Der folgende Text kann keinen ärztlichen Rat ersetzen.
Das Ausbleiben der Regel heißt in der Fachsprache Amenorrhö. Von einer primären Amenorrhö sprechen Sie, wenn eine junge Frau bis zum Beginn des siebzehnten Lebensjahrs ihre Tage nicht bekommen hat. Eine sekundäre Amenorrhö ist das mindestens dreimonatige Ausbleiben der Periode, wenn die Frau bereits ihre Regel hatte. Dies kann verschiedene Ursachen haben.
Ausbleiben der Regel wegen Schwangerschaft
Der erste Schritt ist, eine Schwangerschaft auszuschließen. Bei der Menstruation wird die Gebärmutterschleimhaut ausgeschieden, wenn sich keine befruchtete Eizelle eingenistet hat. Wächst ein Embryo in der Schleimhaut heran, wird diese nicht ausgeschieden.
Wenn Sie im vergangenen Monat Geschlechtsverkehr hatten und verhütet haben, überlegen Sie folgendes: Haben Sie Pille, Diaphragma, Kondom oder eine andere Verhütungsmethode vorschriftsmäßig eingesetzt oder kam es zu Pannen?
Die Pille kann durch Durchfall, Erbrechen oder bestimmte Medikamente wie Johanniskraut in ihrer Wirkung beeinträchtigt sein. Ein Kondom kann verrutschen oder reißen, ein Diaphragma zu früh eingesetzt worden sein. Wer die natürliche Familienplanung anwendet, weiß in der Regel, wann der Eisprung stattgefunden hat und ob in diesem Zeitraum Geschlechtsverkehr stattgefunden hat.
Wenn die Möglichkeit besteht, schwanger zu sein, machen Sie einen Schwangerschaftstest. Die handelsüblichen Tests zeigen circa 14 Tage nach der Empfängnis eine Schwangerschaft an. Zwischen dem möglichen Zeitpunkt einer Befruchtung und einer erneuten Menstruation vergehen etwa zehn bis 14 Tage. Wenn Ihre Tage seit einer Woche überfällig sind, sollte der Test bei erfolgter Empfängnis ein positives Ergebnis zeigen .
Der Test ist nicht zu 100 Prozent verlässlich. Ein negatives Ergebnis trotz Symptomen wie Spannungsgefühlen in der Brust, Übelkeit und Müdigkeit lassen Sie von einem Frauenarzt überprüfen.
Übrigens ist auch das Ausbleiben der Periode in der Stillzeit normal.
Wenn Sie Ihre Tage wegen einer Zyste nicht bekommen
Die gleichen Symptome wie bei einer Frühschwangerschaft können bei einer Zyste an den Eierstöcken oder in der Gebärmutter vorkommen. Zysten sind mit Flüssigkeit gefüllte Hohlräume und in den meisten Fällen gutartig.
Per Ultraschall kann der Gynäkologe eine erste Diagnose stellen. Ist die Zyste noch klein, reicht es in vielen Fällen aus, abzuwarten, da sie mit dem nächsten Zyklus verschwinden kann. Wenn die Zyste durch ihre Größe zusätzliche Beschwerden verursacht oder die Gefahr einer Drehung besteht, versucht der Arzt, die Zyste mit Hilfe von Hormonen zu behandeln. Bleibt dies ohne Erfolg, kommt eine Operation infrage.
Amenorrhö durch Stress
Liegen keine Zyste und keine Schwangerschaft vor, denken Sie darüber nach, ob Sie im vergangenen Monat unter Stress gelitten haben. Bei Stress kann der Körper in einen "Sparflammenmodus" schalten, bei dem er sich keine "Extras" wie die Menstruation erlaubt. Der ausbleibende Eisprung verhindert eine Schwangerschaft, die den Körper bei Stress vermehrt belasten würde. Die genauen Zusammenhänge zwischen Stress und Amenorrhö sind noch nicht vollständig geklärt.
Denken Sie bei Stress nicht nur an Zeitdruck. Emotionale Belastungen, Veränderungen der Lebensumstände, Ereignisse in der Familie oder Reisen können Stress auslösen.
Körperliche Belastungen und Überlastungen führen zu Stress. Dazu zählen Leistungssport, exzessives Trainieren oder körperlich überfordernde Arbeit.
Keine Monatsblutung nach den Wechseljahren
Eine Frau ist so lange fruchtbar, bis sie ihre Tage nicht mehr bekommt. Die Umstellung in den Wechseljahren geht mit einem natürlichen und dauerhaften Ausbleiben der Periode einher. Bei einigen Frauen beginnen die Wechseljahre ab 40 Jahren.
Eine Untersuchung des Hormonstatus beim Frauenarzt bringt Klarheit.
Wenn Medikamente den Zyklus beeinflußen
Bestimmte Medikamente können den Hormonhaushalt ins Schwanken bringen, was ein Ausbleiben der Tage mit sich bringen kann. Dazu gehören Psychopharmaka wie Antidepressiva oder Neurolepktika, länger angewendete Kortisonpräparate und Medikamente in der Krebsbehandlung. Fragen Sie Ihren behandelnden Arzt, ob Sie die Amenorrhö in Kauf nehmen müssen.
Die "Pille" steuert Monat für Monat Ihren Zyklus. Wenn Sie sie absetzen, kann es sein, dass die Periode einige Monate ausbleibt. Grund ist die hormonelle Umstellung des Körpers.
Krankheiten, die zu Ausbleiben der Menstruation führen
Hinter dem Ausbleiben der Regel kann eine lange Liste von Krankheiten stehen. Im Zentrum stehen Erkrankungen, die das Hormonsystem betreffen. Die Ursache kann im Gehirn liegen, beispielsweise in einer Gehirnentzündung, einem gutartigen Tumor der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) oder einem Funktionsverlust des Hypophysenvorderlappens.
Erkrankungen der Eierstöcke wie Tumore oder Fehlbildungen können zu Hormonverschiebungen führen. Das Polyzystische Ovarsyndrom geht mit gestörter Hormonbildung und Zysten in den Eierstöcken einher.
Andere Hormondrüsen können die Ursache sein. Bei Schilddrüsenüber- oder -unterfunktion kann die Regel ausbleiben. Beim Cushing-Syndrom produzieren die Nebennieren vermehrt Cortison, was bei Frauen zu Zyklusstörungen wie Amenorrhö führen kann.
Weitere Ursachen einer Amenorrhö können eine Niereninsuffizienz und ein Diabetes mellitus sein. Auch Erkrankungen von Gebärmutter oder Scheide kommen infrage.
Denken Sie bei möglichen Erkrankungen auch an Magersucht (Anorexia nervosa) und Bulimie. Für die Magersucht ist das Ausbleiben der Periode eine typische Folge. Auch bei Untergewicht ohne Anorexia nervosa und Mangelernährung "spart" der Körper Ressourcen, indem die Regel ausbleibt.
Wenn vom Gynäkologen Krankheiten im Genitaltrakt ausgeschlossen wurden, gehen Sie zum Hausarzt, der anhand der Anamnese und eines Blutbildes erste diagnostische Schritte in die Wege leitet.
Wenn Sie Ihre Tage nicht bekommen, können viele Ursachen dahinterstecken. Bei plötzlichem Stress oder auf Reisen liegt eine harmlose Ursache nahe. Ob eine Schwangerschaft auszuschließen ist, beurteilen Sie selbst.
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