Pferdebeinen getroffen zu werden. Obwohl auf manchen Bildern die Reiter auf dem Pferd sitzen bleiben, sollten Sie zu Anfang lieber absteigen, da Sie sonst das Pferd mit Ihrem Gewicht unter Wasser drücken könnten. Mit etwas Übung können auch Sie vorsichtig versuchen, auf dem Pferderücken zu bleiben. Günstig ist es, wenn Sie in einer Gruppe ins Wasser gehen, bei der auch erfahrene "Seepferdchen" dabei sind. Gemeinsames Schwimmen stärkt das Vertrauen zwischen Pferd und Reiter und ist, besonders im Sommer, eine schöne Abkühlung.
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