Hip-Hop und Straßenkultur – Hintergrund und Praxis
- Hip-Hop stammt aus der Jugendkultur der amerikanischen Großstädte der späten 1970er Jahre. Hauptsächlich aus der Kultur der Black Community bedienten sich verschiedene DJs auf sogenannten Blockpartys, die alte Funk und Soulplatten auf neue Weise spielten und damit eine neuartige Musik generierten, die auf geloopten Breakbeats basierte und Vintage- sowie Synthesizer-Sounds integrierte. Dazu gingen die DJs und MCs (Master of Ceremony) dazu über, per Mikrofon Ausrufe und gereimte Texte beizusteuen und passend zum Beat zu rappen. Auch diese Techniken des oralen Erzählens in Reimform stammt aus der schwarzen, städtischen Kultur der Vereinigten Staaten.
- Die öffentlichen Treffen und Blockpartys der Jugendlichen führten, befeuert durch soziale Missstände, zur Entstehung einer Jugendkultur, die sich zusehends mit eigenen Kulturtechniken ausstattete, die in Ansätzen auch heute noch gepflegt werden.
- Wenn Sie mit der regionalen oder überregionalen Bahn unterwegs sind, können Sie beispielsweise entlang der Strecke immer wieder Graffitis anschauen, die dies dokumentieren. Bei näherem Hinsehen lernen Sie auch diverse Varianten kennen, vom einfachen Tag (Namenskürzel) bis zu komplexen Bildern. Diese Form des kulturellen Ausdrucks geht eindeutig auf die Hip-Hop-Subkultur zurück, wird in der Erwachsenenwelt allerdings überwiegend unter dem Gesichtspunkt der Sachbeschädigung diskutiert.
"Each one teach one" – so lernen Sie Hip-Hop-Disziplinen kennen
- Heute in Teilen der Rap-Szene als Schmähausdruck in Gebrauch, bezeichnete "Backpacker" ursprünglich die wahren Hip-Hopper, die Ihre Kultur als kompletten Lifestyle repräsentierten.
- Zu dieser Interpretation der Hip-Hop-Kultur gehörten ursprünglich die sogenannten vier Elemente: Rap bzw. MCing, DJing, Graffiti und Breakdance. Während sich viele Aktivisten auf eine der vier Disziplinen besonders konzentrierten, um immer mehr zu lernen und andere zu überbieten, entwickelte sich eine internationale Szene, die sehr wettbewerbslastig ständig neue Style und Moden hervorgebracht hat.
- Ein Aspekt dieser "Street Culture" ist eine gewisse Frische, die sich immer an neuen Höchstleistungen und Neuheiten festmacht. So sind auch bekannte Kategorien wie "Oldschool" immer wieder im Wandel. Verstand man früher im Bereich Musik unter "Oldschool" Musiker wie Kool DJ Herc, kategorisieren heutige Jungrapper bereits Samy Deluxe, der erst in den 1990er Jahren Karriere machte, als Oldschool.
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