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Haut - Aufbau und Funktion des Organs erklären

Unsere Haut ist weit mehr als ein Sinnesorgan.
Unsere Haut ist weit mehr als ein Sinnesorgan. © Ximena Mora / www.pexels.com
Die Haut (Cutis) ist unser flächenmäßig größtes Organ, sie ist gleichzeitig elastisch und trotzdem stabil, sie schützt vor Keimen, Hitze und Kälte und ist unser Schutzschild zur Umwelt. Wenn man das mal so betrachtet, erkennt man schnell wie wertvoll und wichtig die Haut ist.

Wie ist die Haut aufgebaut?

Die Haut hat drei Schichten, die im Folgenden von außen nach innen erklärt werden:

  • Oberhaut (Epidermis): Sie besteht zum großen Teil aus der Hornschicht, diese erneuert sich aus den unteren Hautschichten heraus und stößt nach außen tote Hautschüppchen ab. Die Hornschicht wehrt Krankheitserreger ab. In der untersten Schicht der Oberhaut, der Basalzellschicht werden laufend neue Hautzellen gebildet, die verhornen, nach oben wandern wo sie dann als Schüppchen abgesondert werden. Die Epidermis ist etwa 0,1 Millimeter dick und erneuert sich etwa alle vier Wochen vollständig.
  • Lederhaut (Dermis oder Corium): diese enthält die Talgdrüsen und besteht aus straffem und doch elastischem Bindegewebe. In diesem Gewebe sind die Blut- und Lymphgefäße, sowie Nervenzellen eingelagert. Hier werden unsere Sinneseindrücke, wie Druck, Berührung und auch Schmerz wahrgenommen. In diesem Bereich sind die Schweiß- und Talgdrüsen, sowie die Haarwurzeln eingebunden.
  • Unterhaut (Subcutis): diese Schicht ist die innerste und sie beinhaltet eingelagertes Fettgewebe, das in lockerem Bindegewebe eingebaut ist. Dieses ist als Energiespeicher vorgesehen und zudem bietet es Schutz vor Kälte. Die Haut reagiert hier sehr sansible auf äußere sowie innere Störfaktoren.

Des weiteren gibt es Hautanhangsgebilde, dazu gehören Nägel, Haare und Schweiß- und Talgdrüsen.

Die Haut erfüllt wichtige Funktionen

Schutzfunktionen nach außen:

  • In erster Linie schützt die Haut unseren Körper. Die Haut ist lebenswichtig in ihrer Unversehrtheit, ein Verlust von nur 20% der Haut kann zum Tod führen!
  • Die äußerste Hornschicht schützt den Körper vor zu großem Wasserverlust, das gelingt durch die fettartigen Substanzen, die dort eingelagert sind. Zudem hält eine gesunde Haut Keime und Krankheitserreger ab. In gewissem Maße schützt sie auch vor chemischen Einwirkungen und schützt die inneren Organe bis zu einem bestimmten Grad vor Stößen und Schlägen vor außen. In Verbindung mit den Schweißdrüsen und dem Talg aus den Talgdrüsen entsteht der Säureschutzmantel der Haut. Dieser hat einen niedrigen ph-Wert (saurer Bereich) und wirkt somit anti mikrobiell, das bedeutet, dass das Wachstum von Bakterien und Pilzen durch das Milieu gehemmt wird.
  • Die Haut bietet einen natürlichen Sonnenschutz durch Absorption und Reflexion des auftretenden Sonnenlichts durch die Hornschicht und den Oberflächenfilm der Haut. Das ist die sogenannte Lichtschwiele. Die oberste Hornschicht verdickt sich und verbessert den Eigenschutz der Haut. Strahlen, die tiefer eindringen werden vom Melanin-Pigment einem rötlichen bis schwarz-braunen Farbstoff zu fast 100 Prozent absorbiert und in Wärme gewandelt.

Schutzfunktionen nach innen:

  • Wenn das körpereigene Immunsystem von den Langerhans-Zellen der Epidermis aktiv wird, pumpt der Körper Blut und Lymphe in die betreffende Hautregion. Die Haut rötet sich, schwillt an und bildet gegebenenfalls Quaddeln. Das ist eine immunologische Reaktion auf Störungen durch Krankheitserreger.
  • Die Haut dient der Wärmeregulierung des Körpers. Durch Zusammenziehen (Gänsehaut) wird eine stärkere Wärmeabgabe verhindert, hier ziehen sich die Haarbalgmuskeln zusammen. Durch Erweiterung der Gefäße beschleunigt sich die Wärmeabgabe und ein Hitzestau im Körper wird verhindert. Der Schweiß aus den Schweißdrüsen sorgt für zusätzliche Verdunstungskälte.
  • Die Haut ist ein sensibles Sinnesorgan. Hier empfinden wir Reize wie Temperatur, Druck, Schmerz oder zarte Berührungen. Verantwortlich für diese Oberflächensensibilität sind Rezeptoren.
  • Das Organ hat noch ein paar wichtige Zusatzaufgaben, beispielsweise werden hier über den Schweiß zum geringen Teil Stoffe ausgeschieden, die sonst nur über die Nieren den Körper verlassen, hierzu gehört Kochsalz.
  • Die Haut bildet zudem mithilfe des UV-B-Lichts Vitamin D, das wichtig ist für den Kalzium- und Phosphat Haushalt und somit für den Aufbau von Zähnen und Knochen.

Wie man also erkennen kann ist es wichtig, dass wir unser größtes Organ gut behandeln und schützen, vor allem vor zu viel Sonne.

helpster.de Autor:in
Lilo Delius
Lilo DeliusGesundheit ist für Lilo ein wichtiger Aspekt ihres Lebens. Sie interessiert sich für alle medizinischen Facetten, von der Psychologie bis hin zu Auswirkungen von Sport auf die Genesung und das Älterwerden. Ein nachhaltiger, fitter Lebensstil und ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen sind ihr für ihre Familie & Kinder wichtig.
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