So erkennen Sie, dass Ihre Katze erbricht
Auch wenn Sie meinen, dass Sie es schon mitbekommen, wenn die Katze erbricht - nicht immer, wenn die Katze ihr Futter wieder herausbringt, handelt es sich um Erbrechen.
- Es wird strikt zwischen Regurgitieren und Erbrechen unterschieden. Dies ist von hoher Relevanz, um die Ursache zu entdecken. Regurgitieren tritt meist sofort nach der Futteraufnahme auf. Dabei ist das Futter noch unverdaut und es treten keine Anzeichen vor dem Hochbringen des Futters auf. Die Ursache dafür liegt meist in der Speiseröhre.
- Dagegen tritt Erbrechen oft weit nach der Futteraufnahme auf. Hier erkennen Sie teilweise, dass Ihrer Katze zuvor übel ist. Sie zieht sich zurück, würgt eventuell. Oft lecken sich die Katzen über die Lippen.
- Wenn sie dann Futter heraufwürgt, ist es meist schon angedaut. Es kann auch mit Galle vermengt sein. Die Katze presst mit dem Bauch, um Druck zu erzeugen.
- Sie sollten Ihren Ekel überwinden und sich das Erbrochene näher anschauen. Ist das Futter verdaut? Ist dem Futter unverdautes (rotes) oder verdautes (schwarzes) Blut beigemischt? Ihre Erkenntnisse sollten Sie aufschreiben, damit Sie dem Tierarzt später genau schildern können, was passiert ist.
- Wenn das Erbrochene aus Haarballen oder Gras besteht, sollten Sie sich keine Sorgen machen - dieses Verhalten ist bei Katzen physiologisch bedingt.
Auch auf andere Symptome sollten Sie achten. Eventuell zeigt Ihre Katze neben Erbrechen auch Durchfall oder hat Hautprobleme. All das kann für Ihren Haustierarzt ein wichtiger Hinweis auf die Krankheitsursache sein.
Nicht nur das Futter kann die Ursache sein
Auch wenn es offensichtlich scheint - die Ursache dafür, dass Ihre Katze erbricht, muss nicht immer auf die Ernährung zurückzuführen sein. Auch Katzenkrankheiten, die andere Organe als den Magen betreffen, können Erbrechen auslösen.
- Trotzdem sollten Sie zunächst an Futter denken. Viele Katzen reagieren sehr empfindlich auf abrupte Futterumstellungen. Dann ist es nicht ungewöhnlich, dass die Katze das neue Futter zunächst wieder erbricht.
- Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten spielen bei Katzen eine vermehrte Rolle. Dabei treten oft auch andere Symptome wie Durchfall auf. Hautprobleme und Juckreiz deuten ebenfalls darauf hin.
- Natürlich bewirkt verdorbenes Futter einen Brechreiz, ähnlich wie beim Menschen. Auch Fremdkörper können dazu führen. Das tritt manchmal bei jungen Katzen auf, die aus Neugier Fremdkörper fressen, noch häufiger jedoch bei Hundewelpen.
- Wenn Ihre Katze bereits Medikamente nimmt, zum Beispiel Antibiotika, kann das Erbrechen eine Nebenwirkung davon sein. Dann sollten Sie mit Ihrem Tierarzt ein alternatives Medikament finden, um die Therapie fortzuführen.
- Auch Infektionserkrankungen führen dazu, dass die Katze erbricht. Dabei ist dies allerdings nie das einzige Symptom. Zu den möglichen Erkrankungen gehören das Feline Leukosevirus, die Feline infektiöse Peritonitis und Pilzerkrankungen.
- Auch Parasiten können Erbrechen auslösen. Weit verbreitet ist der Zwergfadenwurm Ollulanus tricuspis, der meist wenige Symptome verursacht.
Das macht der Tierarzt
Wenn Ihre Katze einmalig Futter erbricht, keine weiteren Symptome zeigt oder Sie vermuten, dass eine Futterumstellung das Malheur ausgelöst hat, besteht kein Grund zur Beunruhigung.
- Gehen Sie im Falle einer Futterumstellung wieder zum alten Futter zurück. Für einen erneuten Versuch der Futterumstellung mischen Sie immer wieder kleine Anteile des neuen Futters unter, damit sich der Magen-Darm-Trakt Ihres Haustieres daran gewöhnen kann.
- Hält das Erbrechen an, zeigt die Katze weitere Symptome oder ist ihr Allgemeinbefinden gestört, sollten Sie Ihren Tierarzt aufsuchen. Dieser wird die Katze allgemein untersuchen. Durch ein Blutbild kann festgestellt werden, ob andere Organe, wie die Leber oder die Niere an der Krankheit beteiligt sind.
- Auch der Kot oder das Erbrochene der Katze kann untersucht werden. Einige Ursachen, wie eine Infektion mit Ollulanus tricuspis, können Sie mit einer Wurmkur in den Griff bekommen.
- Für andere organische Ursachen erstellt Ihr Tierarzt einen geeigneten Therapieplan. Wichtig ist, dass die Katze nicht austrocknet, da starkes Erbrechen Flüssigkeit entzieht.
- Wenn Ihre Katze psychisches Erbrechen zeigt, zum Beispiel wenn sie allein gelassen wird, können Sie sich über Homöopathie informieren. Einige Konstitutionsmittel können Ihre Katze beruhigen, sodass das Erbrechen aufhört.
- Unterstützen können Sie die Therapie immer mit einer Schonkost. Dabei eignet sich für Katzen gekochtes Hühnerfleisch, welches leicht verträglich ist. Liegt eine Nahrungsmittelunverträglichkeit vor, wird Ihr Tierarzt Sie dahingehend beraten, welche Produkte Ihre Katze meiden soll.
Geraten Sie also nicht in Panik, wenn Ihre Katze ihr Futter erbricht, sondern beobachten Sie sie und besuchen Sie im Zweifelsfall immer Ihren Haustierarzt.
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