Wissenswertes über das Herbarium
Pflanzen werden seit Jahrhunderten durch Pressen oder Trocknen konserviert und für viele Jahre oder Jahrhunderte haltbar gemacht. Die Haltbarkeit eines Herbariums hängt vor allem von seiner Verarbeitung ab. Mithilfe von Herbarien können Sie Pflanzenarten unterscheiden und bestimmen.
Beim Herbarisieren kleben Sie die getrockneten Pflanzenteile oder Pflanzen auf DIN-A4-Blätter. Beim Anlegen eines Herbariums für den Privatgebrauch eignet sich einfaches Kopierpapier. Ein Deckblatt und eventuell ein Inhaltsverzeichnis runden das Herbarium ab.
Bei der Beschriftung der einzelnen Pflanzen können Sie den deutschen sowie den lateinischen Namen, ein Bild oder Foto der jeweiligen Pflanze und eine stichpunktartige Beschreibung aufführen. Sie können Fundort, Sammeldatum, eine Sammelnummer sowie den Namen des Sammlers nennen.
Pflanzen sammeln
Der erste Schritt, um ein Herbarium zu erstellen, ist das Sammeln der einzelnen Pflanzen. Bewegen Sie sich vorsichtig, um die Pflanzen nicht zu beschädigen. Nehmen Sie zum Sammeln am besten ein Bestimmungsbuch, eine Schere oder ein Messer, Tüten oder Beutel, einen Stift und Handschuhe mit.
Sammeln Sie nur gut erhaltene Pflanzen. Zudem gilt die Regel, von 20 Exemplaren an einem Standort maximal eines zu entfernen und von 20 Zweigen eines Gehölzes maximal einen.
Lesen Sie immer komplette Pflanzen mit Blüte, Stängel, Blättern und Wurzel für Ihr Herbarium auf. Zum Sammeln eignen sich kleine Pflanzen, die auf eine DIN-A4-Seite passen, sowie Blätter und Blüten von größeren Pflanzen und Bäumen.
Der beste Zeitpunkt zum Sammeln ist trockenes Wetter, da die Pflanzen schneller trocknen und die Farben bester erhalten bleiben. Bei mehreren Standorten sollten Sie gesonderte Tüten verwenden.
Beachten Sie, dass Sie in Naturschutzgebieten nicht sammeln dürfen. Außerhalb von Naturschutzgebieten dürfen keine geschützten und gefährdeten Pflanzen aus der Natur entnommen werden.
Folgende Pflanzen und Pflanzenteil eignen sich beispielsweise:
Sammelbare Pflanzen und Pflanzenteile | |
---|---|
Ganze Pflanzen |
Pfefferminze, Breitwegerich, Spitzwegerich, Gänseblümchen, Leinkraut, Hahnenfuß, Akelei, Brennnessel, Schafgarbe |
Pflanzenteile |
Blätter von Laubbäumen, Teile von Johanniskraut, Blütenzweige von Hagebutten |
Pflanzen trocknen
Sind die Pflanzen gesammelt, folgt das Trocknen.
- Papier wählen. Zum Trocknen eignet sich das Papier von Tageszeitungen oder farbloses Löschpapier. Sie können auch spezielles Pflanzenpapier verwenden.
- Pflanze auf Papier legen. Legen Sie die Pflanze auf das Papier, am besten mithilfe einer Pinzette und eines Spatels.
- Zweite Lage Papier. Darauf kommt wieder eine Lage Papier. Das Papier sollten Sie alle drei Tage wechseln, da es die Feuchtigkeit aus der Pflanze aufnimmt und schimmeln könnte.
- Pflanzen pressen. Mit einer Pflanzenpresse, die Sie in speziellen Lehrmittelläden erhalten, pressen Sie die Pflanzen. Mit mehreren schweren Büchern erzielen Sie den gleichen Effekt.
So erstellen Sie das Herbarium
Nach dem Trocknen stellt sich die Frage nach dem richtigen Papier zum Erstellen des Herbariums. Es sollte auf keinen Fall zu dünn sein. Wie anfangs erwähnt, eignet sich Kopierpapier in der Größe A4 sehr gut.
- Pflanzen einkleben. Positionieren Sie die Pflanze auf dem Papier und fixieren Sie diese mit Flüssigkleber. Tesafilm ist nicht geeignet, da er mit der Zeit vergilbt, die Pflanze angreift und sich wieder ablösen kann. Der Handel bietet zudem spezielle Fixiersprays an.
- Beschriften. Der nächste Schritt ist die Beschriftung. Diese kann auf dem A4-Blatt neben oder unter der Pflanze erfolgen. Sie können sie auch auf einem gesonderten Etikett vornehmen und dieses auf das Blatt kleben.
- Pflanze schützen. Geben Sie den Herbarbogen in eine Klarsichthülle. Sie können das Blatt mit der fixierten Pflanze alternativ mit einer transparenten Folie überkleben.
So geschützt können Sie Ihr Herbarium viele Jahre haltbar machen.
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