Ein einfaches Regal ist inzwischen mehreren Generationen als Möbelkassiker bekannt. "Billy" ist der Name für ein Bücherregal, welches in zahllosen Kinderzimmern, Fluren, Wohn- oder Arbeitszimmern steht. Nicht nur Bibliophile wissen das preiswerte Möbel zu schätzen.
Ikea-Regale - Massenware, herrlich individuell
- Der schwedische Designer Gillis Lundgren schuf 1978 ein Regal, welches bis heute weit mehr als 41 Millionen mal verkauft wurde. Dieses Regal erlebte Höhen und Tiefen, wurde zuerst in der DDR produziert, sollte mit der dazugehörigen Mark verschwinden und blieb dann doch, weil die Kunden es wollten. Selbst die hässliche Schlagzeile „Krank durch Billy“ überlebte der Regal-Klassiker. Der Stern hatte 1992 auf Formaldehyd getestet und Ikea musste schlechte Werte für sein Billy-Regal ausbügeln. Es gelang und die Käufer blieben.
- Was macht Billy so besonders? Der Erfinder selbst sagte einmal: „Billy hat es möglich gemacht, dass sich jeder Mensch seine eigene Bibliothek leisten kann.“ Das bringt die Sache auf den Punkt. Die Regalserie ist preiswert und praktisch. Der Abstand der Bretter lässt sich individuell einstellen. Das Dekor können Sie in Schwarz, Weiß oder in Buche- beziehungsweise Birkefurnier kaufen. Ein Billy-Regal steht über viele Jahre und kann immer wieder ergänzt werden. Es wächst entweder mit der Zahl der Bücher mit oder wird irgendwann entsorgt. Bis dahin hat es für wenig Geld einen hohen Nutzen gebracht.
- Ikea hat es geschafft, mit der Serie Billy über viele Jahre ein Möbel anzubieten, welches als zeitloser Klassiker gelten kann. Verschiedene Breiten und Höhen, Aufsätze für besonders hohe Räume, Eckregale, Türen, Teile für die CD-Aufbewahrung und selbst passende Lampen machen das System sehr flexibel. Sie können sich Ihre Regalwand so gestalten, wie es Raum und Inhalt erfordern. So wird aus dem Massenmöbel ein individuelles Stück.
Ein Billy-Regal löst so manche Probleme
- Wenn sich die Zeiten ändern, muss sich auch einmal ein Klassiker ändern oder zu mindestens anpassen. Zum Ende des Sommers 2011 berichtet daher die Presse, Ikea bereite seinen Klassiker auf eine buchlose, digitale Welt vor. Das bedeutete nichts anderes, als dass das Billy-System erweitert wurde um Elemente mit einer neuen Tiefe von 39 Zentimeter. Bisher wurden die Regale nur mit einer Tiefe von 28 Zentimetern ausgeliefert.
- Die neue Tiefe erlaubt es Ihnen nun, Aktenordner, Aufbewahrungsboxen oder größere Dekogegenstände unterzubringen. Billy ist also noch flexibler geworden. Die bisherigen 28 Zentimeter tiefen Regalböden waren für ein Gewicht von 30 Kilogramm ausgelegt. Die tieferen Bretter können sogar mit 42 Kilogramm belastet werden. Mit dem System können Sie also viele Aufbewahrungsprobleme lösen.
- Zu einer optimalen Lösung gehört zuvor eine gute Planung. Im Katalog sind alle erhältlichen Teile zur Serie aufgelistet und beschrieben. Sie können also zu Hause Ihre Räume ausmessen und in Ruhe planen. Zeichnen Sie sich verschiedenen Elemente auf, die Sie sich dann zwei- oder dreimal kopieren und ausschneiden. Auf diese Art lassen sich zahlreichen Varianten auf dem Papier hin- und herschieben, bis Ihnen Ihr Entwurf gefällt. Wenn Sie lieber am Computer planen, gehen Sie auf die Webseite von Ikea und laden Sie dort den Billy-Regal-Planer. Hier wird Ihnen zur gewählten Kombination auch immer gleich der Preis mit angezeigt.
- Unabhängig davon, ob Sie ein Ikea-Fan sind oder nicht: es lässt sich nicht leugnen, dass die Strategie des Möbelgiganten aufgeht. Der Kunde kauft seine Möbel zerlegt in Teilen, holt sich diese selbst aus dem Lager, baut sie zu Hause alleine auf und spart dafür am Preis. Serien, die über viele Jahre erhältlich sind, machen es dabei möglich, das vorhandene Mobiliar auch später zu ergänzen und ein schnörkelloses Design sorgt für zeitlose Optik.
Zum 30. Geburtstag von Ikea 2009 äußerte der Schriftsteller Georg M. Oswald: "Man glaubt, man würde sich später etwas Besseres leisten, aber Billy-Regale halten ewig und sehen so aus, als wären sie nicht da, somit bleiben sie stehen wo sie sind, und wenn der Platz nicht mehr ausreicht, kauft man ein neues dazu". (Zitat aus Die Welt vom 26.08.2009)
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