Der Halo-Effekt bei der Beurteilung von Menschen
Bei der Beurteilung von Menschen ist unsere Wahrnehmung oftmals verzerrt, ohne das wir das merken. Manchmal sind dabei bestimmte Merkmale einer Person so dominant, dass wir automatisch daraufhin auf andere Merkmale schließen. Tatsächliche Eigenschaften der jeweiligen Person treten dann in den Hintergrund. Wir nehmen dann weitere Eigenschaften an, ohne, dass wir hierfür tatsächlich Informationen haben.
Dabei schaffen wir uns ein Gesamtbild einer Person, das nur aufgrund einer oder weniger bekannter Eigenschaften entsteht. Dabei werden reale Eigenschaften einer Person nicht wahrgenommen und ihr werden Eigenschaften angedichtet, die sie gar nicht hat. Der Halo-Effekt tritt häufig dann auf, wenn wir nur sehr wenige Informationen über eine Person haben. Der Halo Effekt wird auch oft als „Überstrahlungseffekt“ bezeichnet, weil eine dominante Eigenschaft bei der Beurteilung andere Eigenschaften überstrahlt. Der Halo-Effekt ist ein Begriff der Sozialpsychologie und geht auf den US-amerikanischen Psychologen und Verhaltensforscher Edward Lee Thorndike zurück.
Psychologie hinter dem Halo-Effekt
Das menschliche Gehirn neigt dazu, Dinge zu vereinfachen. Deshalb neigen wir auch dazu, andere Menschen vorschnell zu beurteilen. Hierbei kann schnell ein Gesamtbild entstehen, das sowohl ins Positive als auch ins Negative verzerrt sein kann. Aus dem Alltag kann man viele Beispiele anführen, bei denen ein Halo-Effekt zum Tragen kommt. Einfache typische Beispiele findet man überall:
- Ein dicke Person wird tendenziell für faul gehalten
- Eine teuer gekleidete Person wird eher für erfolgreich gehalten
- Brillenträger werden für schlau gehalten
- Attraktive Menschen werden für sympathisch gehalten
- Schlanke Menschen werden für sportlich gehalten
Kann man Halo-Effekte vermeiden?
Halo-Effekte lassen sich im Leben nicht ganz vermeiden, da man gewisse Assoziationen im Kopf nicht einfach ausschalten kann. Er entsteht besonders dann gerne, wenn jemand unter Zeitdruck steht. Wenn man sich jedoch über den Halo-Effekt bewusst ist, kann gewisse Assoziationen infrage stellen und damit verhindern, dass sie die eigene Handlung beeinflussen. Durch den Halo-Effekt können Vorurteile entstehen, gegen die man jedoch ankämpfen kann. Dabei ist es hilfreich, verschiedene Merkmale einer Person sehr aufmerksam zu studieren. Auch wenn man hierfür mehr Zeit benötigt, kann so ein realistischerer Gesamteindruck entstehen.
Halo-Effekte lassen sich im Leben nicht ganz vermeiden, man kann sich ihrer jedoch bewusst werden und in bestimmten Fällen dagegen ansteuern.
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