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In Kaktus gefasst - erste Hilfe

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Begegnungen mit Kakteen sind schmerzhafte Erfahrungen.
Begegnungen mit Kakteen sind schmerzhafte Erfahrungen.
Einmal nicht aufgepasst und schon ist es passiert: Sie haben in einen Kaktuss gefasst. Das ist schmerzhaft, aber erst einmal nicht weiter schlimm. Doch was ist nun zu tun? Und was sollten Sie machen, wenn ein Kleinkind in die stachelige Pflanze gefasst hat?

Was Sie benötigen

  • Pinzette
  • Desinfektionsmittel

Maßnahmen bei einer Begegnung mit einem Kaktus

  1. Da Sie höchst wahrscheinlich gegen Tetanus geimpft sind, müssen Sie sich darum keine Sorgen machen. Bleiben Sie also zunächst einmal ruhig, auch wenn es wehtut. Versuchen Sie, Ihre Hände so wenig wie möglich zu bewegen, um die Stacheln nicht tiefer in die Haut zu treiben. Vermeiden Sie es unbedingt, über die Hände zu wischen, sich auf die Stacheln zu stützen oder Ähnliches. Die Hände sollten einfach mit nichts in Berührung kommen.
  2. Nehmen Sie eine gute Pinzette zur Hand. Diese sollte fein sein und gut greifen. Mit einer groben Ein-Euro-Pinzette kommen Sie nicht weit. Nun ziehen Sie sorgfältig Stachel für Stachel aus der Haut. Das kann dauern, wenn der Kaktus viele feine Stacheln hatte.
  3. Gehen Sie sicher, dass Sie alle Stacheln erwischt haben. Übersehene Kaktusstacheln können sonst abbrechen oder ins Hautniveau eindringen. Dann haben Sie mit der Pinzette keine Chance mehr. Egal, was Sie auch gerade vorhatten, die Entfernung der Stacheln hat jetzt Vorrang.
  4. Am besten sehen Sie die Stacheln gegen das Licht. Drehen Sie Ihre Hände und Finger so lange Millimeter für Millimeter gegen das Licht, bis Sie Ihre komplette Hautoberfläche abgesucht haben.
  5. Erst wenn Sie keine Stacheln mehr sehen können, streichen Sie ganz leicht über Ihre Haut. Wo es noch pikst, sitzt noch ein Kaktusstachel. Passen Sie auf, dass Sie die Stacheln dabei nicht abbrechen.
  6. Desinfizieren Sie die betroffenen Hautstellen mit einem Desinfektionsmittel aus Ihrer Hausapotheke, zum Beispiel einem Mittel auf Jodbasis. Beobachten Sie die Haut die nächsten Tage. Wenn sich die Stellen entzünden, sich also Eiter bildet oder die Stellen schmerzen und rot sind, sollten Sie zum Arzt gehen. Tatsächlich kann sich aus einer einfachen Entzündung ein Abszess entwickeln, der dann schwieriger zu behandeln ist.

Kaktusstacheln sind nicht sauber, auch wenn sie keinen sichtbaren Schmutz aufweisen. Bei einer Stichverletzung kann es daher auch zu einer Blutvergiftung kommen. Tritt Fieber nach einer Kaktusverletzung auf, müssen Sie sofort zum Arzt gehen.

Was tun wenn ein Kleinkind in den Kaktus gefasst hat?

Ein Kleinkind oder Baby sollte niemals die Möglichkeit haben, in Kontakt mit einem Kaktus zu kommen. Kakteen haben nichts in Kinderreichweite zu suchen. Wenn das Kind aber dennoch in die stachelige Pflanze gefasst hat, gehen Sie folgendermaßen vor:

  1. Beruhigen Sie das Kind. Erst wenn es sich etwas beruhigt hat, können Sie darangehen, die Stacheln wie oben beschrieben zu entfernen. Drehen Sie dabei die Kinderhand wie oben gegen das Licht. Streichen Sie dann ganz leicht über die Haut, um eventuell noch übersehene Stacheln zu finden. Desinfizieren Sie die Haut danach.
  2. Sollte sich die zarte Kinderhaut entzünden, gehen Sie mit dem Kind zum Arzt. Das Gleiche gilt, wenn Stacheln abbrechen und in der Kinderhand stecken bleiben. Wenn ein Baby viel Hautkontakt mit einem Kaktus hatte und mehr als nur ein Händchen betroffen sind, es vielleicht sogar in den Kaktus gefallen ist, gehen Sie sofort zum Arzt. Auch bei Fieber, Entzündungen oder anderen Auffälligkeiten ist sofort ein Arzt aufzusuchen.

Es ist zu beachten, dass Babys erst nach abgeschlossener Impfung gegen Tetanus geschützt sind. Eine Tetanusinfektion durch einen Kaktus ist zwar unwahrscheinlich, kann aber bei (noch) nicht bestehendem Impfschutz nicht ausgeschlossen werden. Dies gilt besonders für tiefere Stichverletzungen, wie sie auch bei langstacheligen Kakteen vorkommen können.

helpster.de Autor:in
Maria Ponkhoff
Maria PonkhoffAls ausgebildete Heilpraktikerin schreibt Maria zu vielen Themen rund um Gesundheit und Ernährung. Dabei stehen natürliche und selbstverantwortliche Gesundheitsvorsorge im Mittelpunkt. Neben ihrem Beruf ist ihr eine aktive und vielseitige Freizeitgestaltung wichtig - vom Kino- und Theaterbesuchen bis hin zu Basteln und Malen.
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