Sind Knubbel hinter dem Ohr gefährlich?
Verdickungen am Ohr können verschiedenen Ursprungs sein. In den meisten Fällen können diese schmerzlos und somit sogar ungefährlich sein. Dennoch können Knubbel uns in regelrechte Panik versetzen, da diese Verdickungen des Körpers in Ausnahmefällen nichts Gutes bedeuten. Es gibt verschiedene mögliche Gründe für das Auftreten eines solchen Knubbels, von harmlosen Zuständen bis hin zu ernsteren medizinischen Problemen.
1. Lymphknotenschwellung
Beruhigend ist es dabei zu wissen, dass ein schmerzloser Knubbel auf einen entzündeten Lymphknoten hindeuten kann. Die Entzündung ist ungefährlich und entsteht, sobald eine virale, bakterielle oder pilzartige Infektion im Körper auftritt. Angeschwollene Lymphknoten können auch ein Warnsignal für ein geschwächtes Immunsystem sein. Eine Infektion in der Nähe des Ohrs, wie beispielsweise eine Erkältung, eine Halsentzündung oder eine Ohrenentzündung, kann zu einer Lymphknotenschwellung führen. Auch Stress gehört zu den Ursachen, die für die Knubbel hinter den Ohren sorgen können. Lymphknoten können bis zu zwei Zentimeter anschwellen und kämpfen somit besonders stark gegen die Erreger. Falls die Lymphknoten auch nach drei Wochen nicht abschwellen und auch keine Infektion vorliegt, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um die Ursache der Knubbel festzustellen.
2. Lipom:
Ein Lipom ist ein gutartiger Fettgewebstumor, der an verschiedenen Stellen im Körper auftreten kann, einschließlich hinter dem Ohr. Lipome sind in der Regel schmerzlos, sie fühlen sich weich und beweglich an. Obwohl sie normalerweise harmlos sind, können Lipome aufgrund ihrer Größe oder Lage Beschwerden verursachen. In solchen Fällen kann eine chirurgische Entfernung erwogen werden, dafür muss sich die betroffene Person in ärztlicher Beobachtung begeben.
3. Atherom:
Ein Atherom, auch bekannt als Talgzyste, entsteht durch die Verstopfung einer Talgdrüse. Es tritt oft als feste, schmerzlose Beule hinter dem Ohr auf. Atherome können größer werden und möglicherweise Infektionen verursachen. In solchen Fällen kann eine ärztliche Behandlung erforderlich sein, um das Atherom zu entfernen.
4. Mastoiditis:
Mit Mastoiditis ist eine Infektion des Warzenfortsatzes des Schläfenbeins gemeint, der sich direkt hinter dem Ohr befindet. Diese Infektion kann zu einer schmerzhaften Schwellung und Rötung hinter dem Ohr führen. Mastoiditis erfordert normalerweise eine medizinische Behandlung, einschließlich der Gabe von Antibiotika, um die Infektion zu bekämpfen.
5. Knotenbildung bei Krebserkrankungen:
In einigen Fällen kann ein Knubbel hinter dem Ohr ein Symptom für bestimmte Arten von Krebs sein, wie z.B. Lymphom oder Metastasen von Kopf- und Halskrebs. Es ist wichtig zu beachten, dass dies selten vorkommt. Falls sich der Knubbel hart, schmerzhaft anfühlt oder mit anderen ungewöhnlichen Symptomen wie plötzlicher Gewichtsverlust oder anhaltendem Fieber einhergeht, sollte umgehend ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.
Hausmittel und Arztbesuche
Besonders dann, wenn Knubbel hinter dem Ohr mehr als drei Wochen zu bemerken sind oder schmerzhaft anschwellen, ist es nötig die Ursache bei einem Arzt abzuchecken. In der Regel suchen Sie dabei einen HNO-Arzt auf, aber auch der Hausarzt kann eine Überweisung ausstellen. Auf keinen Fall sollten Knubbel oder gar verhärtete Pickel zu Hause aufgekratzt oder aufgestochen werden, denn so könnte sich der Knubbel entzünden.
Wenn die Ursache der Knubbel bekannt ist, beispielsweise durch eine Infektion oder ein erhöhtes Stressrisiko, dann sollten zunächst die Symptome auskuriert werden. Ein gestärktes Immunsystem wirkt sich somit auch positiv auf die geschwollenen Lymphknoten aus. Zusätzlich zu der medikamentösen Empfehlung des Arztes und der verordneten Bettruhe, können ebenso bewährte Hausmittel bei angeschwollenen Lymphknoten helfen.
- kalte und warme Kompressen: vor allem kalte Kompressen sollen schmerzlindern wirken, warme Kompressen dagegen kann die Durchblutung der Knoten fördern. Beide Kompressen für maximal 10 Minuten an der betroffenen Stelle halten und darauf achten, nur das zu tun, was sich gut anfühlt.
- Salzwasser-Spülung: Wenn der Knubbel durch eine Infektion verursacht wird, kann eine Salzwasser-Spülung helfen, Bakterien zu bekämpfen und die Schwellung zu reduzieren. Mischen Sie 1 Teelöffel Salz in 1 Tasse warmem Wasser und spülen Sie den Bereich vorsichtig mit dieser Lösung aus. Spucken Sie das Wasser anschließend aus und spülen Sie nicht den Mund aus. Dies kann vor allem dann helfen, wenn der Knubbel durch ein geschwächtes Immunsystem verursacht wurde. Bei einer Erkältung beispielsweise kann eine Salzwasser-Spülung den schmerzenden Hals desinfizieren.
- Natürliche entzündungshemmende Mittel: Einige natürliche Zutaten können entzündungshemmende Eigenschaften haben. Beispiele dafür sind Aloe Vera Gel, Kurkuma, Ingwer und Kamillentee. Sie können diese Zutaten verwenden, um Kompressen herzustellen oder sie in Form von Tees oder Nahrungsergänzungsmitteln einzunehmen, die vor allem auch das Immunsystem stärken.
Knubbel hinter dem Ohr sind ärgerlich und im ersten Moment erschreckend. Der Besuch zum HNO-Arzt kann dabei für Beruhigung sorgen. Denn in der Regel sind schmerzlose Verdickungen harmlos und ungefährlich. Verstärktes Stressrisiko, ein schwaches Immunsystem, eine Erkältung oder eine entzündete Talgzyste können die Ursache für den Knubbel darstellen. Eigene Versuche den Knubbel aufzustechen sollten ebenso unterlassen werden, sodass eine Entzündung verhindert wird. Erst wenn der Knubbel sich verändert und schmerzvoll wird, keine andere Ursache vorliegt und auch nach mehreren Wochen nicht abschwillt, sollte der Arzt so schnell wie möglich aufgesucht werden.
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