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Karneval, Fasching & Fastnacht - das bedeuten sie

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Typische Karnevalsmaske mit dämonischer Anmutung
Typische Karnevalsmaske mit dämonischer Anmutung © Pixabay / www.pexels.com
Die närrische Zeit, die fünfte Jahreszeit, Fasching, Fastnacht oder Karneval – am 11.11. um 11:11 Uhr fängt sie an. Jeder kennt diese Tradition, aber woher kommt sie und was bedeutet diese Zeit überhaupt?

Woher kommt Karneval?

Die Geschichte des Verkleidens ist eine jahrtausendealte Tradition in der Menschheit. Es gibt Höhlenmalereien, die Menschen aus dem Jungpaläolithikum (vor etwa 30.000 Jahren) zeigen, die sich mit Hörnern und Fellen von Tieren verkleideten.

Die katholische Kirche stand erwartungsgemäß dem närrischen Treiben mit Argwohn und Misstrauen gegenüber, stand das doch im krassen Gegensatz zu dem gottgefälligen Leben, das die Christen führen sollten. Aber die Kirche erkannte, dass so ein „Ventil“ bei den Gläubigen dazu führte, dass die folgende Fastenzeit mit mehr Ernst begangen wird. Somit wurde der Fasching toleriert. In evangelisch geprägten Gebieten war die Fastenzeit zeitweise völlig verschwunden, da Martin Luther der Ansicht war, dass die Menschen immer in Gottes Namen leben sollten, nicht nur zu vorgegebenen Zeiten.

Die Anfänge des heutigen Faschings, wie wir ihn kennen, entstanden etwa vor 5.000 Jahren im heutigen Mesopotamien. Während der Feierlichkeiten wurden Barrieren aufgehoben, die Arbeiter waren für kurze Zeit den Herrschern gleichgestellt, sowie die Frauen den Männern.

Im Mittelalter vom 12. bis zum 16. Jahrhundert gab es Narrenfeste, die um den 6. Januar gefeiert wurden, hier erlaubte man sich sogar kirchliche Riten zu veralbern.

Verschiedene Begriffe für ein Ereignis:

Vor der Fastenzeit beginnt der Fasching. Im Rheinland sagt man dazu Karneval, was wörtlich übersetzt bedeutet „Fleisch, lebe wohl (Carne vale).“ Man war sich bewusst, dass man den Karneval noch für die weltlichen Gelüste nutzen sollte, denn danach kam die Zeit des Verzichtes. Früher waren das nicht die Süßigkeiten, die sich nur die Reichen leisten konnten, es ging um Eier, Fleisch, Butter und derlei Luxusgüter.

In Baden-Württemberg gibt es die Unterscheidung zwischen Karneval und der schwäbisch-alemannischen Fastnacht.

In vielen Teilen Deutschlands, vor allem in südlichen Regionen spricht man von Fasching.

Literarisch erfährt diese Tradition ihre erste bekannte Erwähnung „Fasnaht“ in Wolfram von Eschenbachs „Parzival“. Im 13. Jahrhundert kam der Begriff „Vaschanc“ im süddeutschen Raum und in Österreich auf.

Bedeutung des Faschings

Fasching beginnt zwar am 11. November, jedoch wird er unterbrochen vom ersten Advent bis zu Heilig-Drei-König am 6. Januar des Folgejahres.

Die Hochzeit des Karnevals ist ab dem Weiberfasching (Donnerstag), über den Rosenmontag mit den großen Karnevalszügen und den Veilchendienstag, der schon auf den Aschermittwoch hindeuten soll. Abends, beziehungsweise nachts kommt es zur „Nubbelverbrennung“, das ist eine lebensgroße Strohpuppe, die vom Weiberfasching bis zum darauffolgenden Dienstag über den Gasthäusern und Kneipen aufgehängt war. Diese wird verbrannt, um symbolisch alle Sünden und Verfehlungen der vergangenen Tage zu tilgen. Um Mitternacht endet der Fasching und die Fastenzeit beginnt mit dem Aschermittwoch.

Die Menschen genießen vor der Fastenzeit noch einmal ausgiebig das süße Leben und auch die Laster, die man als Christ vermeiden sollte.

Typische Bräuche zum Karneval in der heutigen Zeit:

So wie die Faschingszeit je nach Region einen anderen Namen hat, so sind auch die Ausrufe unterschiedlich. In Köln ruft man „Alaaf“, in Düsseldorf „Helau“ und in Baden, im Saarland „Alleh-Hopp“ (Nähe zu Frankreich ist prägend), sowie im Norden „Ahoi“.

Bei der schwäbisch-alemannischen Fastnacht rufen die Zuschauer „Narro“, nachdem ihnen ein „Narri“ entgegengerufen wurde.

Da diese Zeit mit den teuflischen Verführungen in Verbindung gebracht wird überwiegen traditionell die dämonischen und teuflischen Masken.

Heute noch gehören die tierischen Masken zum Fest, der Bär verkörpert den Zorn, das Schwein die Völlerei und der Esel die Trägheit, allessamt Todsünden im christlichen Glauben.

Ob man nun Fasching, Fastnacht oder Karneval feiert, letztlich ist es egal, solange man Spaß an der Sache hat, danach nichts bereuen muss und sich dann möglicherweise im Anschluss wieder an seine christlichen Werte erinnert.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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