Schnupftabak - rauchlos in die Nikotinabhängigkeit
Schnupftabak, dessen Konsum in Deutschland als „sniffing“ bezeichnet wird, enthält neben dem suchterzeugenden Nikotin ebenfalls relevante Konzentrationen an tabakspezifischen krebserregenden Substanzen, allen voran Nitrosamin-Verbindungen und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Die Frage "Ist Schnupftabak besser als Zigaretten?" ist damit eigentlich schon beantwortet.
- Beim Schnupfen einer Prise nehmen Sie 0,1 - 0,2 g Schnupftabak über Ihre Nase auf. Bei einem Konsum von 2 g täglich entspricht dies etwa 14 mg Nikotin und ist vergleichbar mit dem Rauchen von 20 Filterzigaretten.
- Das in Tabakprodukten enthaltenen Nikotin ist die suchterregende Substanz, die Sie sich somit auch über den Schnupftabak zuführen. Die Vorstellung, dass der Konsum von Schnupftabak geeignet ist, um mit dem Rauchen aufzuhören, ist somit absurd. Vielmehr ist der angeblich harmlose Schnupftabak oft die Einstiegsdroge für eine spätere Raucherkarriere.
- Jeglicher chronischer Tabakkonsum ist unbestritten Hauptrisikofaktor für eine Reihe von Organkrebsen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen, worüber Sie sich auch beim Schnupftabak-Konsum bewusst sein sollten. Bereits seit den 1980er Jahren verdichten sich die Hinweise dafür, dass auch der Konsum rauchloser Tabakprodukte eine Rolle für die Entstehung von Krebserkrankungen spielt.
- Die Hersteller von deutschem Schnupftabak weisen gerne darauf hin, dass bislang kein erhöhtes Risiko für Krebserkrankungen der Nase bzw. der Nasennebenhöhlen in Studien nachgewiesen werden konnte. Sie müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass das Risiko, eine derartige Erkrankung zu entwickeln, aber auch nicht klar widerlegt werden konnte, zumal die eventuell Krebs auslösende Wirkung von Zusatzstoffen, die dem Schnupftabak beigesetzt werden, bislang nicht hinlänglich untersucht worden ist.
- Vergleichsweise harmlos sind chronische Reizungen der Nasenschleimhaut, die Sie durch regelmäßigen Schnupftabak-Konsum auslösen können. Auch Einschränkungen Ihres Geruchssinns sind möglich.
Die Frage "Ist Schnupftabak besser als Zigaretten?" kann mit einem klaren "Nein" beantwortet werden, denn sein regelmäßiger Konsum erhöht mit großer Wahrscheinlichkeit nicht nur das Krebsrisiko, sondern führt darüber hinaus zu einer Nikotinabhängigkeit, die vor allem bei Jugendlichen das Sprungbrett für späteres Rauchen spielt. Nicht umsonst müssen seit 2002 Schnupftabak-Verpackungen laut EU-Richtlinien den Warnhinweis tragen: "Dieses Tabakerzeugnis kann Ihre Gesundheit schädigen und macht abhängig".
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