Huertas sind landwirtschaftliche Flächen
- Ursprünglich wurde die Iberische Halbinsel überwiegend durch große Waldflächen bedeckt. Im Zuge landwirtschaftlicher Veränderungen veränderte sich diese natürliche Vegetationsidylle und es entstanden nach großräumigen Abholzungen weite Siedlungs- und Agrargebiete. Spanien beherbergt inzwischen weniger als 40 % Waldflächen, obwohl man mittlerweile wieder dazu übergeht, Wälder aufzuforsten.
- Die enormen Höhenunterschiede, die das Land Spanien ausmachen, bedingen unterschiedliche klimatische Bedingungen. So lassen sich im kühl-feuchten Nordwesten vor allem Laubbäume wie Kastanien, Eichen oder Buchen aufziehen, während die Pyrenäen eher für Nadelhölzer geeignet sind. Mithilfe der Aufforstung hofft Spaniens Regierung, der drohenden Bodenerosion entgegenzutreten. Vor allem aber werden die Wälder helfen, den Wasserhaushalt zu stabilisieren.
- Richtung Süden herrschen trockenere Verhältnisse und die Huertas müssten gut bewässert werden, was eine zweckdienliche Landwirtschaft sehr erschwert. So ist es zu verstehen, dass sich im sommerheißen Übergangsbereich eine eher lichte Vegetationsfläche entlangzieht. In den höheren Lagen der Übergangszonen findet man verstärkt verschiedene Strauchgewächse, wie z. B. Ginster oder Steineichenwälder. Korkeichen können in dieser eher trockenen Gegend gut als Nutzpflanze angebaut werden. Spaniens Landwirtschaft macht sich das zunutze und es gibt Huertas mit Korkeichen, deren Borke plattenartig geschält und verarbeitet werden kann.
- Der Süden Spaniens bietet den Hartlaubgewächsen, wie Oleander oder Johannisbrotsträucher, optimale Bedingungen. Auch Feigenkakteen oder Agaven gedeihen in der Trockenheit vorzüglich. Die Landwirtschaft macht sich allerdings vor allem den Anbau der Ölbäume zunutze. Ganze Huertas von Ölbäumen befinden sich von dem Meseta bis ins Landesinnere sowie von den küstennahen Regionen bis zu den Pyrenäen. Angesichts dieser zurückliegenden, strukturellen Veränderungen, die den Gesamthaushalt Spanien sehr belastet haben, erwacht die Landwirtschaft neben dem Tourismus zu neuem Leben.
Spanien benötigt seine Landwirtschaft
- Die spanische Wirtschaft ist auf den Anbau landwirtschaftlicher Produkte angewiesen, denn der bislang kostenintensive Import muss durch einen entsprechenden Export reduziert werden. Insofern ist die Landwirtschaft in Spanien eine sehr wichtige wirtschaftliche Quelle. Vor allem Zwiebeln, Tomaten, Hafer, Kartoffeln, Zuckerrüben, Roggen, Gerste, Weizen, Citrus, Oliven und Wein zählen zu den favorisierten Exportgütern.
- Aufgrund der klimatischen Bedingungen rentiert sich der Trockenfeldanbau vor allem im Norden des Landes, der ausreichende Niederschläge bietet. Mehr im Süden gedeihen auf den Huertas trockenheitsresistente Kulturen, wie z. B. Ölbäume, Feigenbäume, Hülsenfrüchte, Getreide und Weinstöcke. Die seit Jahrzehnten betriebene, großflächige Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen spiegelt die Aufwendungen zurückliegender Arbeiten wider, denn selbst ein ehemals trockener Küstengürtel wie Valencia dient heute als fruchtbarstes Land zum Anbau agrarischer Nutzflächen. Tabak, Zitrusfrüchte, Zuckerrohr, Gemüse und Reis können hier angebaut werden.
- Spanien lebt von seiner Wirtschaft ebenso wie vom Tourismus und hat es auf wunderbare Weise verstanden, beides zu verbinden. Die kulinarische Küche Frankreichs hat in den touristischen Gebieten Spaniens den Geist des Genusses geweckt und so blickt die spanische Küche auf eine große Vielfalt regionaler Gerichte, mit Spezialitäten des eigenen Landes.
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