Warum Igel Winterschlaf halten
- Igel sind Insektenfresser. Sie sind die einzigen Insektenfresser, die Winterschlaf halten. In der kalten Jahreszeit finden Igel einfach keine Nahrung. Deshalb ist der Winterschlaf für sie überlebenswichtig. Wenn sie keinen passenden Überwinterungsort finden, verhungern und erfrieren sie.
- Entgegen der üblichen Annahme ist nicht die Jahreszeit für den Beginn und die Dauer des Winterschlafs entscheidend, sondern allein die Außentemperatur. Im Herbst bauen sich die Igel ihre Überwinterungsnester. Sie tragen Blätter und trockenes Material an einen nässegeschützten Ort und drehen sich in ihrem Nest so lange und immer wieder, bis sich das Material zu einer schützenden wärmenden Hülle verbunden hat. Sie haben gerade noch Platz, sich hineinzulegen.
Winterschlaf - natürlicher Teil des Igel-Jahreszyklus
- Der Winterschlaf ist ein Teil des Jahreszyklus im Leben eines Igels. Er frisst sich im Sommer eine dicke weiße Fettschicht unter seiner Haut an. Dieses Fett dient ihm im Winterschlaf als Energiereserve, die er braucht, um seine reduzierten Lebensfunktionen über die Wintermonate aufrechtzuerhalten.
- Im November - wenn milde Temperaturen herrschen, evtl. auch später - bezieht der Igel sein Überwinterungsquartier. Wenn die Außentemperaturen am Tag und in der Nacht 8°C nicht mehr überschreiten, wird es langsam Zeit. Der Igel braucht ungefähr 5-6 Stunden, um einzuschlafen.
- Wenn er eingeschlafen ist, reduzieren sich seine Lebensfunktionen drastisch: Seine Körpertemperatur gleicht sich der Außentemperatur an - bis hinunter zu etwa 5 °C, dann muss er an seine Energiereserven, um nicht zu erfrieren. Sein Herzschlag verlangsamt sich von etwa 200 auf 2-12 Herzschläge in der Minute. Er atmet statt 50 Mal pro Minute nur noch 13 Mal. Auch die Aktivität der inneren Organe vermindert sich drastisch.
- Die Igel schlafen 5-6 Monate. Sie erwachen zwischendurch, aber wenn sie ungestört sind, bleiben sie im Nest und schlafen wieder weiter.
Lange genug geschlafen!
- Wenn die Außentemperaturen sich einige Zeit auf einem Mindestlevel von 10 °C eingepegelt haben, tritt langsam die Aufwachfunktion im Igel in Kraft. Das Hochfahren der Körperfunktionen ist für den Igel ausgesprochen energieintensiv und kraftraubend.
- Er benutzt dafür sein sog. braunes Körperfett, das besonders in seiner Schulterpartie eingelagert ist. Die im Vergleich zum Winterschlaf 5-fach höhere Durchblutung, die starke Erhöhung der Herz- und Atemfrequenz verursacht beim Igel starke Zittererscheinungen am ganzen Körper. Der Vorgang ist für das Tier hochgradig anstrengend.
- Manchmal, wenn Igel gestört werden, oder wenn eine längere Periode milder Temperaturen auftritt, wachen die Igel auch vor der Zeit auf und wandern dann herum. Sie können ihnen beim Überleben helfen, indem Sie ihnen einen Karton mit Papier und Heu auspolstern, ihn in einem nicht zu kalten ruhigen Raum stellen und ihm Futter und Wasser hinstellen.
- Igel sind dämmerungsaktive Tiere. Wenn der Igel also über Nacht gefressen hat, können Sie beruhigt sein. Das richtige Futter für einen Igel ist eine Zusammenstellung von Katzenfutter, Trocken-Igelfutter, als Zugabe ab und zu ein wenig geröstetes Hackfleisch oder Huhn, Haferflocken, etwas Kleie und einen Tropfen Sonnenblumenöl. Lassen Sie Ihren Überwinterer erst wieder ins Freie, wenn der Boden frostfrei ist. Durch die Stacheln hat er kaum Schutz gegen Kälte. Füttern Sie ihn noch einige Tage - dann aber nicht mehr. Er muss sich sein Futter wieder allein suchen.
Weiterlesen:
Wie hilfreich finden Sie diesen Artikel?