Mit einem Helfersyndrom können Sie in einer Beziehung nicht nur sich selbst überfordern, sondern geben möglicherweise Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin das Gefühl, dass Sie sie für unfähig halten, sich selbst zu helfen.
Ein Helfersyndrom erkennen
- Hilfsbereitschaft kann in vielen Situationen sehr willkommen sein. Doch wenn Sie irgendwann nur noch gute Ratschläge geben, die Sie dann auch am liebsten gleich selbst in die Tat umsetzen würden, weil Sie es dem Anderen schon nicht zutrauen, sollten Sie sich selbst bremsen.
- Vielleicht haben Sie oft das Gefühl, dass nichts funktioniert oder erledigt wird, wenn Sie sich nicht selbst darum kümmern. Möglicherweise glauben Sie auch, Sie könnten sich durch ständige Hilfe und Hilfsangebote selbst unentbehrlich machen.
- Dann sollten Sie sich einmal sehr ehrlich die Frage stellen, ob es Ihnen bei Ihrer Hilfe und Ihren Hilfsangeboten eigentlich um den Anderen, oder nicht vielmehr um sich selbst geht. Vielleicht glauben Sie ja, die Beziehung nur aufrecht erhalten zu können, indem Sie sich unersetzbar machen - oder zumindest dafür halten.
- Mit ständiger Hilfsbereitschaft können Sie sich auch leicht selbst überfordern. Denn irgendwann wird Ihr Partner möglicherweise wie selbstverständlich erwarten, dass Sie ihm alle unangenehmen Aufgaben abnehmen.
Eine ausgeglichene Beziehung führen
- In einer Beziehung sollte jeder den Anderen nach dem Maß seiner Kräfte unterstützen. So gibt es einen Ausgleich zwischen Geben und Nehmen und es wird niemand überfordert.
- Wenn Sie ein Helfersyndrom haben, können Ihre ständigen Hilfsangebote bzw. Ihre übergroße Hilfsbereitschaft dem Anderen auch das Gefühl vermitteln, dass Sie ihn für unfähig halten, sein Problem selbst zu lösen.
- Üben Sie sich daher - auch wenn es schwer fällt - in Zurückhaltung und trauen Sie Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin ruhig zu, dass ihm/ihr selbst auch etwas einfallen wird.
- Erst wenn Sie merken, dass der Andere alleine überhaupt nicht weiterkommt, sollten Sie Ihre Hilfe anbieten.
Ein Helfersyndrom kann in einer Beziehung zu einer Belastung werden - und zwar nicht nur für denjenigen, der seine übergroße Hilfsbereitschaft auslebt.
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