Hänge-Orchideen - anspruchsvolle Exoten
- Früher waren die exotischen Orchideen in Europa etwas ganz Besonderes, sehr teuer, nur schwer zu bekommen und eine echte Herausforderung in Sachen Pflege, da über die Pflanzen hierzulande noch nicht allzu viel bekannt war.
- Heute sind Orchideen in jedem Blumenladen und mitunter sogar in Super- und Baumärkten zu kaufen. Die heutigen Züchtungen sind nicht mehr ganz so anfällig, wie Ihre Ahnen aus den Regenwäldern, benötigen aber dennoch mehr Pflege als die meisten anderen Blühpflanzen. Dafür erfreuen sie Orchideen-Liebhaber aber auch mit üppiger, lang anhaltender Blüte und zaubern einen Hauch von Exotik auf jede Fensterbank.
- Orchideen findet man heute in zahllosen Zuchtvarianten als stehende oder hängende Pflanze. Jede einzelne hat Ihren speziellen Reiz.
- Wer zum ersten Mal Orchideen - ganz gleich ob als Hänge-Orchideen oder stehende Pflanze - kauft, sollte schon beim Kauf einiges beachten. Wie beispielsweise dass die Pflanze nicht „verletzt“ oder von Schädlingen befallen sein darf und außerdem nicht der Zugluft oder Kälte ausgesetzt oder lange nicht gegossen wurde. Orchideen sind empfindlich und überstehen solche Bedingungen - auch bei bester Pflege zu Hause - zumeist nicht. „Orchideen-Anfänger“ sollten bei der Wahl Ihrer Pflanzen robustere Kreuzungen bevorzugen anstelle von zuchtreinen Arten. Kreuzungen verzeihen anfängliche, kleine Pflegefehler, wie einen nicht optimalen Standort oder unregelmäßige Gießintervalle noch etwas leichter als Ihre zuchtreinen Artgenossen.
Pflegehinweise für Anfänger
- Orchideen gedeihen nicht in herkömmlicher Blumenerde. Sie benötigen ein spezielles Substrat, das als „Orchideenerde“ bezeichnet wird und hauptsächlich aus Rindenmulch besteht. Orchideen ernähren sich durch Ihre Wurzel zum Teil der Luft, zum Teil aus dem Gießwasser. Werden die Luftwurzeln mit Erde zugedeckt, verfaulen Sie binnen kurzer Zeit und die Pflanze geht ein. Alle zwei bis drei Jahre sollte die Orchidee umgetopft und mit frischer Orchideenerde versorgt werden.
- Auch die richtige Standortwahl ist für das Gedeihen Ihrer Orchideen wichtig. Diese Pflanzen reagieren generell empfindlich auf Durchzug. Je nach Art sind die optimale Temperatur sowie auch die optimalen Lichtverhältnisse unterschiedlich. Hier sollten Sie sich im Fachmarkt beraten lassen. Die meisten Orchideenarten sind aber generell dankbar, wenn sie im Hochsommer, bei großer Hitze und voller Sonneneinstrahlung im Schatten einer anderen Pflanze stehen können.
- Da Orchideen sehr empfindlich auf zu viel Feuchtigkeit reagieren und schnell verfaulen, müssen Sie auch beim Gießen sehr umsichtig sein. Der häufigste Fehler in der Orchideen-Pflege - ganz gleich ob für hängende oder stehende Pflanzen - liegt im Überwässern. Um beim Gießen eine bessere Übersicht über die Wassermenge zu haben, sollten Sie Ihre Orchideen immer aus dem Übertopf herausnehmen. So gehen Sie sicher, dass sich keine Staunässe bildet, die den Fäulnisprozess einleitet. Wer ganz sicher gehen will, gibt in den Übertopf zusätzlich eine dünne Schicht kleiner Kieselsteine. So stehen die „Füße“ Ihrer Orchideen immer trocken.
- Von Natur aus sind Orchideen an sehr nährstoffarme Kost gewohnt. Ein stetiges Düngen Ihrer Pflanzen schadet Ihnen daher mehr als es ihnen gut tut. Zudem reagieren die Wurzeln empfindlich auf Salze und können bei Überdüngung absterben. Als Faustregel gilt: Orchideen nur im Wachstum, wenn also ein neues Blatt oder eine neue Blüte kommt, düngen und dabei sehr sparsam sein. Ganz natürlich legen Ihre Orchideen zwischendurch Wachstumspausen ein. In diesen Phasen ist das Düngen schädlich und fördert das Pflanzenwachstum nicht.
Wer diese Ratschläge beherzigt, wird sicher viel Freude an seinen Orchideen haben!
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