Die Erregungsleitung des Herzens
Um einen inkompletten Rechtsschenkelblock des Herzens zu verstehen, sollten Sie über Grundkenntnisse der Herztätigkeit verfügen. Die geht nämlich deutlich über das Herzklopfen hinaus, was der gesunde Mensch besonders bei körperlicher Anstrengung wahrnimmt.
- Das menschliche Herz verfügt über spezielle Muskelzellen, die elektrische Signale produzieren können. Diese werden an die Muskelzellen des Herzens weitergeleitet, die für die Kontraktion des Herzmuskels zuständig sind. Dieser Vorgang ist die Voraussetzung für eine koordinierte Herztätigkeit.
- Das vegetative Nervensystem kann diesen Mechanismus beeinflussen - der sympathische Teil des Vegetativums erhöht die Geschwindigkeit, der parasympathische Teil verringert sie. Innerhalb des Herzens durchlaufen die elektrischen Signale verschiedene Stationen, erst am Ende dieser Kette gilt die Erregungsleitung als vollständig.
- Die elektrische Aktivität aller Herzmuskelfasern kann mit einer Herzstromkurve aufgezeichnet werden, besser bekannt unter EKG - ein Elektrokardiogramm. Die Erregungsleitung innerhalb des Herzens und entsprechend auch die auftretenden Fehler können mit einem EKG recht zuverlässig erkannt werden.
Ein inkompletter Rechtsschenkelblock ist im EKG zu sehen
- Eine der möglichen Auffälligkeiten in der Erregungsleitung des Herzens ist ein inkompletter Rechtsschenkelblock. Er tritt im QRS-Komplexes eines EKGs auf. Das Elektrokardiogramm ist in verschiedene Kurvenbestandteile aufgeteilt, der QRS-Komplex ist einer dieser Kurventeile. In ihm zeigt sich die Erregungsausbreitung des Muskels der Herzkammern.
- Die Dauer des QRS-Komplexes überschreitet im Normalfall nicht die Dauer von 100 ms. Bei einem Rechtsschenkelblock passiert aber genau das - die Erregungsleitung ist gestört und dauert mehr als 120 ms. Bei einem inkompletten Rechtsschenkelblock liegt die Dauer zwischen 100 und 120 ms.
- Ein inkompletter Rechtsschenkelblock verursacht in der Regel keine Beschwerden und wird auch nicht als eigenständiges Krankheitsbild gesehen. Es werden zwar verschiedene Ursachen diskutiert, gesicherte Erkenntnisse liegen allerdings nicht vor.
- Besonders wenn der inkomplette Rechtsschenkelblock im EKG zwar zu sehen ist, aber mit Beschwerdefreiheit einhergeht, gibt es keine Notwendigkeit der Therapie. Zumal er auch bei ansonsten vollkommen herzgesunden Menschen als Zufallsbefund auftreten kann - somit wird er als Normvariante angesehen.
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