Magnetisch - grundlegende Informationen
- Tatsächlich gibt es in der Physik unterschiedlich starke Arten von Magnetismus. Wenn Sie im Alltag jedoch von "magnetisch" sprechen, ist im Allgemeinen der sogenannte Ferromagnetismus, ein besonders ausgeprägter und starker Magnetismus, gemeint.
- Dieser Magnetismus kommt nur bei Eisen, Kobalt und Nickel vor sowie einigen exotischen Legierungen, die Neodym enthalten (Supermagnete, aber auch Ferrite). Diese Stoffe sind Permanentmagnete beziehungsweise lassen sich mit einem bereits vorhandenen Magneten magnetisieren (bekanntes Experiment zum Beispiel mit Stricknadeln oder Nägeln).
- Als Grund für diesen besonders starken Magnetismus vermutete schon Albert Einstein die Elektronen in dem Material (siehe Einstein-de-Haas-Effekt). Allerdings stellte sich heraus, dass sein vermuteter Effekt noch stärker war, denn ganze Bereiche im Material (sogenannte Weißbezirke) wiesen eine einheitliche Magnetisierung auf. Grund hierfür ist ein quantenphysikalisches Phänomen, das den Elektronenspin (also den Eigendrehsinn dieser geladenen Teilchen) kollektiv ausrichtet. Dieses Verhalten tritt jedoch nur in einigen Materialien mit einer bestimmten Elektronenkonfiguration auf.
Gehört Gold zu diesen Ferromagneten?
- Wie bereits erwähnt, gibt es nicht sehr viele Elemente und auch nur spezielle Legierungen, die ein starkes magnetisches Verhalten aufweisen. Gold gehört eindeutig nicht dazu, auch wenn man dies zunächst wegen seiner elektrischen Leitfähigkeit annehmen könnte. Jedoch bedeutet leitfähig nicht gleich magnetisch. Gold fehlt (in reiner Form) einfach die quantenphysikalischen Bedingungen für das kollektive Verhalten der Elektronen.
- Wer im Alltag die Probe aufs Exempel macht und einen Magneten an Goldschmuck oder auch Goldmünzen heranführt, wird erstaunt sein: Viele dieser Teile werden magisch angezogen. Allerdings bestehen die geprüften "Goldstücke" nicht aus reinem Gold, sondern es handelt sich immer um Mischungen oder Legierungen, die auch andere Metalle enthalten.
- Vor allem sogenanntes Graugold enthält Eisenanteile und auch viele Weißgoldteile zeigen eine magnetische Wirkung, weil sie Kobalt oder Nickel enthalten. Im schlimmsten Fall handelt es sich überhaupt nicht um Gold.
- Einen praktischen Nutzen der Tatsache, dass reines Gold nicht magnetisch ist, gibt es jedoch: Metalle wie Eisen oder Nickel lassen sich beim Recycling von Gold magnetisch trennen.
Interessantes von der Forschungsfront: Gold hat eine erst jetzt entdeckte, interessante Eigenschaft. Stellt man aus ihm sogenannte Nanopartikel her, also winzigste Teilchen, so zeigen diese einen (bisher noch nicht verstandenen) Magnetismus. Goldringe, Goldbarren oder auch die heiß gesuchten Nuggets werden jedoch auch weiterhin unmagnetisch bleiben.
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