Woher kommt das nächtliche Herzrasen?
Das nächtliche Herzrasen kann viele Ursachen haben, von ganz harmlosen bis hin zu Krankheiten, die behandlungsbedürftig sind.
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Schlafstörungen oder Schlafmangel versetzen den Körper in einen andauernden Stressmodus, das erhöht den Herzschlag.
- Wenn der Elektrolythaushalt des Körpers gestört ist, kann sich das mit Herzrasen äußern.
- Stress entsteht für den Körper ebenfalls, wenn man unter Angstzuständen oder Panikattacken leidet, der Kreislauf ist dann permanent im Ausnahmezustand. In dem Fall ist der schnelle Herzschlag keine Krankheit für sich genommen, sondern eine Reaktion auf eine Bedrohung. Diese kann real oder psychisch sein.
- Wer am Abend zuvor dem Alkohol in hohem Maße zugesprochen hat, der kennt das Herzrasen möglicherweise auch, denn zuerst schläft man schnell ein, aber dann wird der Schlaf unruhig und nicht erholsam.
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Zu wenig trinken belastet den Kreislauf, denn das Herz muss nun das „dickflüssige“ Blut mit höherem Druck pumpen, das kann zu Herzrasen führen.
- Wer abends noch intensiven Sport getrieben hat oder aufgeregt ist – positiv, sowie negativ, kann nachts gegebenenfalls einen unangenehm beschleunigten Herzschlag haben.
- Manche Nahrungsergänzungsmittel können auch zu einer erhöhten Herzfrequenz führen, hier sind Bitterorange, Weißdorn, Ginseng oder Diätpräparate, die den Stoffwechsel beschleunigen sollen, kritisch.
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Kaffee, Energydrinks und Schokolade treiben die Herzfrequenz nach oben, hier kommt es häufig auch zu vermehrtem Schwitzen in der Nacht.
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Hormonschwankungen, ausgelöst durch den weiblichen Zyklus, eine Schwangerschaft oder auch die Wechseljahre gehen häufig mit nächtlichem Herzstolpern einher.
- Nicht zuletzt ist ein Infekt mit Fieber Auslöser von erhöhtem Herzschlag, denn der Körper arbeitet durch die erhöhte Körpertemperatur auf Hochtouren und das erfordert mehr Herztätigkeit.
- Möglicherweise liegt das Herzrasen an einer Schilddrüsenüberfunktion, hierbei wird zu viel Adrenalin ausgeschüttet, was zu einem Pushen des ganzen Herzkreislaufs führt.
Das kann man gegen das Herzklopfen tun
Häufig kommt das Herzrasen lediglich daher, dass sie durch die Änderung der Körperhaltung den Blutfluss verändert. Beim Liegen verlagert sich das Blutvolumen in Richtung Herz, das nun in der Folge kurzzeitig mehr arbeiten muss um den „Blutstau“ zu entschärfen. Hier genügt es meistens, wenn man sich kurz im Bett aufsetzt und eine Minute wartet bis man sich wieder hinlegt.
Folgende Maßnahmen funktionieren gut, um das Herzrasen zu beenden.
- Es ist wirkungsvoll ein kohlensäurehaltiges kalten Getränk schnell zu trinken, nach dem man Aufstoßen musste, ist der Druck weg, das kann den Herzschlag wieder verlangsamen.
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Sanftes Massieren der Halsschlagader mit Zeige- und Mittelfinger stimuliert den Karotissinusnerv. Dieser registriert den Blutdruck der Halsschlagader und wenn der Blutdruck abfällt, sinkt auch die Herzfrequenz wieder. Diese Methode sollten Sie nur im Liegen oder Sitzen anwenden!
- Halten Sie sich die Nase zu und pressen mit geschlossenem Mund Luft in die Nase, ähnlich wie man den Druckausgleich für die Ohren macht.
- Eine Lageänderung im Bett, wenn man möglicherweise auf der Herzseite lag, kann helfen oder man steht kurz auf, geht ein paar Schritte umher und atmet dabei tief in den Bauch und langsam wieder aus.
- Generell gilt es Stress, vor allem kurz vor dem Zubettgehen zu vermeiden. Sport tagsüber ist gut, aber nicht unmittelbar vor dem Schlaf. Viel frische Luft und Entspannungsübungen helfen zur Ruhe zu kommen.
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Minztee und Baldriantropfen beruhigen sanft und lassen einen besser schlafen.
Wenn das Herzrasen häufig auftritt und als sehr unangenehm empfunden wird, sollte Sie einen Termin beim Kardiologen machen. Ebenso, wenn es gepaart ist mit Atemnot, Engegefühl, Brustschmerzen, Erbrechen und Schwindel! Es muss schnell gehandelt werden, denn es könnte sich um Kammerflimmern oder einen Herzinfarkt handeln.
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