Methoden zum Abfangen eines Hangs
Es gibt einige Möglichkeiten, um einen Hang am Abrutschen durch Erosion und Gravitation und die Grundstücksoberfläche an einer substanziellen Verschiebung zu hindern. Man kann eine Gartenfläche in Schräglage, aber auch besonders attraktiv nutzbar machen und das Nötige mit Schönem verbinden. Dies geht durch geschickt gestaltete Abfang-Vorrichtungen, beispielsweise aus massiven steinernen Errichtungen oder auch Bauelementen aus Holz oder mit Pflanzen.
Besonders beliebt sind die folgenden Methoden:
- Schwergewichtsmauer (Betonmauer – Trockenmauer – Gabionen – Natursteinmauer)
- Beton-Fertigelemente
- Pflanzsteine
- Holz-Palisaden
- Begrünung
Schwergewichtsmauer
Die solideste Lösung, um einen steilen, langen Hang abzufangen, ist eine schwere Steinmauer. Eine sogenannte Schwergewichtsmauer hat das nötige Gewicht und die nötige Festigkeit, um sich der Druckgewalt der Hangmasse entgegenzustemmen. Unter einer Schwergewichtsmauer versteht man schwere Mauern aus Steinmaterialien – etwa solche aus massiven Beton-Modulen mit Stützfuß oder auch gemauerte Varianten. Zu letzterem zählen etwa Trocken- und Natursteinmauern. Allerdrings hat diese Variante den Nachteil, dass sie sehr kostspielig ist.
Betonmauer
Eine massive Betonmauer wird meist aus einzelnen Modulen errichtet, die nach oben hin leicht abflachen. So lehnen sie sich gewissermaßen gegen den Hang. An der Basis besitzen die Module einen Fuß, die in etwa ein Drittel so dick sind, wie die Mauerhöhe. Gleichermaßen muss die Mauer auch zu etwa einem Drittel in den Boden versenkt werden, damit sie dem Hang genug Standfestigkeit entgegensetzen kann.
Versenkt werden muss die Mauer in ein Betonfundament. Besonders zu beachten ist, bei jeder massiven, für vom Hang herunterfließendes Regen- und Schmelzwasser undurchlässige Mauer ist eine Drainage. Dazu errichtet man am besten hinter dem eigentlichen Fundamentgraben einen mit Kies gefüllten Abflussgraben, in den auch ein Dränrohr verlegt werden kann.
Alternativ lässt sich eine Schwergewichtsmauer auch mit Schalungssteinen errichten. Die hohlen, mit Beton zu füllenden Bausteine lassen sich mit Nut- und Federsystem unkompliziert verbauen und können schon zu relativ günstigen Preisen zu bekommen sein. Aber auch hier ist eine Fundamentierung und Drainageeinrichtung unerlässlich.
Gabionen
Gabionen liegen seit einiger Zeit voll im Trend – einerseits, weil sie mit ihren regelmäßigen Drahtkorb-Rahmen den aktuellen Zeitgeschmack treffen. Andererseits ,weil sie dabei durch die Befüllung mit losen Steinen relativ leicht zu errichten sind. Aber auch hier ist eine solide Fundamentierung wichtig, wenn sie fürs Abfangen eines Hangs zum Einsatz kommen sollen. Gabionen sind nicht so stabil wie massive Betonmauern. Sie eignen sich deshalb eher nur für Hänge mit mäßigem Gefälle.
Neben der Versenkung in ein tiefes Betonfundament ist auch bei einer Gabionenmauer eine Drainage dringend nötig. Denn wenn sich Wasser zwischen den losen Steinen im Drahtkorb ansammelt und gefriert, droht die Mauer durch die Eislast nach vorn zu kippen.
Trockenmauer
Trockenmauern sind eine besonders charaktervolle mörtellose Mauervariante. Ganz besonders in der Natursteinmauer-Version, die aus unbehauenen Natursteinen errichtet wird. Wegen ihrer Verbreitung im Mittelmeerraum kann eine Natursteinmauer für ein mediterranes Flair im Garten sorgen, insbesondere dann, wenn ein Hang mit mehreren kleinen, terrassenartig arrangierten Natursteinmauern abgefangen wird.
Wichtig ist, dass sie bei einem Einsatz als Hangabstützung leicht schräg gegen den Hang gelehnt ausgerichtet wird. Ein tiefes Betonfundament ist auch vonnöten. Damit eine klare Linie verfolgt wird, hilft eine Spannschnur.
Beton-Fertigelemente
Unter Fertig-Betonelementen versteht man modulare Beton-Palisaden oder L-Steine. Sie sind einfach zu verarbeiten, müssen aber wie Schwergewichtsmauern in ein Betonfundament gesetzt werden. Außerdem ist auch hier eine Drainage in Form eines Kiesgrabens an der Rückseite notwendig.
Pflanzsteine
Eine Errichtung aus Pflanzsteinen sind zwar nicht jedermanns Stil, aber lässt sich ein Hang so auf vergleichsweise unaufwändige und günstige Weise abfangen. In der typischen treppenförmig aufgeschichteten und dadurch automatisch schon nach hinten gelehnten Verarbeitungsart eignen sich Pflanzsteine ideal zur Hangbefestigung. Außerdem ergeben sie eine vielfältig nutzbare Bepflanzungsfläche. Die Errichtung erfordert allerdings wie auch bei Schwergewichtsmauern ein Fundament aus Kies und Beton mit einer Abflusseinrichtung.
Holz-Palisaden
Einen kleinen Hang kann man auch mit „Soft“-Lösungen abfangen. Etwa mit Holz-Palisaden. Der große Vorteil an ihnen ist die recht unkomplizierte Verarbeitung und der vergleichsweise niedrige Anschaffungspreis. Eine 120 Zentimeter hohe Holzpalisade mit einem Durchmesser von zehn Zentimetern bekommt man bereits für unter sieben Euro. Nachteilig ist allerdings die Verwitterungsanfälligkeit der hölzernen Elemente. Sie müssen immer imprägniert werden, da sie im direkten Kontakt zum Erdboden stehen. Dennoch werden sie nach einiger Zeit anfangen zu modern und müssen dann ausgetauscht werden. Um einen Hang mit Holz-Palisaden abzufangen, sollte die Errichtung in einen Fundamentgraben mit Kies und Magerbeton gesetzt werden.
Bepflanzung
Eine weitere Möglichkeit, einen Hang zu befestigen, ist schlichtweg Begrünung. Pflanzen können mit ihren Wurzeln den Zug, der in schräg liegendem Erdreich sitzt, gut festigen. Diese Variante ist allerdings nur bei Hängen mit mäßigem Gefälle sinnvoll. Außerdem sollte die Erdoberfläche vor dem Bepflanzen mit einem Geogitter oder einer Böschungsmatte aus Jute oder Kokosfasern versehen werden. So wird das Abrutschen ausgebremst, die Pflanzen haben durch das Maschenwerk aber noch genug Raum, um ihre Wurzeln auszustrecken.
Als festigende Hangbepflanzung eignet sich eine Mischung aus flach und tief wurzelnden Kleingehölzen und einer flächigen Unterlagerung mit Bodendeckern. Haltgebende und dekorative Kleingehölze sind etwa:
- Liguster
- Strauchrosen
- Sommerflieder
- Kornelkirsche
- Besenginster
- Zwergmispel
Als Bodendecker eignen sich:
- Elfenblume (hübsch und dichtwurzelnd)
- Golderdbeere (robust, pflegeleicht)
- Efeu (trittfest, aber auch sehr wüchsig)
Egal, welche Variante gewählt wird, um den Hang zu befestigen, es sollte immer darauf geachtet werden, wie steil der Hang ist, der befestigt werden muss. Je steiler, desto massiver muss die Befestigung sein.
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