Ökologische Bedeutung der Hainbuche
Hainbuchen (Carpinus betulus) sind keine echten Buchen, sie gehören zu den Birkengewächsen und sind mit der Haselnuss verwandt. Ihr dichter Wuchs macht Hainbuchenhecken zu einem Paradies für Vögel und Kleintiere.
Der Gesetzgeber trägt dem Rechnung: Laut § 39 Bundesnaturschutzgesetz ist es in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September nicht erlaubt, Hecken stark zurückzuschneiden oder zu entfernen. In einigen Gemeinden kann es auch zu anderen Zeiten verboten sein, Hecken auf den Stock zu setzen, wie der Fachmann den starken Rückschnitt nennt.
Achten Sie grundsätzlich darauf, ob Vögel oder andere Tiere in der Hecke den Nachwuchs aufziehen, bevor Sie mit dem Schneiden beginnen. Sparen Sie diese Bereiche aus und verwenden Sie keine mit einem Motor betriebene Heckenschere.
Junge Hecken richtig schneiden
Die Hainbuche wächst ohne Schnitt locker rasch in die Höhe. Wenn Sie eine dichte Hecke wünschen, müssen Sie die Büsche sofort nach dem Pflanzen schneiden. Verwenden Sie für diesen Schnitt eine Rosenschere, keine Heckenschere. Sie müssen einzelne Äste gezielt kürzen, das gelingt mit der Gartenschere besser.
- Alle langen, unverzweigten Triebe auf die Hälfte beziehungsweise bis zum dritten Auge vom Triebansatz gesehen zurückschneiden.
- Alle nach innen wachsenden Triebe direkt am Haupttrieb abschneiden.
- Alle sich kreuzende Zweige entfernen.
- Den Haupttrieb 15 Zentimeter über dem letzten Seitentrieb kürzen.
- In den nächsten zwei Jahren einmal im Monat den Zuwachs kontrollieren und bei Bedarf wie beschrieben kürzen.
Alte Hecken schön erhalten
Die Hainbuchen wachsen durchschnittlich 30 bis 40 Zentimeter jährlich. Sie müssen diese regelmäßig mit einer Heckenschere in Form halten. Der erste Schnitt erfolgt Ende Februar kurz vor dem Austrieb. Die Temperaturen sollten nicht unter 5 Grad Celsius liegen.
Kappen Sie gleichmäßig alle einjährigen Triebe. Arbeiten Sie dabei einen trapezförmigen Querschnitt der Hecke heraus. Die Hecke soll oben schmaler sein als unten, damit auch die unteren Triebe in der Sonne sind.
Im Juli ist es meist nötig, einzelne Zweige vorsichtig zu kürzen. Führen Sie diesen Schnitt ohne Motorschere durch und stören Sie die Vögel in der Hecke nicht. Verschieben Sie das Schneiden auf den Oktober, wenn Sie bei einem früheren Schnitt das Brutgeschäft stören würden.
Sollte die Hecke nach Jahren kahl und unansehnlich werden, schneiden Sie diese radikal zurück. Hainbuchen vertragen es, wenn Sie diese fast bis zum Haupttrieb einkürzen. Sie wachsen rasch aus dem alten Holz wieder nach oben. Damit der Wuchs dicht wird, sind dieselben Schnittmaßnahmen nötig wie bei der jungen Hecke.
Wichtige Pflegemaßnahmen für eine schöne Hecke
Insgesamt sind Hainbuchen sehr robust und anspruchslos. Sie müssen bei der Pflege wenig beachten.
Maßnahme |
Hinweise |
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Standort |
Hell als Baum windgeschützter Lage nötig |
Pflanzabstand |
50 Zentimeter als Hecke, Zwei Meter als Baum |
Substrat |
Humusreich Durchlässig verträgt keine Staunässe Leicht sauer bis alkalisch Mit Mulch vor dem Austrocknen schützen |
Gießen |
Jungpflanzen bei warmer Witterung zweimal in der Woche wässern Ältere Hainbuchen brauchen nur bei extremer Hitze Wasser |
Düngen |
In den ersten Jahren organische Dünger wie Kompost geben |
Schnitt |
Frühjahr, vor dem Austrieb Eventuell im Juli oder im Oktober ein zweiter Schnitt |
Überwintern |
Kein Winterschutz nötig Mulchen im Herbst ist von Vorteil |
Vermehren |
Stecklinge |
Krankheiten |
Mehltau und andere Pilzerkrankungen (abschneiden betroffene Teile) |
Schädlinge |
Läuse, Milben, Gallmücken, verschiedene Käfer (eventuell Nützlinge einsetzen) |
Hainbuchen sind eine ideale Lösung, wenn Sie einen schönen und natürlichen Schichtschutz wünschen. Die Pflege ist insgesamt einfach.
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