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Kind will nicht in Kindergarten - was tun?

Inhaltsverzeichnis

Manche Kinder möchten nicht in den Kindergarten.
Manche Kinder möchten nicht in den Kindergarten.
Ihr Kind will nicht in den Kindergarten? Welches Problem steckt dahinter? Spüren Sie, dass die Gedanken sofort beim Kind sind, wie z. B. Trennungsangst, verspätetes Fremdeln, Ängste usw.? Natürlich muss das beleuchtet werden. Aber schauen Sie doch zunächst einmal zu sich. Warum ist es Ihnen wichtig, dass Ihr Kind in den Kindergarten geht? Wie viel inneren Druck verspüren Sie, dass es doch bitte endlich in den Kindergarten gehen möge? Wie viel Vertrauen haben Sie zur Teambesetzung des Kindergartens? Kinder spüren sehr genau, mit welchen Gefühlen, Empfindungen und Einstellungen Sie es in den Kindergarten bringen und es ist möglich, dass „Übertragungen“ zum Kindergarten-Streik avancieren.

Wenn ein Kind nicht in den Kindergarten will, liegen Gründe vor

  • Jedes Jahr werden in den Kindergärten neue Kinder aufgenommen. Für die Erzieherinnen der Einrichtungen beginnt aufs Neue die „Eingliederung“ der „Neulinge“. Je nach Gruppenzusammensetzung können in manchen Gruppen mehr als die Hälfte, in anderen weniger als die Hälfte neuer Kinder aufgenommen werden. Für den zuständigen Erzieher bedeutet das, einen gravierenden Einschnitt in seine Arbeit. Die nun sechsjährigen, schulpflichtigen „Großen“, die bereits eingewöhnt waren, verlassen die Gruppe und die dreijährigen, unbekannten „Kleinen“ kommen
  • Auch professionelle „Erzieher“ haben spezifische Eigenschaften, die unmerklich auf Veränderungen reagieren. Faktoren, wie z. B. langjährige Erfahrung in derselben Einrichtung, Alter der Erzieher/in, ausgeglichene, gereizte oder angespannte Persönlichkeit u.v.m. beeinflussen die Arbeit in der Kindergartengruppe. Während ein sechsjähriges Kind gelernt hat, die Persönlichkeit der zuständigen Gruppenleitung ohne Selbstbezug zu akzeptieren, spürt das „neue“, dreijährige Kind mit feinsten „Sinnen“ jedes „nicht vertraut“ sein.
  • Eltern, die Ihre Kinder drei Jahre zu Hause versorgt haben, freuen sich, dass das Kind nun so groß ist, um in den Kindergarten zu gehen. Hoffnungen, ihr Kind möge neue soziale Kontakte knüpfen und neue Lernangebote erhalten,  stoßen beim Dreijährigen auf eine noch unbekannte Dimension. Das Kind spürt „Anforderungen“ auf sich zukommen, die es nicht einzuschätzen vermag. Teilweise steht auch Druck hinter dem ersehnten „Kindergartenbeginn“, wenn Eltern z. B. aus finanziellen Gründen „kindfreie“ Zeiten benötigen, um dem Beruf nachgehen zu können. In dem Moment spürt das Kind die unausweichliche Anforderung, sich der unbekannten Situation stellen zu müssen.
  • Die immer mehr erwachenden Persönlichkeiten der Dreijährigen sind sehr unterschiedlich. Eltern werden wissen, ob ihr Kind eher ängstlicher, zurückhaltender, forscher, mutiger, bedächtiger, selbstständiger oder Hilfe suchender veranlagt ist. Damit sind Eltern den Erziehern im Vorteil. Die pädagogische Haltung vieler professioneller Erzieher, dass Kinder beim Kindergartenbeginn zu weinen aufhören, wenn die Eltern einmal fort sind, mag bei vielen stimmen. Doch nicht bei allen. Es ist also die Frage, was zu tun ist, wenn ein Kind von vorneherein oder später, nach Wochen plötzlich nicht mehr in den Kindergarten will

Ein Kind will nicht einfach nur „Stress“ machen

  • Wenn Ihr Kind gelernt hat, mitzuteilen, wie es ihm in bestimmten Situationen geht, wird es das auch tun. Bei einem Dreijährigen können ganz einfache Sätze Hinweise geben, wie: „ich will nicht - bei Mama bleiben“ oder „ich will nicht - zu Hause bleiben“. Es könnte sich in dem Moment um eine „Trennungsangst“ hinsichtlich der unbekannten Personen, bzw. der unbekannten Umgebung handeln, die das Kind spürt. Welche Intensität dahinter steckt, erfahren Erzieher und Eltern innerhalb weniger Tage. Bei manchen Kindern legt sich diese erste „Trennungsangst“ relativ schnell, sobald es spürt, in einer neuen, schönen Umgebung von freundlich-zugewandten Menschen aufgenommen zu sein
  • Ein Kind reagiert in der Regel recht ehrlich und so könnte die Antwort auch heißen: „ich will nicht in den Kindergarten - da ist es doof“. Warum Ihr Kind den Kindergarten mit „doof“ bezeichnet, kann viele Gründe haben. Es ist fraglich, ob ein dreijähriges Kind genau differenziert, wer oder was, am und im Kindergarten „doof“ ist, dennoch können Ihre Fragen, wer oder was „doof“ ist, aufmerksam machen. Das Kind wird bei Ihrer Frage überlegen. Vielleicht nickt es zu allen angebotenen Antworten, wie z. B. „sind die Spiele doof - oder die Stühle?“ Dennoch wird eine solche Frage-Antwort-Auseinandersetzung dazu führen, dass Ihr Kind sich Gedanken macht, was es genau mit „doof“ meint. Es kann durchaus sein, dass es Ihnen viel später berichten kann, was es für "doof“ hält. In jedem Fall spürt das Kind intuitiv, dass ihm etwas nicht gut tut

Gehen Sie mit Ihrem Kind den Weg gemeinsam

  • Bemühen Sie sich um eine eigene, innere Ruhe, wenn Ihr Kind nicht in den Kindergarten will, um mit ihm ins Gespräch zu kommen. Versuchen Sie herauszufinden, ob es sich um Trennungsängste oder Integrationsprobleme handelt.
  • Akzeptieren Sie die jeweilige Antwort Ihres Kindes und klären Sie mit der zuständigen Gruppenleitung, ob es Vorfälle gegeben hat oder ob Sie, wenn es sich um den Kindergartenstart handelt „Kompromiss-Zeiten“ vereinbaren können, hinsichtlich verkürzter Aufenthaltszeiten.
  • Bei Integrationsproblemen sollten Sie sich bemühen, herauszufinden, ob Ihr Kind Kontaktprobleme, Streitigkeiten, Ängste hat oder längere Eingewöhnungsphasen benötigt. Klären Sie mit der zuständigen Erzieherin, welche Maßnahmen Sie unterstützend, von zu Hause aus anbieten können.
  • Bleiben Sie mit Ihrem Kind in Kontakt, indem Sie ihm vermitteln, dass Sie für seine Probleme ein Gehör haben, dass es aber nicht nur zu Hause bleiben kann, weil es noch viel mehr zu erleben gibt, als nur das eigene Kinderzimmer. Leiten Sie Ihr Kind an, das Probleme (z. B. Streitigkeiten mit Kindern) sich lösen lassen.
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